Eine erste Ladung Corona-Impfstoff ist am Mittwoch in Israel eingetroffen. Ein DHL-Frachtflugzeug landete auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv.
EMPFANG Regierungschef Benjamin Netanjahu kam auf die Landefläche, um die Impfdosen des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in Empfang zu nehmen. »Das ist einer der bewegendsten Momente meiner ganzen Zeit als Ministerpräsident«, sagte er.
Man habe hart daran gearbeitet, eine Lösung für die Pandemie zu finden, sagte Netanjahu. Nun sollten »Millionen Impfdosen für Israels Bürger« ins Land gebracht werden. »Ich glaube an diesen Impfstoff«, sagte er. »Ich will der erste sein, der sich in Israel impfen lässt.«
»Ich glaube an diesen Impfstoff. Ich will der erste sein, der sich in Israel impfen lässt.«
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu
Nach Medienberichten handelt es sich um eine relativ kleine erste Fracht von Impfdosen. Dabei solle vor allem geprüft werden, wie die Kühlkette gewahrt werden kann. Der Impfstoff von Biontech und Pfizer muss bei minus 70 Grad gelagert werden.
DOSEN Insgesamt hat Israel nach Medienberichten mit Biontech Pfizer die Lieferung von acht Millionen Impfdosen vereinbart. Israel hat auch mit dem US-Unternehmen Moderna eine Vereinbarung über die Lieferung von sechs Millionen Impfdosen abgeschlossen.
Israel wartet noch die Entscheidung über Notfallzulassungen von Impfstoffen durch die US-Arzneimittelbehörde FDA ab. Damit wird in Kürze gerechnet. Als erstes westliches Land hatte am Dienstag Großbritannien mit einer Impfkampagne begonnen. Die dortigen Behörden hatten vergangene Woche Biontech und Pfizer eine Notfallzulassung für deren Impfstoff erteilt.
INFEKTIONSZAHLEN In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown.
Die Neuinfektionszahlen sanken von mehr als 9000 auf zeitweise nur noch knapp mehr als 200. Seit Mitte Oktober setzt die Regierung schrittweise Lockerungen um. Zuletzt nahmen die Zahlen jedoch wieder zu. dpa