Tal Haimi, der Leiter des Notfall-Einsatzteams von Kibbuz Nir Yitzhak, ist zu Hause. Montagnacht wurde seine Leiche aus Gaza nach Israel überführt und identifiziert, wie das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in den frühen Morgenstunden des Dienstags bekannt gab.
Der Sarg war Montagabend durch das Rote Kreuz von der Terrororganisation Hamas in Gaza abgeholt worden. Gegen 21 Uhr sei der Leichnam in den Händen der IDF gewesen und nach Israel gebracht worden. Dort wurde er im Rahmen einer militärischen Zeremonie in Anwesenheit eines Armeerabbiners in Empfang genommen.
Einsatzteam des Kibbutz kämpfte gegen Dutzende Terroristen
Haimi wurde am 7. Oktober 2023 getötet, als er seine Gemeinde gegen Dutzende von Hamas-Terroristen verteidigte, die am Kibbuztor wüteten. Er und sein Team habe mehrere Stunden lang mit außergewöhnlicher Tapferkeit gekämpft, berichteten Augenzeugen später. Seine Familie glaubte zunächst, er sei am Leben und Geisel in Gaza, erhielt jedoch am 13. Dezember desselben Jahres die Bestätigung, dass er nach seinem Tod entführt worden war.
Der 41-Jährige war Vater von vier Kindern. Sein jüngstes Kind, ein Junge mit Namen Lotan, hat er nie kennengelernt. Seine Frau Ella Haimi war schwanger, als das Massaker der Hamas auf südliche israelische Gemeinden geschah. Sie und ihre Kinder überlebten.
Haimi, ein Mitglied der Gründerfamilie des Kibbuz Nir Yitzhak in dritter Generation, arbeitete als Maschinenbauingenieur. Das Forum für Familien von Geiseln beschreibt ihn als hingebungsvollen Vater, der liebend gerne mit seiner Familie Campingausflüge unternahm. »Er war auch ein talentierter Handwerker, der in seiner Gemeinde dafür bekannt war, für jedes Problem eine Lösung zu finden.«
Zamir Haimi: »Du bist nach Hause zurückgekehrt, blauäugiges Kind. Ein ewiger Junge von 41 Jahren mit Schoresch-Sandalen und einem Leatherman-Messer in der Tasche.«
Nach dem Beginn des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas sind bis Dienstag insgesamt 13 Leichen von Geiseln aus der Palästinenserenklave nach Israel überführt worden.
Es sind neben Haimi: Ronen Engel, Tamir Nimrodi, Eliyahu Margalit, Eitan Levy, Uriel Baruch, Yossi Sharabi, Daniel Peretz, Guy Ilouz, Muhammad Alatrash, Inbar Hayman, sowie der Thailänder Sonthaya Oakkharasri und Bipin Joshi aus Nepal. Noch immer werden die sterblichen Überreste von 15 verschleppten Menschen vermisst.
»Die israelischen Streitkräfte sprechen der Familie Haimi ihr tief empfundenes Beileid aus«, hieß es in der Erklärung der IDF. »Das Militär unternimmt weiterhin alle Anstrengungen, um die verstorbenen Geiseln freizubekommen, und ist auf die weitere Umsetzung der Vereinbarung vorbereitet.«
Hamas ist verpflichtet, restlichen Geiseln zurückzugeben
Weiter erklärte die Armee, dass die Hamas entsprechend des Waffenstillstands- und Geiselbefreiungsabkommens verpflichtet sei, ihren Teil der Vereinbarung zu erfüllen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um die restlichen Geiseln ihren Familien zurückzugeben und ihnen eine würdige Beerdigung zu ermöglichen.
Nach der Bekanntgabe, dass es sich bei dem Leichnam um Tal Haimi handelt, schrieb sich sein Onkel Zamir Haimi auf Facebook im Gedenken an seinen Neffen: »Du bist nach Hause zurückgekehrt, blauäugiges Kind. Ein ewiger Junge von 41 Jahren mit Schoresch-Sandalen und einem Leatherman-Messer in der Tasche. Wir haben es geschafft, Dich nach Hause zu bringen. Die Sehnsucht brennt, aber Du bist zurückgekehrt.«