Pandemie

Erster Impfstoff für Januar erwartet

Die ganze Welt wartet auf einen Covid-19-Impfstoff. Foto: Flash90

Ein neu entwickelter Impfstoff gegen das Covid-19-Virus könnte schon ab Januar an die Israelis verabreicht werden. Premierminister Benjamin Netanjahu verkündete am Donnerstagabend, dass eine Lieferung nach dem Abschluss einer Vereinbarung mit dem US-Pharmakonzern Pfizer bereits im ersten Monat des kommenden Jahres im Land ankommen soll.

Israel befindet sich nach wie vor in einem zweiten nationalen Lockdown, der am 18. September begonnen hatte und nur nach und nach gelockert wird.

PARTNER Pfizer hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass sein experimenteller Impfstoff zu mehr als 90 Prozent wirksam sei. Damit sind das Unternehmen und sein deutscher Partner BioNTech die Ersten, die erfolgreiche Daten von einer umfassenden klinischen Studie veröffentlichen. Es wird erwartet, dass Pfizer noch in diesem Monat eine Bestätigung der US-Behörde zur Überwachung von Lebens- und Arzneimitteln (FDA) beantragt.

Netanjahu hatte am Mittwoch zweimal mit dem Geschäftsführer von Pfizer, Albert Bourla, telefoniert, um die bürokratischen Hürden zu beseitigen. Der Deal mit Pfizer umfasse insgesamt acht Millionen Dosen für vier Millionen Israelis (jeder Mensch benötigt zwei Dosen, um gegen das Virus immun zu sein), die im Laufe des Jahres 2021 geliefert werden sollen. Israel hatte zuvor bereits eine Vereinbarung für den Verkauf eines Impfstoffes mit dem amerikanischen Pharmaunternehmen Moderna abgeschlossen.

»Wir sehen uns um, damit wir auch von anderen Quellen Impfstoff erwerben können. Je mehr, desto besser.«

Premierminister Benjamin Netanjahu

Gesundheitsminister Yuli Edelstein bestätigte, dass eine Vereinbarung mit Pfizer noch am Freitag vor dem Beginn des Schabbats unterzeichnet werden soll. »Der Kauf eines Impfstoffs ist eine großartige Neuigkeit für die Israelis.« Das Ministerium betonte, dass man sich darum kümmere, weitere Mittel zu erwerben, »damit jeder Bürger im Land geimpft werden kann«. Edelstein unterstrich, dass die Mittel erst nach einer Bestätigung der FDA und seiner Behörde verabreicht werden.  

VORSICHT »Wir werden diese Impfstoffe so erhalten wie die führenden Nationen der Welt. Die Menge wird jeden Monat weiter wachsen«, wandte sich Netanjahu in einer Videoansprache an die Israelis. »Wir sehen uns um, damit wir auch von anderen Quellen Impfstoff erwerben können. Je mehr, desto besser.« Gleichzeitig bat der Ministerpräsident seine Landsleute inständig, weiterhin Vorsicht walten zu lassen und sich an die Beschränkungen wegen des Coronavirus zu halten. »Es wird in der ganzen Welt eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin müssen wir uns an die Regeln halten.«

Pfizer und BioNTech bestätigten den Deal. »Wir sind sehr stolz, mit der israelischen Regierung zusammenzuarbeiten«, sagte Miron Livneh, Chef von Pfizer in Israel. »Unser gemeinsames Ziel ist es, dem israelischen Volk so schnell wie möglich einen potenziellen Covid-19-Impfstoff zu bringen.«

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025