Nachrichten

Ehe, Farbe, Nase

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  24.06.2021 11:55 Uhr

Ehe macht gesund – oder krank. Foto: Flash90

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  24.06.2021 11:55 Uhr

Schlaganfall
Unzufriedenheit in der Ehe erhöht das Risiko eines Schlaganfalls und eines verfrühten Todes bei Männern. Das fand die Universität Tel Aviv heraus. Die Studie beruht auf 32 Jahre andauernder Forschung mit mehr als 10.000 israelischen Männern. An der Studie arbeiteten Uri Goldbort und Yiftah Gapner von der medizinischen Fakultät für Epidemiologie und vorbeugende Medizin sowie Shahar Lev-Ari von der Abteilung für Gesundheitsförderung. Bei den Studienteilnehmern handelt es sich um staatliche Angestellte, die ihre Ehe auf einer Skala von eins (sehr erfolgreich) bis vier (schlecht) bewerteten. Die Zahl derjenigen, die einen Schlaganfall erlitten, war bei jenen, die ihre Ehe als »schlecht« bezeichneten, um 69 Prozent höher als bei glücklich Verheirateten. Dieser Einfluss auf die Gesundheit könne mit Rauchen oder Bewegungsmangel verglichen werden, gaben die Wissenschaftler an.

Farbe
Am Montag wehte zum ersten Mal in Israels Geschichte die Regenbogenflagge vor dem Außenministerium in Jerusalem. Der neue Außenminister Yair Lapid (Jesch Atid) schrieb dazu auf Twitter: »Wir verkünden die Botschaft der Toleranz, Brüderlichkeit und Freiheit.« Israel feiert in diesem Jahr wieder die Pride Week, in der die Gleichberechtigung von Homosexuellen zelebriert wird. In Tel Aviv wird am 25. Juni die kunterbunte Pride Parade durch die Straßen ziehen. Viele Ausländer werden wegen der Corona-Pandemie wohl noch nicht dabei sein. In den vergangenen Jahren waren bis zu 25.000 Feierwütige aus vielen Ländern nach Israel gereist.

Nase
Ein multidisziplinäres Team der Ben-Gurion-Universität im Negev hat eine künstliche Nase entwickelt, die eine Vielzahl von Bakterien erschnüffeln kann. Es gebe mehrere verschiedene Anwendungsgebiete für das rtifizielle Organ, so die Wissenschaftler. »Gemeinsam mit Kollegen aus der Softwareabteilung und Systemingenieuren haben wir eine künstliche Nase auf Basis von einzigartigen Kohlenstoff-Nanopartikeln geschaffen«, freut sich der Forschungsleiter Raz Jelinek. Sie könne durch die Erkennung von Gasmolekülen Bakterien aufspüren, da sie leichtflüchtige Stoffwechselprodukte in die Luft abgeben. Die Nase benutzt chemische Reaktionen sowie Elektroden, um die Bakterien zu »riechen«. Die Änderungen durch die Gasmoleküle nimmt sie mit hoher Genauigkeit auf und wertet sie aus. Die Einsatzgebiete reichen unter anderem von der Lebensmittelqualität über das Finden von Bakterien in Krankenhäusern und öffentlichen Gebäuden bis zur Krankheitserkennung durch den Atem.

Einfuhr
Die Regierung wird einige Beschränkungen für Warenlieferungen in den und aus dem Gazastreifen lockern. Während der heftigen Kämpfe zwischen Israel und der dort regierenden Hamas im Mai waren die Auflagen verschärft worden. Nach einem Sicherheitstreffen am Sonntag erklärte die israelische Regierung, dass sie bereits am folgenden Tag den Export von landwirtschaftlichen und Textilprodukten aus dem Streifen erlauben werde. Diese Waren könnten in das palästinensische Westjordanland und nach Übersee verschickt werden, nicht jedoch nach Israel. Textilien indes dürften auch nach Israel eingeführt werden. Die Behörden im Gazastreifen seien darüber informiert, heißt es.

Reise
Präsident Reuven Rivlin wird noch einmal in die USA reisen. Er will sich von seinem Freund, dem derzeitigen amerikanischen Präsidenten Joe Biden, verabschieden. Der Besuch von Rivlin werde einer der Höhepunkte der Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Israel sein, heißt es aus dem Weißen Haus. »Und es wird eine Gelegenheit sein, sich über die vielen Herausforderungen und Chancen in der Region auszutauschen«, sagte Bidens Pressesprecherin Jen Psaki. Die Amtszeit Rivlins endet am 7. Juli. Sein Nachfolger Isaac Herzog wird dann in das Beit Hanasi, die Residenz des Präsidenten in Jerusalem einziehen und das höchste Amt im Staat übernehmen.

Wasser
Jordanien hat entschieden, sich von dem sogenannten Red-Dead-Kanal zurückzuziehen. Das Projekt, das 2013 mit Unterstützung der Weltbank initiiert worden war, liegt bereits seit mehreren Jahren auf Eis. Es handelt sich dabei um einen Kanal, der vom Roten zum Toten Meer führen soll, um das Austrocknen des einzigartigen Salzsees zu stoppen. Unumstritten ist dieses Projekt jedoch nicht. Umweltschützer warnten immer wieder, dass es sich bei den Gewässern um zwei völlig verschiedene Ökosysteme handele, die beide durch den Kanal mehr Schaden als Nutzen nehmen könnten. Das jedoch scheint nicht der Grund für Jordaniens Rückzieher zu sein. Angeblich sei Israels Mangel an Interesse der Auslöser, berichten israelische Medien.

Meinung

Doppelte Standards, verkehrte Welt

Warum werden an israelische und jüdische Opfer von Gewalt andere Maßstäbe angelegt?

von Jacques Abramowicz  02.10.2024

Israel

Vom Strand in den Schutzbunker

Wir wissen nicht, wie sich die kommenden Tage und Wochen entwickeln werden. Aber wir haben einander – und gemeinsam sind wir stark

von Jenny Havemann, Sarah Cohen-Fantl  02.10.2024

Interview

»Das hatte eine andere Qualität«

Militärexperte Carlo Masala darüber, warum der jüngste Angriff des Iran auf Israel anders war, wie das Arsenal der Mullahs aussieht, und wie Israel reagieren sollte

von Sophie Albers Ben Chamo  02.10.2024

Feiertag

»Schana Joter Towa« aus Israel

Nach dem grausamsten Jahr in Israels Geschichte sehnen sich die Israels in 5785 nach Ruhe und Frieden

von Sabine Brandes  02.10.2024

Krieg

»Die freie Welt muss an Israels Seite stehen«

Israelische Politiker reagieren auf iranischen Raketenangriff / Außenminister Katz erklärt UN-Chef zur persona non grata

von Sabine Brandes  02.10.2024

Terroranschlag in Jaffo

Mutter rettet ihr Kind und stirbt

Sieben Menschen sind bei einem Anschlag in Tel Aviv kurz vor dem bisher größten Raketenangriff auf Israel getötet worden. Nun werden Namen und Schicksale bekannt

 02.10.2024 Aktualisiert

Ben Gurion-Flughafen

Welche Fluglinien fliegen noch nach Israel, welche nicht?

Aufgrund der Situation werden auch viele zunächst angekündigte Flüge gestrichen

von Imanuel Marcus  02.10.2024

7. Oktober

»Es kam wie aus heiterem Himmel« - Ein Jahr nach dem 7. Oktober

Das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels löste einen Krieg mit verheerenden Folgen im Gazastreifen aus. Bei Überlebenden im Grenzgebiet hinterlässt der Hamas-Überfall tiefe Wunden

von Sara Lemel  02.10.2024

Nahost

Israelische Armee setzt Angriffe gegen Hisbollah-Terroristen fort

Offenbar kommt es derzeit zu weiteren Kämpfen im Südlibanon

 02.10.2024