Jerusalem

Europäische Kritik an Anschlag ist »Heuchelei«

Israels Geheimdienstminister Eli Cohen Foto: Flash 90

Israels Geheimdienstminister hat europäische Kritik an dem tödlichen Anschlag auf den iranischen Atomphysiker Mohsen Fachrisadeh am Sonntag als »Heuchelei« bezeichnet. »Sie kennen die iranischen Versuche, Atomwaffen zu erlangen, ganz genau«, sagte Minister Eli Cohen dem israelischen Armeesender. Teheran unterstütze außerdem radikale Gruppierungen in der gesamten Nahost-Region.

»Anstatt ganz klar über notwendige Sanktionen zu sprechen, anstatt sicherzustellen, dass der Iran nicht nach Atomwaffen strebt, sehen wir, wie sie (die Europäer) wieder den Kopf in den Sand stecken«, sagte der Geheimdienstminister.

»Straftat« Fachrisadeh war am Freitag in einem Vorort der Hauptstadt Teheran getötet worden. Der Iran beschuldigte umgehend »hiesige Söldner« der USA und Israels. Die Europäische Union verurteilte Fachrisadehs Tötung als »Straftat«. Israel hat sich bislang nicht offiziell geäußert. Auch Cohen sagte, er wisse nicht, wer hinter der Tat stehe.

»Anstatt ganz klar über notwendige Sanktionen zu sprechen, anstatt sicherzustellen, dass der Iran nicht nach Atomwaffen strebt, sehen wir, wie sie (die Europäer) wieder den Kopf in den Sand stecken.«

Eli Cohen

»Ich kann allerdings sagen, dass ich keine Träne über Fachrisadehs Tod vergieße«, sagte Cohen. Der Atomphysiker sei an Bemühungen des Irans um Atomwaffen beteiligt gewesen. Sein Tod sei positiv für den Nahen Osten und die ganze Welt. »Israel hat deutlich gemacht, dass es dem Iran nicht erlauben wird, Atomwaffen zu erlangen. Der Iran ruft zur Zerstörung Israels auf, und deshalb ist aus unserer Sicht jeder, der aktiv an nuklearen Aufrüstungsbestrebungen beteiligt ist, des Todes.«

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Fachrisadeh bereits im April 2018 als Chef eines früheren geheimen iranischen Atomwaffenprogramms namens Amad bezeichnet. »Merken Sie sich den Namen: Fachrisadeh«, sagte er damals. Der Iran habe Projekt Amad unter internationalem Druck beenden müssen, »aber er hat seine nuklearen Ambitionen nicht aufgegeben«, sagte Netanjahu. Der Iran habe das Know-how des Projektes Amad aufbewahrt, die Arbeit werde von einer Organisation innerhalb des iranischen Verteidigungsministeriums unter Fachrisadehs Führung heimlich fortgesetzt. dpa

Gaza

Alon hat Geburtstag im dunklen Terrortunnel

Der junge israelische Klavierspieler Alon Ohel wird am Montag 24 Jahre alt - in der Gewalt der Hamas

von Sabine Brandes  10.02.2025

Gaza

Hamas will Geisel-Freilassung aufschieben

Israels Verteidigungsminister Katz wertet den Schritt der Terrororganisation als »eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe«

 10.02.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Ich war 15 Monate angekettet in einem Tunnel«

Die freigelassenen drei Männer berichten über schwere körperliche und seelische Folter in der Hamas-Gefangenschaft

von Sabine Brandes  10.02.2025

Nahost

Weiterer Teilabzug aus Gaza nach Geisel-Freilassung

Die Armee unternimmt den nächsten vereinbarten Schritt der Waffenruhe

von Cindy Riechau, Gregor Mayer, Imanuel Marcus, Sara Lemel  10.02.2025

Gesundheit

»Die Geiseln schweben in akuter Lebensgefahr«

Der Leiter des medizinischen Teams beim Familienforum warnt, dass die Geiseln nicht mehr lange überleben können

von Sabine Brandes  09.02.2025

Meinung

Herzzerreißende Horrorshow

Die Hamas-Geiseln schweben in größter Lebensgefahr - und müssen sofort aus der Hölle befreit werden

von Sabine Brandes  09.02.2025

Isaac Herzog

»So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus«

Der israelische Präsident ist schockiert über die körperliche Verfassung der freigelassenen Männer

 08.02.2025

Familie

Schlimme Nachrichten nach der Ankunft

Eli Sharabi erfuhr erst nach seiner Freilassung, dass seine Familie ermordet wurde

 08.02.2025

Israels Außenminister

»Geiseln sehen aus wie Schoa-Überlebende«

Gideon Saar: Nur die Geiseln hätten offensichtlich Hunger gelitten

 08.02.2025