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Emoji, Attacke, Energie

Auf der Cybertech in Tel Aviv Foto: Flash 90

Emoji
Darauf haben die Israelis sicher schon seit ewigen Zeiten gewartet: die Handbewegung zu »Moment noch« oder »dauert etwas« als Emoji. Zu den 117 neuen Zeichen, die vom Unicode-Konsortium in Kalifornien bestätigt wurden, gehört auch die umgedrehte Hand, bei der sich die Finger berühren. Offiziell heißt es »gezwickte Finger«. Doch die Israelis werden das Emoji sicher eher als »rega« (Minute) bezeichnen. Denn damit fordern sie ihr Gegenüber auf, noch etwas abzuwarten. In der »Emojipedia«, in der alle Symbole beschrieben sind, ist die Hand als »sarkastische italienische Handgeste« aufgeführt. »Italienisch?«, werden sicher viele Israelis fragen und hoffen, dass es sich nur um einen Tippfehler handelt.

Schulden
Sollte 2020 kein neuer Haushalt verabschiedet werden, wird das Budgetdefizit 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Das erklärte der Direktor der Bank of Israel, Amir Yaron, am Wochenanfang vor der Knesset. Derzeit wird eine leicht angepasste Version des Haushalts von 2019 verwendet. Die Interimsregierung in Jerusalem hat lediglich eingeschränkte Handlungsfähigkeit und konnte bislang keine Steuererhöhungen oder Kürzungen durchsetzen, um das Defizit einzuschränken. Da erst im März gewählt wird, könnte es frühestens Mitte 2020 ein neues Budget geben, so Yaron. Dennoch schaffte es der Staat, seine Schuldenlast von 60,9 Prozent (2018) auf 60 Prozent (2019) zu senken, so das Finanzministerium. Dies liege unter anderem am starken Schekel und einer niedrigen Inflation.

Attacke
20.000 Teilnehmer aus 94 Ländern besuchten die Cybertech in Tel Aviv. Damit ist sie die zweitgrößte Konferenz zu diesem Thema weltweit. Mehr als 180 Redner waren gekommen, um ihr Wissen mitzuteilen – darunter auch Energieminister Yuval Steinitz, der berichtete, dass es vor einigen Monaten »einen sehr ernsthaften Cyberangriff auf eines der wichtigsten Kraftwerke im Land« gab. Israel entdeckte und neutralisierte den Angriff, bevor Schaden angerichtet werden konnte. Steinitz warnte jedoch: »Die Katastrophen, die durch Cyberattacken auf Kernreaktoren oder Energieanlagen ausgelöst werden können, liegen jenseits unserer Vorstellungskraft.« Der Energiesektor sei der sensibelste Bereich. »Sollte jemand in einem Krieg oder Konflikt es schaffen, unsere Energie- und Wasserzufuhr zu lähmen, wäre das eine absolute Katastrophe.«

Energie
Israel und Ägypten haben eine neue Verbindung: Am Mittwoch vergangener Woche strömte Erdgas aus Israel zum Nachbarn im Süden. Bislang war das Gas ausschließlich in die andere Richtung gerauscht, bis die Leitung 2011 explodierte. Auch jetzt gab es einen vermeintlichen Angriff auf die Pipeline. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) erklärte, sie habe die Leitung in die Luft gesprengt. Doch das Gas strömt weiter. Später klärte sich auf, dass der IS die Leitung eines E-Werks im Sinai zerstört hatte. Im vergangenen Jahr hatten die israelische Delek-Gruppe und das US-Unternehmen Noble Energy, denen gemeinsam 85 Prozent des Leviathan-Feldes gehören, den Deal abgeschlossen. Die beiden Firmen hatten dafür 39 Prozent der ägyptischen Leitung gekauft. Israel wird eine »Energie-Supermacht, ein Land, das Energie exportiert«, sagte Premier Benjamin Netanjahu dazu.

Unterschrift
Sie haben sich zusammengetan, um ein Problem anzuprangern: Rassismus in der israelischen Gesellschaft. Präsident Reuven Rivlin unterzeichnete gemeinsam mit Partnern die Gründungsurkunde der NGO »Israelis against Racism«. Es sei keine Angelegenheit von Rechts oder Links, von Koalition oder Opposition, so Rivlin. »Im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung sind wir alle eine Koalition – breit, vereint und stark.« Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der stellvertretende Polizeipräsident, die Bürgermeister der Städte Jerusalem, Rischon Le Zion, Hadera, Herzliya, Tel Aviv, Aschdod und anderen sowie die Vorsitzenden von Banken, Krankenhäusern und Sportvereinen.

Film
Die Filmemacherin Alma Har’el hat bei den 72. DGA Awards in Los Angeles Geschichte geschrieben: Als erste Frau und erste Israelin gewann sie den ersten Preis für herausragende Regie mit ihrem Film Honey Boy. In der autobiografischen Darstellung geht es um den amerikanischen Schauspieler Shia LaBeouf, der sich selbst spielt. »Dankeschön, Shia, dass du mir erlaubt hast, für die Kinder von Alkoholikern diese Geschichte über Vergebung zu erzählen«, sagte Har’el. Die 44-jährige Filmemacherin stammt aus Tel Aviv und begann dort ihre Karriere als Fotografin und Video-Künstlerin.

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