Tel Aviv

Die Kraft der Lebensgeschichte

Anita Haviv-Horiner ist eigentlich gebürtige Wienerin, lebt aber schon seit vielen Jahrzehnten in Israel und ist dort in der politischen Bildung mit Schwerpunkt auf dem deutsch-israelischen Dialog aktiv.

Für ihr Buch Grenzen-los interviewte sie 16 ausgewanderte Israelis und Deutsche im Alter zwischen 20 und 80 Jahren, um der Frage auf den Grund zu gehen: »Auf welche Grenzen stoßen Israelis, die aus den unterschiedlichsten Gründen beschlossen haben, in Deutschland zu leben, und natürlich auch Deutsche, deren Lebensmittelpunkt sich heute im jüdischen Staat befindet?«. Am Dienstagabend wurde das Buch in Tel Aviv vorgestellt.

Pluralität Dass das Markieren von Grenzen nicht automatisch eine Ausgrenzung bedeutet, sondern viel mit dem notwendigen Respekt vor dem anderen und einer Pluralität von Lebensformen zu tun hat, darauf machte Thomas Krüger, Leiter der Bundeszentrale für politische Bildung, aufmerksam, die Grenzen-los auch herausgebracht hat.

In Haviv-Horiners Interviews spiegelt sich das ohnehin komplexe Beziehungsgeflecht zweier Länder wider, die in den vergangenen Jahren selbst dramatische Veränderungen verzeichnen mussten. »Hier wie dort kann man inzwischen von Mosaikgesellschaften sprechen, in denen eindeutige Zuweisungen von nationaler Vergangenheit, ethnischer Zugehörigkeit, Religion und ihren Wahrnehmungen in der Bevölkerung nicht mehr verfangen«, sagte die Autorin. »Ich glaube daher an die Kraft von Lebensgeschichten.«

Kommunikation Immer wieder ging es auch um das Deutsche und das Hebräische. Denn der »Ortswechsel« erfordert nicht nur das Erlernen der anderen Sprache, sondern stelle eine ganz besondere Herausforderung an die eigene Sprach- und Kommunikationsfähigkeit dar. »Viele, die hier sitzen, wissen das aus eigener Erfahrung«, wie Grisha Alroi-Arloser, Geschäftsführer der Deutsch-israelischen Handelskammer, in seinem Redebeitrag anmerkte. »Denn sie sind selbst alle Brückenmenschen.«

Einer der, wie Anita Haviv-Horiner es formulierte, »Geburtshelfer« des Buches war der emeritierte Professor für deutsche Geschichte in Jerusalem, Moshe Zimmermann. Er thematisierte an diesem Abend die Umdeutung von Barrieren in der Natur, wie Flüssen und Gebirgen – zu nationalen Grenzen durch nationale Kollektive.

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«, heißt es

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert