ESC

Eurovision trotz Streik

Geht für Israel ins Rennen: Michael Ben David Foto: Shahar Arbiv

Lange war nicht klar, ob es klappen würde. Ein Streik des Außenministeriums drohte die Sicherheitsmaßnahmen für die Reise nach Italien zu kippen. Doch nun scheint eine Lösung für die israelische Delegation gefunden, die zum Eurovision Song Contest (ESC) nach Turin reisen soll. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender Kan Ende vergangener Woche.

Kan, Mitglied der European Broadcasting Union, die den ESC veranstaltet, hatte sich zuvor an den Generaldirektor des Ministeriums, Alon Uspitz, gewandt und die Mitarbeiter gebeten, eine Ausnahme für den ESC zu machen. Dies sei jedoch abgelehnt worden. Schließlich sprangen der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie ein privates italienisches Unternehmen ein, die nun für die Sicherheit des israelischen Sängers Michael Ben David und der Delegation, darunter Tänzer, ein Friseur- und Make-up-Team sowie Vertreter von Kan, sorgen wollen.

sicherheitsvorkehrungen Anfang April hatten Mitarbeiter des israelischen Außenministeriums in Jerusalem und Italien erklärt, dass sie sich weigerten, die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Reise zum ESC wegen ihres anhaltenden Streiks zu treffen. In einer Erklärung dankte Kan dem Schin Bet für sein Eingreifen und fügte hinzu: »Wir sind sicher, dass Michael Ben David unser Land mit Ehre vertreten wird. Arrivederci.«

Ob er allerdings auch erfolgreich sein wird, ist nicht sicher. Der Barde soll mit seinem Lied »I.M« am 12. Mai im zweiten Halbfinale des Wettbewerbs antreten. Allerdings wird ihm derzeit in Voraussagen lediglich einer der letzten Plätze prognostiziert. Favorit ist »Kalush Orchestra« aus der Ukraine. Ben David, ein 25-jähriger Schauspieler und Sänger, wurde im Februar ausgewählt, nachdem er die israelische Version von The X Factor gewonnen hatte.

Der Streik der Beschäftigten im israelischen Außenministerium dauert bereits seit Monaten an, da weiterhin die Weigerung besteht, über Beschäftigungsbedingungen zu sprechen. Die Arbeitnehmervertretung im Ministerium äußerte Bedauern, fügte jedoch hinzu, dass die Mitarbeiter trotz des Streiks »ihr Leben in Osteuropa riskiert haben, um Israelis zu retten und bereits eine Ausnahme für den Negev-Gipfel gemacht haben«.

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert