Nachrichten

Einwanderung, Sicherheit, Unterricht

Zwei von 27.000: Einwanderer nach Israel Foto: Flash 90

Einwanderung
Bis Jahresende werden 27.000 neue Einwanderer nach Israel gekommen sein. Das gab Einwanderungsministerin Pnina Tamano-Shata bekannt. »Dies ist ein sehr gutes Jahr – auch im Vergleich zu normalen Jahren, in denen es kein Covid gab«, sagte sie. »Wir sehen einen Trend, vor allem in Frankreich und den USA, wo es einen Anstieg der Anfragen« gebe. Die Zahl der Einwanderer aus Argentinien stieg im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent. Grund für den Anstieg der Neueinwanderung insgesamt seien laut Tamano-Shata Verbesserungen des Einwanderungsministeriums, etwa der Abbau bürokratischer Hürden, die Einrichtung digitaler Plattformen und »eine bessere Bearbeitung von Einwanderungs-Einzelfällen durch eine gute Zusammenarbeit mit Konsulaten im Ausland«.

Sicherheit
Ein Ministerialausschuss hat dafür gestimmt, den besonderen Schutz für die Frau und erwachsenen Söhne des ehemaligen Premiers Benjamin Netanjahu sechs Monate nach dessen Entlassung aus dem Amt einzustellen. Netanjahu selbst wird für die nächsten 20 Jahre vom Inlandsgeheimdienst Schin Bet geschützt. Es ist ein übliches Verfahren, dass der Familie nach sechs Monaten Bodyguards und ein Fahrzeug mit Chauffeur nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Im Januar wurde diese Frist auf Drängen Netanjahus auf ein Jahr verlängert, doch derselbe Ausschuss änderte seine Meinung jetzt. Es bestehe keine unmittelbare Bedrohung für Netanjahus Frau oder Kinder. Netanjahu persönlich kritisierte die Entscheidung: Sie sei politisch motiviert und unverantwortlich.

Unterricht
Im Jerusalemer Bildungsministerium ist ein Sonderteam eingerichtet worden, das Empfehlungen zur optimalen Integration der Klimakrise in den Lehrplan gibt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern unterstützt die Arbeit des Teams. Das Bildungsforum der Koalition der Klimaorganisationen begrüßte die Entwicklung: »Allmählich beginnen die Beamten, den Ernst der Krise zu begreifen.« Die Situation in den Schulen sei keineswegs zufriedenstellend. »Die wenigen Fächer und Programme, die derzeit im Lehrplan enthalten sind, statten nicht alle Schüler mit den Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus, die erforderlich sind, um mit der sich ändernden und herausfordernden Realität fertig zu werden.«

Zucker
Ein Experte, der vor einem Knessetkomitee zu einer Diskussion über eine mögliche Steuer auf zuckerhaltige Getränke erschienen war, entpuppte sich als bezahlter Lobbyist für Coca-Cola. Professor Ardon Rubinstein, ehemaliger Chef der Israel Diabetes Association, sollte einen Vorschlag zur Erhebung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke erörtern. Als Rubinstein gebeten wurde, dem Gremium mögliche Interessenkonflikte offenzulegen, zögerte er zunächst, bevor er zugab, dass er von dem amerikanischen Konzern bezahlt werde. Der Mediziner sagte, dass er gegen die Einführung einer Steuer auf Diätlimonaden sei, weil er diese für eine gute Alternative halte, wenn Menschen kein Wasser trinken möchten.

Meta
Präsident Isaac Herzog und der Konzern Meta (ehemals Facebook) haben in Israel die Kampagne »Think Good« zur Veränderung des Online-Diskurses initiiert. Als Teil der Initiative werden Dutzende von Prominenten Videoclips von sich teilen, in denen sie die verletzendsten Antworten vorlesen, die sie online erhalten haben. Die beleidigenden Worte jedoch sind zensiert und werden mit Worten der positiven Verstärkung überlagert. Der Zweck der Initiative besteht darin, Millionen von Usern zu ermutigen, zweimal nachzudenken, bevor sie verletzende Sprache verwenden, und positive Gedanken zu denken, bevor sie auf »Senden« klicken. Unter anderen beteiligen sich an der Kampagne Premierminister Naftali Bennett, Außenminister Yair Lapid und Innenministerin Ayelet Shaked.

Sauerstoff
Patienten mit Depressionen, die einen Monat lang mit Sauerstoff angereicherte Luft als Therapie erhalten haben, berichten über eine Verbesserung ihres Zustandes. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Ben-Gurion-Universität. Für die Untersuchung wurden die 55 Patienten in zwei Gruppen unterteilt. Die erste wurde mit der angereicherten Luft versorgt (35 Prozent Sauerstoff), die zweite mit regulärer Luft (21 Prozent Sauerstoff). Beide Gruppen erhielten die Luftzufuhr sieben bis acht Stunden in der Nacht. »Die Ergebnisse sind vielversprechend«, so der leitende Forscher Abed Azab. Der Pilotversuch wurde in »Scientific Reports« veröffentlicht.

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