Der amerikanische Botschafter in Israel, Mike Huckabee, hat in einem ausführlichen Interview seine Unterstützung für Israel bekräftigt und die palästinensische Terrororganisation Hamas scharf kritisiert.
Nach seinen Beobachtungen vor Ort sei die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Gaza nicht antisemitisch eingestellt oder militärisch aktiv, sondern Opfer der eigenen Führung. »Das Leid dort ist hausgemacht«, sagte Huckabee der »Times of Israel«. Seiner Ansicht nach behindere Hamas systematisch Hilfslieferungen und nutze die Zivilbevölkerung für Propaganda, um die internationale Öffentlichkeit zu manipulieren.
Huckabee lobte humanitäre Initiativen, die unabhängig von Hamas agieren, darunter die Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Diese Organisationen liefern Lebensmittel, medizinische Versorgung und andere dringend benötigte Hilfsgüter direkt an die Bedürftigen – ohne dass die Gelder in die Hände der militanten Führung fallen. »Wer Israel die alleinige Schuld für die Krise gibt, ignoriert die Realität vor Ort«, betonte Huckabee in dem »ToI«-Interview. Er wies darauf hin, dass viele internationale Hilfsprogramme unbeabsichtigt die Kontrolle der Hamas stärken könnten, weil Gelder und Ressourcen häufig abgefangen würden.
Permanente Bedrohung
Der frühere Gouverneur unterstrich zudem Israels besondere historische, kulturelle und strategische Rolle im Nahen Osten. Trotz der permanenten Bedrohungen durch Raketenangriffe, Tunnelnetzwerke und bewaffnete Gruppen habe das Land nicht nur seine wirtschaftliche Stärke und technologische Innovationskraft bewahrt, sondern auch eine bemerkenswerte soziale Stabilität aufrechterhalten. »Israel ist einzigartig, widerstandsfähig und von Gott beschützt«, sagte Huckabee.
Huckabee kritisierte auch internationale Initiativen, die Palästina politisch stärken wollten, ohne die Sicherheitslage zu berücksichtigen. Besonders europäische Staaten, die einen palästinensischen Staat einseitig anerkennen, sieht er als problematisch an: »Solche Schritte könnten mehr Schaden als Nutzen bringen. Wer denkt, dass man durch diplomatische Gesten die Gewalt eindämmen kann, versteht die Lage nicht.«
In Bezug auf die US-Politik lobte Huckabee frühere Regierungen, insbesondere die seines Chefs Donald Trump, für eine klare Unterstützung Israels. Trump habe nicht nur diplomatische Schritte zugunsten Israels unternommen, sondern auch internationale Aufmerksamkeit für die Gefahren durch Iran, Hisbollah und Hamas gelenkt.
Universelle Werte
Der Diplomat äußerte sich auch zu den iranischen Drohungen und der Rolle der Hisbollah im Libanon. »Die ganze Region ist ein Pulverfass. Wer denkt, dass Israel die Konflikte allein schafft, irrt. Gleichzeitig müssen wir klar unterscheiden zwischen der Bevölkerung in Gaza und den Terroristen, die sie kontrollieren.«
Auch betonte Huckabee, dass eine nachhaltige Lösung im Gazastreifen nur möglich sei, wenn die Hamas isoliert und die Zivilbevölkerung direkt unterstützt werde. »Israel kämpft nicht nur für seine eigene Sicherheit, sondern verteidigt auch universelle Werte wie Freiheit, Menschenrechte und Demokratie«, sagte Huckabee. Die internationalen Hilfsorganisationen müssten sicherstellen, dass ihre Ressourcen nicht in die Hände der Terrororganisationen fielen, sondern denjenigen zugutekämen, die sie wirklich brauchten.
Botschafter Huckabee kritisierte auch israelfeindliche Aktivisten und Demonstranten in Europa und anderen Teilen der Welt, die Israel vorwerfen, ein Apartheidstaat zu sein: »An alle, die sagen: ›Israel ist ein Apartheidstaat‹: Ich frage mich: Im Ernst? Wie kommt es, dass Araber in der Knesset sitzen? Araber, die sehr erfolgreiche Unternehmen führen, Ärzte und Anwälte sind, am Obersten Gerichtshof sitzen und von denen einer sogar den Präsidenten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt hat? Das ist doch keine Apartheid. So etwas passiert in einem Apartheidstaat nicht.«
»Und zu behaupten, Israel sei völkermörderisch, ist meiner Meinung nach das Lächerlichste überhaupt«, erklärte Mike Huckabee. »Wenn Israel völkermörderisch ist, dann sind sie nicht wirklich gut darin. Sie sind furchtbar darin. Sie hätten jeden in Gaza an einem Tag auslöschen können, wenn sie gewollt hätten. Wenn das ihr Ziel gewesen wäre, hätten sie es tun können.«