Vier junge Israelinnen werden verdächtigt, 15 Kilogramm harte Drogen von Deutschland nach Israel geschmuggelt zu haben. Die israelische Polizei gab an, dass die jungen Frauen auf dem Flughafen Ben Gurion festgenommen wurden. Keine von ihnen sei vorbestraft.
MILLIONEN Verdeckten Ermittlern am Flughafen sei aufgefallen, dass sich die Frauen verdächtig verhielten und beschlossen, ihre Koffer zu durchsuchen. Dabei entdeckten sie die Drogen in Packungen von Nahrungsergänzungsmitteln. Es handele sich um Kokain und Ketamin im Wert von Millionen von Schekeln, so die Polizei.
Sie gab auch an, dass sich die Frauen in zwei Paare aufgeteilt hatten und mit unterschiedlichen Flügen aus Deutschland angekommen seien. Die Ermittler gehen davon aus, dass jede der Verdächtigen für den Schmuggel eine Summe von 50.000 Schekel (umgerechnet knapp 14.000 Euro) als »Bezahlung« erhalten habe.
Die Polizei habe zudem Hinweise, dass es nicht das erste Mal gewesen sei, dass die Vier ähnliche Schmuggelaktionen durchführten. Sie hätten vorgetäuscht, zurückkehrende Touristen von einer Reise nach Berlin zu sein. Nun wollen die Ermittler herausfinden, wer hinter der Operation steckt. Sie gehen davon aus, dass es sich um Organisiertes Verbrechen handelt, da der Schmuggelversuch komplex gewesen sei.
»Ihre Eltern sind am Boden zerstört. Das sind Eltern, die ihre Kinder gut erzogen haben.«
anwalt einer verdächtigen
Ein Anwalt, der eine der Verdächtigen vertritt, sagte in einem Interview mit der Tageszeitung Jediot Acharonot: »Ihre Eltern sind am Boden zerstört, nachdem die Polizei ihnen gemeldet hat, dass ihre Tochter wegen Drogendelikten festgenommen wurde. Das sind Eltern, die ihre Kinder gut erzogen haben«.
UNTERSUCHUNG Die anderen Anwälte veröffentlichten eine Erklärung: »Die Verdächtigen sind allesamt junge, normale Frauen. Unsere Mandanten befinden sich in einer schwierigen psychischen Verfassung, da sie zum ersten Mal in eine strafrechtliche Untersuchung verwickelt sind.«
Eine der Frauen, die nicht auf dem Flughafen, sondern nach Angaben in israelischen Medien in ihrem Haus verhaftet wurde, bestreitet die gegen sie erhobenen Anklagen. Der Leiter des Zentralbezirks der Polizei, Avi Biton, lobte den Erfolg der Beamten: »Dies ist die Pflicht und Aufgabe eines jeden Polizisten, um die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten«.
Nur wenige Tage zuvor hatten Ermittler ebenfalls am Flughafen 45 Liter GBL, eine sogenannten Rape-Drug (Vergewaltigungsdroge) sichergestellt. Bei den Tätern handele es sich wahrscheinlich um Mitglieder eines organisierten Schmugglerringes.