Hamas-Terror

Ein Video direkt aus der Hölle

Dieser Text enthält verstörende Gewaltschilderungen. Bitte beachten Sie dies vor der Lektüre, auch und insbesondere mit Blick auf Minderjährige.

Was geschah, ist schlimmer als die meisten Albträume. Doch für diese jungen Menschen wurde es Realität. Die grauenvolle Ermordung oder Entführung durch gnadenlose Terroristen der Hamas.

Das Forum für Angehörige von Geiseln und Vermissten veröffentlichte am Montagabend auf Wunsch der Eltern von drei jungen israelischen Männern – Hersh Goldberg-Polin, Or Levy und Eliya Cohen – fürchterliche Aufnahmen von Hamas-Körperkameras, die die Entführung ihrer Liebsten zeigt.

»Das brutale Video ist eine ernsthafte Anklage gegen die Vernachlässigung, die seit 262 Tagen andauert«, heißt es in einer Stellungnahme der Eltern dazu. »Jedem ist klar, dass die Rückkehr aller 120 Geiseln nur durch ein Abkommen möglich ist.«

Die drei wurden aus einem Luftschutzbunker, in den sie am Morgen des 7. Oktobers vom Nova-Musikfestival in Re’im nahe der Grenze zu Gaza geflohen waren und der später als »Todesbunker« bekannt wurde, in den Gazastreifen entführt. Die Terroristen ermordeten 364 Menschen auf dem Festival und entführten 40, während sie unzählige Gräueltaten und sexuelle Übergriffe begingen.

Zeigt die Momente, in denen die drei verschleppt werden

Die Videos stammen von den Körperkameras der Terroristen. Der Zusammenschnitt ist eine Minute und 37 Sekunden lang. Er wurde auf Ersuchen der Familien bearbeitet und zeigt die Momente, in dem die drei aus dem Bunker gezerrt, verletzt, blutend und völlig verstört auf einem Pickup-Wagen der Hamas nach Gaza verschleppt werden.

Dem 23-jährigen Hersh ist der Unterarm abgerissen. Hamas-Männer stehen über ihnen mit Sturmgewehren und schreien »Allahu akbar«, während der Truck in Richtung Gaza rast.

Video: Forum für Geiselfamilien

Als Reaktion auf die Veröffentlichung des neuen Filmmaterials sagte Premierminister Benjamin Netanjahu, es »bricht uns allen das Herz und unterstreicht einmal mehr die Grausamkeit des Feindes, den wir zu eliminieren geschworen haben. Wir werden den Krieg nicht beenden, bis wir alle unsere 120 Angehörigen nach Hause gebracht haben.«

»Hersh, Eliya und Or wurden lebend gefangen genommen und müssen noch heute lebend zurückkehren. Jeder Tag, der vergeht, bringt die Geiseln in größere Gefahr.«

Eltern der geiseln

Doch die Familien der jungen Männer sehen ihre Liebsten von der Regierung im Stich gelassen: »Hersh, Eliya und Or wurden lebend gefangen genommen und müssen noch heute lebend zurückkehren. Jeder Tag, der vergeht, bringt die Geiseln in größere Gefahr und verringert unsere Chancen, sie sicher zurückzubringen. Nach fast neun Monaten des Kampfes und trotz der jüngsten Erfolge ist allen klar, dass die Freilassung aller 120 Geiseln nur durch ein Abkommen möglich ist! Wir müssen ein Abkommen genehmigen und umsetzen, das alle Geiseln nach Hause bringt – die Lebenden zur Rehabilitation und die Ermordeten für eine angemessene Beerdigung«, flehen sie in einer Erklärung.

Hersh Goldberg-Polin (23), ein glühender Werder-Bremen-Fußballfan mit doppelter, israelisch-amerikanischer Staatsbürgerschaft, feierte beim Musikfestival mit seinem Freund Aner Shapira. Gegen 6.20 Uhr rannten sie in einen Bunker am Straßenrand. Shapira hatte sieben Granaten, die die Terroristen auf den Bunker feuerten, zurückgeworfen, bevor ihn die achte tötete.

Das erste Lebenszeichen von Goldberg-Polin erhielt die Öffentlichkeit am 24. April, als die Hamas ein Video von ihm veröffentlichte, in dem ihm eindeutig der linke Unterarm fehlte. Weder Cohen noch Levy sind in den vergangenen acht Monaten in einem der von der Hamas veröffentlichten Videos der Geiseln zu sehen gewesen.

In der Aufnahme, die damals auch von Goldberg-Polins Familie zur Veröffentlichung freigegeben wurde, wandte dieser sich an den Premierminister und sagte: »Benjamin Netanjahu und die israelische Regierung, Sie sollten sich schämen, mich und Tausende von Bürgern an diesem Tag im Stich gelassen zu haben. Wir sind seit fast 200 Tagen hier und alle Versuche der israelischen Streitkräfte, uns zu retten, sind gescheitert.« Die Worte waren mit großer Wahrscheinlichkeit von der Hamas diktiert worden.

Der Sohn von Or und Einav Levy wird drei Jahre alt - ohne Eltern

Der 33-jährige Or Levy, der mit seiner Frau Einav tanzen ging, wurde ebenfalls entführt. Einav starb in dem Bunker. Die beiden haben ein Kind zusammen, einen kleinen Sohn namens Almog, der derzeit bei den Großeltern in Rischon Lezion ist. Am Dienstag wird Almog drei Jahre alt – ohne dass seine Eltern ihn hochleben lassen können.

Elia Cohen, 27, aus Tzur Hadassah besuchte das Festival mit seiner Freundin Ziv Abud und deren Nichte sowie einem anderen Freund, die beide ermordet wurden. Abud überlebte und erzählte später, dass sie gemeinsam mit ihrem Freund unter Leichen gelegen und sich totgestellt habe. Die beiden hielten sich an den Händen und flüsterten, als sie plötzlich merkte, dass Elia von jemandem an den Füßen rausgezogen wird. Es waren die Terroristen. Der Weg in die Hölle begann.

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