China will nach dem Tod seines Botschafters eine Delegation nach Israel schicken. Diese wolle die Todesumstände prüfen und die Leiche zurück nach China bringen, bestätigte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Montag. Er betonte jedoch, die Delegation habe keine Befugnis zu strafrechtlichen Ermittlungen.
Der 58-jährige Du Wei war am Sonntag in seiner Residenz in Herzlija bei Tel Aviv tot aufgefunden worden. Sanitäter gingen von Herzversagen als Todesursache aus. Die Zeitung »Haaretz« schrieb, der Botschafter sei tot in seinem Bett gefunden worden, es habe keine Hinweise auf Gewaltanwendung gegeben. Ein israelischer Polizeisprecher bestätigte am Montag, es gebe keine weiteren polizeilichen Ermittlungen in dem Fall.
Nach Angaben des Außenministeriums war der verheiratete Vater eines Sohnes Mitte Februar nach Israel gekommen, um seinen Posten anzutreten. Danach habe er wegen der Corona-Krise eine zweiwöchige Heimquarantäne eingehalten. Vor Antritt des Postens in Israel sei Du Wei Chinas Botschafter in der Ukraine gewesen.
US-Außenminister Mike Pompeo hatte bei einem Israel-Besuch in der vergangenen Woche in einem offensichtlichen Seitenhieb auf China gesagt, ein bestimmtes Land verberge Informationen über den Ausbruch des Coronavirus.
Die chinesische Botschaft in Israel wies Pompeos Vorwürfe laut »Haaretz« als »absurd« zurück. Pompeo hatte Israel nach Medienberichten auch vor chinesischen Investitionen in dem jüdischen Staat gewarnt. Diese stellten besonders im Bereich der Infrastruktur ein »Sicherheitsrisiko« dar, sagte der US-Außenminister den Angaben zufolge. dpa