Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Auch Assaf Hamamis Leiche ist noch in Gaza. Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025 10:58 Uhr

Er sei der »perfekte Lebenspartner« gewesen, sagte seine Frau Sapir über ihren geliebten Mann, Assaf Hamami. Der 41-Jährige aus Kirjat Ono war Kommandant der Südbrigade der israelischen Gaza-Division. Am 7. Oktober 2023 wurde er getötet, als er den Kibbuz Nirim während des brutalen Angriffs der Hamas verteidigte. Acht Wochen lang galt er als vermisst. Am 2. Dezember dann wurde bestätigt, dass er tot ist und sein Leichnam von der Terrororganisation im Gazastreifen festgehalten wird. Neben seiner Frau hinterlässt Hamami seine drei Kinder und seine Eltern.

Am Morgen des »Schwarzen Schabbat« verbrachte er den Tag mit seinem fünfjährigen Sohn Alon auf dem Stützpunkt der Gaza-Division. Als Hamami die Gefahr erkannte, sorgte er für die Sicherheit seines Kindes und begab sich sofort an die Front, um gegen die einfallenden Terroristen zu kämpfen. Er kehrte nie zurück. Freunde und Kameraden erinnern sich an Hamami als brillanten Offizier mit scharfem Humor, unerschütterlichem Pflichtbewusstsein und tiefer Liebe zu seiner Familie. Er habe immer gelächelt, wenn er von seiner Frau und seinen Kindern sprach, berichten seine Kollegen.

»Danke für 17 Jahre großer Liebe, für unsere Kinder, für ein erfülltes Leben.«

»Wir waren uns einig, dass du dich um das Land kümmerst und ich mich um alles andere«, sagte seine Frau Sapir. »Danke für 17 Jahre großer Liebe, für unsere Kinder, für ein erfülltes Leben. Mein Herz ist gebrochen, aber ich finde Frieden in dem Wissen, dass du als der Mann gefallen bist, den ich geliebt habe – mutig und treu.« Ex-Verteidigungsminister Yoav Gallant würdigte Hamami als einen Kommandanten, der nie gezögert habe. »22 Jahre lang hat er gedient, und am Tag, als der Krieg ausbrach, rannte er der Gefahr entgegen. So war Assaf.«

Unsere Reihe über die Geiseln in Gaza ist zu Ende. Zwei Jahre lang haben wir in jeder Ausgabe einen Menschen porträtiert, der während der Massaker am 7. Oktober 2023 von der Hamas nach Gaza verschleppt wurde. Unser Anliegen war es, das Schicksal der Kinder, Frauen und Männer, die brutal aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurden, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Jetzt sind die Lebenden endlich alle nach Hause gekommen. Die Rückkehr aller Toten steht aus.

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