US-Präsident Donald Trump hat erklärt, der Gaza-Krieg werde innerhalb von wenigen Wochen enden. In Washington sprach er von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden.
»Ich denke, innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen wird es ein ziemlich gutes Ende geben«, sagte Trump im Oval Office vor Journalisten wörtlich. Unklare Grundlage für die Prognose
Worauf er seine Vorhersage stützte, blieb offen. Israel hatte zuletzt signalisiert, an einer von der palästinensischen Terrororganisation Hamas akzeptierten Waffenruhe in Etappen kein Interesse zu haben. Stattdessen treibt die Regierung von Benjamin Netanjahu die Pläne voran, Gaza-Stadt militärisch einzunehmen – ein Unterfangen, das nach Einschätzung von Experten Monate dauern dürfte.
Druck auf Netanjahu
Trumps Vorhersagen dieser Art sind nicht neu. Der Präsident nutzte dieselbe Zeitspanne in der Vergangenheit für Themen wie den Krieg in der Ukraine, die iranischen Atomverhandlungen oder Handelsgespräche. Häufig trafen seine Prognosen nicht ein. Auch im Sommer hatte Trump mehrfach ein baldiges Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln angekündigt, das letztlich ausblieb.
In Israel wächst der Druck auf Netanjahu, einem befristeten Waffenstillstand zuzustimmen. Die Hamas hatte einer Vereinbarung zugestimmt, die einen Austausch von zehn Geiseln gegen palästinensische Häftlinge während einer 60-tägigen Feuerpause vorsieht. Diese könnte verlängert werden, falls ein dauerhaftes Abkommen zustande käme.
Armeechef Eyal Zamir betonte kürzlich: »Ein Abkommen liegt auf dem Tisch. Wir müssen es annehmen.« Auch Oppositionspolitiker Benny Gantz forderte eine große Koalition, um das Abkommen durchzusetzen und Netanjahus rechtsextreme Partner zu umgehen. Heute sind landesweite Proteste von Angehörigen der noch immer verschleppten Geiseln geplant.
»Wir wollen, dass es endet«
US-Außenminister Marco Rubio erklärte in Washington, die Beendigung des Krieges sei nur möglich, wenn die Hamas nicht länger die Kontrolle über Gaza habe. »Wir wollen, dass es endet. Aber es muss ohne Hamas enden«, so Rubio.
Netanjahu selbst stellte klar, dass die Offensive auf Gaza-Stadt für ihn oberste Priorität habe. »Israel wird mit Entschlossenheit handeln, um alle Geiseln zurückzubringen und Hamas zu besiegen«, sagte er bei einem Treffen mit der republikanischen US-Senatorin Joni Ernst in Jerusalem.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff betonte derweil, ein Social-Media-Beitrag Trumps habe die jüngsten Fortschritte bei den Waffenruhe-Gesprächen ausgelöst. Doch arabische Diplomaten erklärten, die Hamas habe der Initiative bereits zugestimmt, bevor Trump seine Botschaft veröffentlichte.
Keine offizielle Positionierung
Ob die US-Regierung den Vorschlag unterstützt, ist unklar. Auch Israel hat sich dazu bislang nicht offiziell positioniert. Stattdessen laufen die Vorbereitungen für den Angriff auf Gaza-Stadt weiter. Israels Regierung betont jedoch immer wieder, parallel zur geplanten Einnahme von Gaza Stadt auch den diplomatischen Weg zu beschreiten, sofern Israels Sicherheitsinteressen berücksichtig werden.
Trump wurde auch zu seiner Haltung angesichts einer UN-gestützten Analyse befragt, die eine Hungersnot im Gazastreifen feststellte. »Es muss enden, wegen des Hungers und wegen des Todes – purer Tod, Menschen, die getötet werden«, sagte er. Die für Hilfslieferungen zuständige israelische Behörde COGAT hatte dem Ergebnis der Analyse entschieden widersprochen.
Zudem wiederholte Trump, die USA hätten 60 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in Gaza bereitgestellt. Das Außenministerium stellte jedoch klar, dass es lediglich 30 Millionen Dollar seien, von denen nur die Hälfte tatsächlich an die von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) überwiesen worden sei. im