In der Nacht zum Montag soll Israel zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden Ziele in Syrien beschossen haben. Es wäre damit der dritte Angriff in drei Tagen. Das berichten israelische und arabische Medien.
Eine offizielle Bestätigung aus Jerusalem gibt es nicht. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman drohte aber damit, die komplette Luftverteidigung des Nachbarn zu zerstören, sollte es zu einem wiederholten Beschuss durch syrische Raketen kommen.
Beschuss Am Freitag waren israelische Maschinen der Luftwaffe (IAF) mit Luftwaffenabwehrraketen aus Syrien beschossen worden. Eine wurde von dem hochmodernen System »Arrow« abgefangen. Es war die ernsthafteste Auseinandersetzung seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien vor sechs Jahren. Zwei Tage darauf soll die israelische Luftwaffe (IAF) mehrere Ziele nahe der syrisch-libanesischen Grenze beschossen haben, heißt es. Darunter sei auch ein Waffenkonvoi gewesen, der sich in Richtung Libanon bewegt habe.
Lieberman erklärte am Sonntag im Armeeradio: »Jedes Mal, wenn wir einen Waffentransfer von Syrien in den Libanon entdecken, werden wir ihn stoppen. Darüber gibt es keinen Kompromiss. Die Syrer müssen verstehen, dass sie für die Lieferungen an die Hisbollah verantwortlich gemacht werden. Wenn sie dies weiter erlauben, werden wir tun, was wir tun müssen.« Sollte noch einmal ein Geschoss gegen israelische Flieger eingesetzt werden, so der Minister weiter, »werden wir die Luftabwehrsysteme ohne das geringste Zögern zerstören«.
Waffenkonvois Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte in einer seltenen Stellungnahme vor dem Wochenende bestätigt, dass es sich um den Beschuss von Waffenkonvois gehandelt habe. Einen Tag darauf hatte der UN-Botschafter Syriens, Baschar Al-Jafari, erklärt, die Aktion seiner Regierung sei »völlig angemessen für Israels terroristischen Akt gewesen«.
Nun werde Israel eine Million Mal nachdenken, bevor sie noch einmal angreifen. Das Militär des arabischen Landes hatte angegeben, dass es zwei israelische Flugzeuge getroffen habe, die IAF vermeldete jedoch, dass keine ihrer Maschinen getroffen worden sei.
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon übte am Montagmorgen scharfe Kritik an seinem syrischen Kollegen Al-Jafari. »Das ist der Gipfel der Scheinheiligkeit für den Botschafter eines Regimes, das sein eigenes Volk massakriert, uns derart zu beschuldigen«, teilte Danon mit. Israel werde auch weiterhin seine Bürger beschützen und »gegen jeden Versuch vorgehen, ihnen Schaden zuzufügen«.