Paris

Einigung über Geisel-Deal steht nicht bevor

Die Familien von Geiseln haben am Freitag einen Schabbat-Tisch auf dem »Hostage Square« in Tel Aviv gedeckt Foto: copyright (c) Flash90 2024

In Paris hat am Freitag eine neue Runde indirekter Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg begonnen. »Es gibt Optimismus, aber eine Einigung steht nicht bevor«, zitierte der israelische Fernsehsender Channel 12 am Freitagabend einen namentlich nicht genannten Regierungsbeamten. Eine israelische Delegation unter Leitung von David Barnea, dem Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, traf in Paris die Vertreter Ägyptens, Katars und der USA, die die Gespräche mit der islamistischen Hamas vermitteln. 

Israel führt einen unerbittlichen Krieg im Gazastreifen, nachdem Terroristen der Hamas und anderer extremistischen Gruppen am 7. Oktober den Süden Israels überfielen, 1200 Menschen töteten und weitere 250 als Geiseln verschleppten. Den Kämpfen fielen nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 29 000 Palästinenser zum Opfer, die große Mehrheit unter ihnen Zivilisten. Weit mehr als eine Million Palästinenser wurden zu Flüchtlingen innerhalb des abgeriegelten Küstenstreifens. 

Mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas

Die seit mehreren Wochen laufenden indirekten Verhandlungen zielen auf eine befristete Waffenruhe sowie auf die Freilassung von mehr als 130 Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ab. Sie verliefen bislang schleppend. So möchte Israel nicht auf Maximalforderungen der Hamas eingehen, die eine dauerhafte Waffenruhe und den Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen beinhalten. Auch bei der Zahl, wie viele palästinensische Gefangene gegen israelische Geiseln auszutauschen wären, lagen die Seiten zuletzt weit auseinander. Bei einer Waffenruhe im November waren mehr als 100 Geiseln freigekommen. 

Eine Delegation der Hamas unter ihrem Führer Ismail Hanija hatte in den letzten Tagen in Kairo die ägyptischen und katarischen Vermittler getroffen. Dem Vernehmen nach sollen die Islamisten einige ihrer Forderungen heruntergeschraubt haben.  Israels Delegation in Paris soll wiederum laut Channel 12 von ihrer Regierung die Vollmacht für eine gewisse Flexibilität bei den eigenen Positionen erhalten haben. 

»Die Bemühungen drehen sich darum, einen Grundrahmen mit klaren Kriterien dafür zu schaffen, worüber wir diskutieren und worüber nicht«, zitierte der Sender den Regierungsbeamten. »Eine Einigung steht nicht bevor. Das Ziel ist es, eine solche vor dem Beginn des Monats Ramadan zu erzielen.« Der muslimische Fastenmonat beginnt um den 10. März. dpa

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025