Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der Opfer des Holocaust gedacht. »Aus dem Land der Täter bin ich heute ein Gast, der sich verneigt vor den Opfern«, schrieb Buschmann in das Gästebuch.
Jedes ausgelöschte Leben rufe hier in die Welt »Nie wieder«. In der Halle der Erinnerung legte er zuvor zum Gedenken an die von Nazi-Deutschland ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden einen Kranz nieder.
Der FDP-Politiker war kurz vorher zu einem zweitägigen Besuch in Israel eingetroffen. Es ist der erste Besuch eines deutschen Ministers seit der Vereidigung der neuen Regierung Ende vergangenen Jahres. »Keinem anderen Staat sind wir so verpflichtet. Bei keinem anderen Staat stehen wir so sehr in der Schuld«, schrieb Buschmann auf Twitter.
»Mit meiner Reise möchte ich meinen Beitrag leisten: Für die Aufarbeitung der Deutschen Geschichte, für einen Ausbau unserer Partnerschaft, für die Stärkung des Rechtsstaates und der liberalen Demokratie«.
Am Abend wollte Buschmann in Tel Aviv eine Wanderausstellung zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Justizministeriums eröffnen. Am Dienstag steht unter anderem ein Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen, Jariv Levin, auf dem Programm.
Zudem waren Gespräche mit Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara und der Präsidentin des Höchsten Gerichts, Esther Chajut, geplant.
Zehntausende Menschen versammelten sich unterdessen am Montag in Jerusalem, um gegen einen von der Regierung geplanten Umbau des Justizsystems zu protestieren. dpa
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