Jubiläum

»Eine Legende wurde Wirklichkeit«

An diesem Vormittag recken die Israelis ihre Hälse und schauen in die Höhe, wenn Helikopter, Transportflugzeuge und Kampfjets ihre Flugshow absolvieren und über das Land donnern. Sie sind stolz auf ihre Armee, und das zeigt sich vor allem an diesem Tag. Israel besteht nun ein Dreiviertel Jahrhundert lang – eine Zeit voller Wunder und Errungenschaften, aber auch voller Schmerz, wie sich am Jom Hasikaron zeigte, der erst am Abend zuvor zu Ende gegangen war.

Mehr als hundert Flugzeuge nehmen an den Überflügen teil, darunter F-15-, F-16- und F-35-Kampfflugzeuge, ein Trainingsflugzeug, verschiedene Frachtflugzeuge, ein Boeing-Betankungsflugzeug, Black-Hawk-Hubschrauber und viele Drohnen.

DEUTSCHLAND Bei dem besonderen Geburtstag fliegen auch Freunde mit: Jets aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Italien. »Als Zeichen der Partnerschaft und einzigartigen Beziehung zwischen den Ländern und dem Staat Israel«, schrieb das israelische Militär dazu. Deutschland, Großbritannien und Italien sind mit Eurofightern vertreten. Die deutsche Luftwaffe nimmt erstmals an einer Luftparade am israelischen Unabhängigkeitstag teil. Der Pilot im »Eagle Star 2.0« ist Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz.

Am Morgen gegen neun Uhr wandte sich bereits Präsident Isaac Herzog freudig über das Funksystem an die Piloten des Überfluges. »Hier spricht der Präsident! Bitte übermitteln Sie in meinem Namen allen Männern und Frauen, die in der israelischen Luftwaffe und in der IDF zu Luft, zu Land und zu Wasser dienen: Einen schönen 75. Unabhängigkeitstag des Staates Israel!«

»Wir waren und wir sind noch immer wie Träumer.«

präsident isaac herzog

In seiner Ansprache an die Nation sagte Herzog: »Vor genau 75 Jahren, am 5. Ijar 5708, proklamierte David Ben-Gurion »die Gründung eines jüdischen Staates in Eretz-Israel, der als Staat Israel bekannt sein wird«. Das historische Wunder namens Israel sei gewachsen und gewachsen. »In den Wirren erbitterter Kämpfe, als nur drei Jahre zuvor Millionen von Juden im Holocaust ausgelöscht worden waren, wurde eine Legende Wirklichkeit. Und wir - wir waren und wir sind noch immer wie Träumer.«

MANGAL Ab Mittag versammeln sich die Israelis in den Parks, am Strand oder den Gärten und auf den Balkonen ihrer Häuser, werfen ihre Mangals an und hören Isra-Hits. Beim Grillen gibt es Traditionelles: Spieße, Würstchen, dazu Humus und Pita. Dann heißt es: Mangal tov, hakol tov!« (»Ist der Grill gut, ist alles gut!«).  

Wie in jedem Jahr gibt es auch in diesem aktuelle Zahlen zur Bevölkerung von zentralen Statistikbüro. Am Vorabend des Jom Haatzmaut hieß es, Israel habe nun fast zehn Millionen Einwohner. Damit hat sich die Zahl seit Staatsgründung verzwölffacht. Am 14. Mai 1948 waren es gerade einmal 806.000 Menschen, die auf diesem Flecken in Nahost lebten. Heute sind es 9,727 Millionen.

Von ihnen sind 7,145 Millionen Juden (73,5 Prozent), 2,048 Millionen Araber (21 Prozent) und 534.000 Angehörige anderer Minderheiten (5,5 Prozent). Über ein Viertel der Israelis sind Kinder unter 14 Jahren, während zwölf Prozent über 65 Jahre alt sind.

EINWANDERER In den Jahren von der Staatsgründung bis heute kamen 3,3 Millionen neue Einwanderer ins Land. Fast die Hälfte von ihnen, eineinhalb Millionen, immigrierten seit 1990. Seit dem vergangenen Jahr ist die Bevölkerung Israels um 216.000 Menschen gewachsen, ein Plus von 2,3 Prozent. Es wurden 183.000 Babys geboren, 79.000 Olim Chadaschim kamen an.

Bis 2030 wird die Israel voraussichtlich aus etwas mehr als elf Millionen Menschen bestehen. Beim 100. Geburtstag im Jahr 2048 werden es voraussichtlich 15,2 Millionen sein.

Israelische Soldaten sollen über den Winter auf dem Berg Hermon bleiben

 13.12.2024

Israel

Paraguay eröffnet Botschaft in Jerusalem erneut

Präsident Santiago Peña: »Es werden viele Reden geschwungen. Für uns sind Taten wichtig.«

von Imanuel Marcus  13.12.2024

Nahost

US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Geiseldeal und Waffenruhe

Ein Berater des US-Präsidenten kündigt an, es könne schon bald soweit sein

 13.12.2024

Nahost

Warum Israel Syriens Militär fast vollständig zerstört hat

In den vergangenen Tagen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben 80 Prozent der syrischen Militärkapazitäten zerstört

von Sara Lemel und Johannes Sadek  12.12.2024

Nahost

Netanjahu trifft US-Gesandten, Gespräch zur Lage in Syrien

Die überraschende Machtübernahme durch Rebellen sendet Schockwellen durch die ganze Region

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Westjordanland

Kind stirbt nach Terrorangriff

Der Junge war Passagier in einem Bus. Drei weitere Personen sind verletzt

 12.12.2024 Aktualisiert

Nahost

Nach Umsturz in Syrien: Hoffnung auf Gaza-Deal

Die Hamas hat den Kernforderungen Israels in zwei Kernpunkten nachgegeben

von Lars Nicolaysen  12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024