Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Kaja Kallas vor dem Treffen der EU-Außenminister am 23. Juni in Brüssel Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Israel hat nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas einer Vereinbarung für eine bessere Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zugestimmt.

Kallas teilte am Donnerstag mit, dass es eine deutliche Erhöhung der Zahl der täglichen Lebensmittellieferungen geben werde. Außerdem sollen weitere Grenzübergänge zur palästinensischen Enklave geöffnet werden.

Wörtlich erklärte Kallas: »Im Anschluss an die Beschlüsse des israelischen Kabinetts und den konstruktiven Dialog zwischen der EU und Israel hat Israel bedeutende Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen vereinbart. Diese Maßnahmen werden in den kommenden Tagen umgesetzt, wobei Einvernehmen darüber besteht, dass Hilfe in großem Umfang direkt an die Bevölkerung geliefert werden muss und dass weiter Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass keine Umleitung von Hilfsgütern an die Hamas erfolgt.«

So soll die Zahl der Lastwagen, die täglich mit Lebensmitteln und anderen Gütern in den Gazastreifen einfahren dürfen, deutlich erhöht werden. Auch die Hilfsrouten via Jordanien und Ägypten sollen erneut aktiviert werden. Die Verteilung von Lebensmitteln in Gaza soll erneut über Bäckereien und öffentliche Küchen im gesamten Gebiet erfolgen. Auch eine Wiederaufnahme von israelischer Kraftstofflieferungen für humanitäre Einrichtungen »bis zu einem funktionsfähigen Niveau« ist demnach geplant.

Desweiteren gab Kallas bekannt, dass bald »Arbeiten an lebenswichtiger Infrastruktur wie die Wiederherstellung der Stromversorgung für die Meerwasserentsalzungsanlage« stattfinden sollen.

Lesen Sie auch

Die EU sei bereit, so die Außenbeauftragte und frühere estische Ministerpräsidentin, sich mit allen relevanten humanitären Akteuren, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen vor Ort abzustimmen, um eine rasche Umsetzung der Maßnahmen sicherzustellen.

Kallas erneuerte die Forderung der EU nach einer sofortigen Waffenruhe und der Freilassung aller verbleibenden Geiseln. Man unterstütze die derzeitigen Bemühungen Ägyptens, Katars und der USA als Vermittler zwischen Israel und der Hamas, erklärte sie. Kritik an Israel enthielt die Erklärung im Gegensatz zu früheren Statements keine. Vor gut zwei Wochen hatten die Außenminister der 27 EU-Mitgliedsstaaten mögliche Sanktionen gegen Israel diskutiert. mth

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025