Verteidigung

»Davids Schleuder« eingeweiht

In Betrieb genommen: »David’s Sling« – auch »Magic Wand« (Zauberstab) genannt Foto: Flash 90

Verteidigung

»Davids Schleuder« eingeweiht

Israel hat ein neues Abwehrsystem gegen Mittelstreckenraketen entwickelt

 03.04.2017 12:34 Uhr

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Hatzor in der Nähe des Gazastreifens ist am Sonntag das neue Raketenabwehrsystem »David’s Sling« (Davids Schleuder) in Betrieb genommen worden. Mit der Stationierung des neuen Systems hat Israel seine mehrstufige Raketenabwehr vervollständigt.

Das gemeinsam mit den USA entwickelte Abwehrsystem solle Schutz vor Raketen mittlerer Reichweite bieten, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei der Einweihung. Bei dem neuen System handelt es sich um ein Abwehrsystem gegen Mittelstreckenraketen, das heißt, solche mit einer Reichweite von 70 bis 300 Kilometern.

Lücke »David’s Sling« – auch »Magic Wand« (Zauberstab) genannt – ergänzt damit die bisherigen Abwehrsysteme und schließt eine Lücke: Der »Iron Dome« (Eiserne Kuppel) fängt Raketen mit kurzer Reichweite (bis zu 70 Kilometer) ab – das betrifft vor allem Geschosse der Hamas aus dem Gazastreifen –, und das Hetz-3-Abwehrsystem bietet Schutz gegen Langstreckenraketen, wie sie theoretisch aus dem Iran abgeschossen werden könnten. »David’s Sling« ist vor allem für Waffen der terroristischen Hisbollah-Miliz im Libanon oder der syrischen Armee relevant.

Das neue Abwehrsystem wurde innerhalb der vergangenen zehn Jahre von dem Konzern »Rafael Advanced Defense Systems« in Zusammenarbeit mit der IDF entwickelt. Anders als der Iron Dome, der nur eine bestimmte Region schützen kann, ist »Davids Schleuder« mobil und kann daher Schutz für das ganze Land bieten.

Auch nach der Stationierung von »David’s Sling« hat Israel jedoch nach Angaben der Luftwaffe keinen vollständigen Schutz gegen Raketen. »Es ist nie genug«, sagte Tzvika Chaimowitch, Leiter der militärischen Luftabwehr, der Online-Zeitung »Times of Israel«. Mit dem mehrstufigen Abwehrsystem sei Israel seinen Feinden aber »einen Schritt voraus«. ja

Gaza/Tel Aviv

Weitere Lastwagen mit Hilfsgütern erreichen Gaza

Allein am Mittwoch fuhren 270 Lkw mit Hilfe in den Küstenstreifen. Die UN fängt wieder an, die Hilfe zur Verteilung abzuholen

 31.07.2025

Meinung

Was ist mit dieser Fahne los?

Warum die Palästinenserfahne symbolisch so aufgeladen ist und nicht nur für einen Palästinenserstaat, sondern auch für Antizionismus steht. Ein Erklärungsversuch

von Nicole Dreyfus  30.07.2025

Debatte

Geiselfamilien kritisieren Anerkennung Palästinas

Die Ankündigung von immer mehr Staaten, Palästina als Staat anzuerkennen, stößt in Israel auf wenig Gegenliebe. Von einer »Belohnung des Terrorismus« sprachen nun auch Angehörige israelischer Geiseln im Gazastreifen

 30.07.2025

Nachrichten

Kibbuz, Tabletten, Hochzeit

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  30.07.2025

Manila/Tel Aviv

Frühere Hamas-Geisel aus den Philippinen nennt Tochter Yisraela

Galinor »Jimmy« Pacheco nennt sein Kind nach seinem ehemaligen Gastland als Zeichen seiner Verbundenheit mit dem jüdischen Staat

 30.07.2025

Krieg

Netanjahu: Hamas größtes Hindernis für Geisel-Deal

Die Verhandlungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen sind ins Stocken geraten. Israels Regierungschef macht dafür die Hamas verantwortlich, die sich weiterhin weigert, die Geiseln freizulassen.

 30.07.2025

Griechenland

Israelische Touristen mit Flaschen beworfen

Schon wieder wurde das Kreuzfahrtschiff MS Crown Iris zum Ziel israelfeindlicher Aktivisten. Dieses Mal konnten die Passagiere das Schiff verlassen, doch die Reisebusse wurden attackiert

 29.07.2025

Geisel

Joshua Mollel wollte lernen

Der Tansanier war Landwirt und machte ein Praktikum in Israel, als er von der Hamas ermordet wurde

von Sabine Brandes  29.07.2025

Berlin

Kanzler Merz berät mit Jordaniens König über Luftbrücke

Zurzeit seien zwei Transportmaschinen der Bundeswehr auf dem Weg nach Jordanien, so der Bundeskanzler

 29.07.2025