Diplomatie

Erster Direktflug zwischen Israel und den Emiraten gestartet

Foto: dpa

Knapp drei Wochen nach der historischen Einigung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der erste Direktflug zwischen beiden Ländern geflogen. Die Maschine der israelischen Fluggesellschaft El Al flog am Montag vom internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv in Richtung Abu Dhabi ab.

Über dem Cockpitfenster des Flugs LY 971 stand das Wort »Frieden« auf Arabisch, Englisch und Hebräisch. Der israelische Pilot Tal Becker sagte Journalisten, es sei der aufregendste Flug seines Lebens und ein »sehr besonderes Gefühl«.

Erstmals fliegt ein israelisches Passagierflugzeug direkt in den Golfstaat.

Mit an Bord waren neben einer großen israelischen Delegation auch der US-Vermittler Jared Kushner und die Sicherheitsberater der USA und Israels, Robert O’Brien und Meir Ben-Schabat.

Kushner, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, sprach vor dem Abflug von einem »historischen Flug«, dem ersten kommerziellen Flug zwischen Israel und einem Golfstaat. Er habe an der Klagemauer dafür gebetet, »dass Muslime und Araber auf der ganzen Welt diesen Flug sehen werden und erkennen, dass wir alle Kinder Gottes sind und dass die Vergangenheit die Zukunft nicht bestimmen muss«.

Kushner äußerte die Hoffnung auf Einigungen Israels mit weiteren Staaten in der Region. »So viel Frieden und Wohlstand ist möglich in dieser Region und auf der ganzen Welt.«

Unter US-Vermittlung sollen Teams beider Länder nun konkrete Vereinbarungen ausarbeiten.

Der Flug führte über Saudi-Arabien, mit dem Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, und sollte rund drei Stunden dauern. Der Rückflug ist für Dienstag angesetzt. Die israelische Passagiermaschine ist nach Medienberichten mit einem besonderen Schutzsystem ausgerüstet, das unter anderem Boden-Luft-Raketen abwehren kann.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In Abu Dhabi sind nach israelischen Angaben Arbeitsgespräche von Teams beider Länder sowie der USA geplant. Dabei geht es um die Bereiche Finanzen, Diplomatie, Flugverkehr, Visa, Gesundheit, Kultur und Tourismus, Raumfahrt, Wissenschaft und Investitionen sowie Innovation und Handel. Es sollen verschiedene Kooperationsabkommen unterzeichnet werden.

Auch ein Treffen von Robert O’Brien und Ben-Schabat mit dem emiratischen Sicherheitsberater Tahnun bin Sajid ist vorgesehen. Teil der US-Delegation sind auch der Sondergesandte Avi Berkowitz und der Sondergesandte für den Iran, Brian Hook.

Mitte August hatten Israel und die Emirate ihr historisches Abkommen verkündet. Die Emirate wären nach der offiziellen Unterzeichnung nach Ägypten und Jordanien das dritte arabische Land, das gegenwärtig diplomatische Beziehungen unterhält. Im Gegenzug für die Einigung will Israel die angekündigte Ausweitung der Souveränität im Westjordanland aussetzen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Am Samstag hatten die Emirate auch den Boykott des einst verfeindeten Landes aufgehoben. Vor zwei Wochen war die bisher blockierte Telefonverbindung beider Länder freigeschaltet worden. Der erste Direktflug ist ein weiterer konkreter Annäherungsschritt.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hofft nach der Einigung mit den Emiraten auf eine Annäherung an weitere Länder im Nahen Osten. Kushner nannte das historische Abkommen am Sonntag einen »riesigen Schritt vorwärts«. Bislang galt es als Tabu für arabische Staaten, Abkommen mit Israel zu schließen, bevor der Konflikt mit den Palästinensern gelöst ist. dpa/ja

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025

Pressefreiheit

Ausländische Journalisten dürfen weiterhin nicht allein nach Gaza

Der Auslandspresseverband wirft Israels höchstem Gericht vor, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu verzögern

 09.12.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025