Interview

»Deutsche Touristen sind Profis«

Uri Sharon Foto: Uwe Steinert

Herr Sharon, was erwarten Sie sich von der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), die am Mittwoch in Berlin begonnen hat?
Die ITB ist der Höhepunkt des touristischen Jahres für die ganze Welt – auch für Israel, das mit 200 Ausstellern vertreten sein wird. Wir versuchen, uns als interessantes Reiseziel zu präsentieren.

Die Zahl der Touristen, die nach Israel kommen, ist über die Jahre relativ stabil geblieben. Müssen Sie sich eigentlich noch anstrengen, neue Gäste zu erreichen?
Ein ganz klares Ja. In Deutschland gibt es einen großen Wettbewerb zwischen den verschiedenen Reisezielen. Israel konnte schon in den vergangenen Jahren gute Besucherzahlen verbuchen, aber wir können uns immer steigern. Eine viertel Million deutscher Gäste kam 2013 nach Israel. Das allgemeine Interesse ist da, neben den klassischen Gruppenreisenden kommen nun auch immer mehr Individualurlauber, die Israel auf eigene Faust erkunden. Deswegen ist es unsere Aufgabe, das Land zu zeigen, wie es ist: bunt, vielfältig und faszinierend. Unser Ziel ist es, unter den Reiseziele mittlerer Distanz zu den Top 10 zu gehören.

Wie wichtig sind die laufenden Friedensgespräche für den Tourismus?
Viele sehen, dass Israel stabil und sicher ist. Deutsche Touristen fühlen sich wohl im Land, und wir haben in diesem Punkt eine gute Note bekommen. Wenn Besucher auf Israelis treffen, dann merken sie sofort, wie glücklich, freundlich und lebensfroh sie sind.

Welche Auswirkungen wird das Open-Sky-Abkommen haben, das 2013 zwischen Israel und der Europäischen Union geschlossen wurde?
Es hat zum allgemeinen Wettbewerb zwischen den traditionellen Fluggesellschaften und den Billigfliegern geführt. Jede europäische Fluggesellschaft kann nach Israel fliegen. Insofern ist auch das Angebot von und nach Deutschland vielfältiger geworden. EasyJet fliegt inzwischen nach Tel Aviv, Ende März nimmt auch die neue EL-AL-Tochter UP den Verkehr auf. Damit gibt es aus Deutschland jetzt mehr als 60 Flüge pro Woche.

Ein Zeichen für einen regen Austausch.
Und der ist sehr wichtig. Ich glaube, die persönliche Begegnung ist für beide Seiten ein Gewinn. Beide Völker sind sehr aneinander interessiert. Und für den deutschen Touristen, der zum ersten Mal ins Land reist, ist es auch wichtig, sich bei anderen Deutschen, die schon einmal in Israel waren, nach deren Erfahrungen zu erkundigen.

Wie sind deutsche Touristen eigentlich?
Sie sind Profis. Dadurch, dass sie viel reisen, sind sie gut informiert und stellen sehr präzise Fragen. Allerdings ist das Bild von Israel oftmals unklar: Ist es der Orient oder eher der Westen, ein modernes oder altes Land? Deshalb erfahren viele Touristen während der Reise einen richtigen Überraschungseffekt.

Mit dem Chef des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros in Berlin sprach Katrin Richter.

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025