Jerusalem

»Danke, Herr Präsident!«

Israels Premier Benjamin Netanjahu Foto: dpa

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat US-Präsident Donald Trump für die neuen Sanktionen gegen den Iran gedankt. Netanjahu bezeichnete die Machthaber in Teheran als »mörderisches Regime, das die gesamte Welt bedroht«.

»Seit Jahren schon habe ich dazu aufgerufen, die Sanktionen gegen den Iran wieder vollständig einzusetzen«, so Netanjahu weiter. »Die Auswirkungen der ersten Einschränkungen sind bereits spürbar. Der Rial ist stark gefallen, die iranische Wirtschaft befindet sich in einer Krise, und die Folgen sind eindeutig.«

Atomdeal Die Handelsbeschränkungen für den Iran waren 2015 aufgehoben worden, als der Atomdeal unter der Leitung des damaligen US-Präsidenten Barack Obama ausgehandelt wurde. Den Atomvertrag hatte die israelische Regierung immer als gefährlich eingestuft und stets betont, dass er das Regime befähige, trotzdem Atomwaffen zu produzieren und damit Israel zu bedrohen.

Jerusalem sieht das angeblich zivile Atomprogramm des Iran als existenzielle Gefahr an. Große Teile des israelischen Sicherheitsestablishments indes, darunter die Armeeführung, hatten das Abkommen zwar als fehlerhaft, jedoch als Fortschritt anerkannt. Es würde die Möglichkeit des Iran, nukleare Waffen zu bauen, um zehn bis 15 Jahre zurückwerfen.

Das ist auch die Haltung verschiedener europäischer Staaten, die an der Vereinbarung festhalten, darunter Deutschland und Frankreich. Die USA waren in diesem Jahr aus dem Atomvertrag ausgestiegen.

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman lobte Trump für seine »mutige Entscheidung«, alle US-Sanktionen wiedereinzusetzen. »Das ist der große Wandel, auf den der Nahe Osten gewartet hat. Mit einer einzigen Handlung holt der Präsident zu einem kritischen Schlag gegen die Einmischungen des Iran in Syrien, im Libanon, in Gaza, im Irak und in Jemen aus.« Die Sanktionen werden am Montag aktiv und betreffen vor allem den Öl- und Finanzbereich des Landes.

Twitter US-Präsident Trump hatte die neuen Sanktionen in einer Art und Weise verkündet, wie er es so häufig bei wichtigen Entscheidungen tut: als Realityshow. Kurz vor dem Einsetzen postete er im Internet ein Bild von sich, das ihn zeigt, wie er aus Nebelschwaden ins Licht tritt. Darunter stand in fetten Buchstaben – ähnlich Filmplakaten, die einen neuen Blockbuster anpreisen: »Sanktionen kommen«, darunter: »5. November«.

Netanjahu griff das Motiv bereitwillig auf und postete anschließend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: »Danke, Herr Präsident, für diesen historischen Schritt. Die Sanktionen kommen tatsächlich!«

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert