Corona

Einreiseregeln nach Israel gelockert

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Pandemie sind wieder internationale Reisegruppen im Land unterwegs. Foto: Flash 90

Seit 1. November lässt Israel nach mehr als eineinhalb Jahren wieder internationale Touristen ins Land. Die Voraussetzungen werden von großen Teilen der Reisebranche als extrem strikt und komplex bezeichnet.

Doch am Montag gaben Gesundheits- und Tourismusministerium gemeinsam bekannt, dass sie die Regeln ab Dienstag lockern werden: Dann dürfen auch Besucher aus Ländern mit niedrigen und mittleren Corona-Infektionsraten ohne die Auffrischimpfung einreisen.

NEUERUNG Zwei Impfungen mit einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannten Vakzin müssen die Einreisenden aber dennoch vorweisen. Allerdings – das ist eine Neuerung – darf die zweite Spritze der Urlauber aus den grünen und gelben Ländern nun auch länger als sechs Monate zurückliegen.

Bei welchen Ländern es sich um grüne, gelbe, orangefarbene oder rote handelt, entscheidet das Gesundheitsministerium in Jerusalem. Lediglich diese israelische Klassifizierung wird als Einreisefaktor anerkannt.

Die neuen Richtlinien müssen noch vom Justizkomitee der Knesset bestätigt werden, eine Entscheidung wird in wenigen Tagen erwartet. Beide Ministerien aber gaben bereits ihr Einverständnis, dass Gruppen von fünf bis 40 Touristen das Land betreten können, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen: Die Gruppe reist als isolierte »Kapsel« durch das Land und wird auf jene Gegenden beschränkt sein, die lediglich ein niedriges Infektionsrisiko haben.

Mitglieder der Gruppen ohne Booster müssen in den ersten sieben Tagen permanent negative Testergebnisse bei sich tragen.

Das ist derzeit im gesamten Land der Fall. Momentan liegt die Rate der positiven Coronatests noch bei 0,63 Prozent. Auch die Zahl der mit einem schweren Verlauf von Covid-19 hospitalisierten Patienten ist mit 164 verhältnismäßig gering. Gesundheitsexperten sind der Auffassung, Israel hat durch die umfassende Booster-Kampagne, durch die mittlerweile bereits nahezu vier Millionen Einwohner die dritte Spritze erhalten haben, die vierte Welle des Coronavirus hinter sich gelassen.

TESTS Mitglieder der Reisegruppe aus dem Ausland, die keine dritte Impfung erhalten haben, müssen innerhalb der ersten sieben Tage ihres Aufenthaltes in Israel permanent die Bestätigung eines negativen PCR-Coronatests bei sich tragen, der innerhalb der vergangenen 72 Stunden durchgeführt wurde, oder die eines negativen Antigentests aus den letzten 24 Stunden.

Ein Teilnehmer, der von der Gruppe als Sprecher ausgewählt ist, verpflichtet sich, dem Tourismusministerium jedes Testergebnis der Mitreisenden zu übermitteln. Außerdem muss das Ministerium über den Zeitplan und die Reiseziele sowie Personen, die die Gruppe getroffen hat, unterrichtet werden.

Bei einer Positivmeldung, heißt es aus Jerusalem, wird ein Gesundheitsexperte als Ansprechpartner zur Verfügung gestellt.

ROUTINE Gesundheitsminister Nitzan Horowitz von der Linkspartei Meretz erklärte zu den Neuerungen: »In Übereinstimmung mit unserer Regierungspolitik werden wir auch beim Tourismus mit dem Coronavirus leben. Wir beachten dabei alle Vorsichtsmaßnahmen, um die öffentliche Gesundheit zu gewährleisten und um neue Varianten des Virus schnell zu identifizieren.«

Gleichzeitig werde auf diese Weise die israelische Wirtschaft, die Bildung, Kultur, der Tourismus und die tägliche Routine im Land beibehalten.

Auf der offiziellen Webseite des Gesundheitsministeriums in Jerusalem werden die Länderlisten entsprechend der Farben regelmäßig aktualisiert: https://corona.health.gov.il/en/country-status/

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025