Berlin

Bundespräsident Steinmeier begrüßt Israels Präsidenten Herzog zu Staatsbesuch

Israels Präsident Isaac Herzog Foto: Flash 90

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog beginnt an diesem Sonntag einen dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt Herzog und dessen Ehefrau Michal am frühen Nachmittag (13.30 Uhr) mit militärischen Ehren im Schloss Bellevue in Berlin.

Jeder Besuch in Deutschland trage für ihn als Präsident ein »enormes persönliches Gewicht«. Vor seiner Abreise zu einem Staatsbesuch sagte Herzog am Sonntag ferner: »Wir werden über die Vergangenheit und die Zukunft sprechen.«

Herzog sagte, er werde auch das Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchen. Sein Vater Chaim Herzog, ebenfalls israelischer Präsident, war als britischer Offizier 1945 im Zuge der Befreiung ins das Lager gekommen.

»Ich werde auch vor dem deutschen Bundestag sprechen und meine diplomatischen Gedanken über die wichtigsten Themen auf der Agenda offenbaren, darunter das iranische Atomprogramm«, sagte Herzog zudem.

An der Zeremonie am Sonntag in Berlin im Amtssitz des Bundespräsidenten will auch Steinmeiers Ehefrau Elke Büdenbender teilnehmen. Nach dem Eintrag ins Gästebuch und einem gemeinsamen Gespräch wollen Steinmeier und Herzog die Öffentlichkeit informieren. Am Abend gibt Steinmeier zu Ehren des Gastes ein Staatsbankett.

Am Montag empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Staatsgast. Anschließend ist ein Gang Herzogs mit der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), durch das Brandenburger Tor geplant.

Am Nachmittag wird das Ehepaar Herzog zur Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Anschlags auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck bei München erwartet. An dem Gedenken nimmt neben Hinterbliebenen der Opfer auch Bundespräsident Steinmeier teil.

Die Bundesregierung hatte sich mit den Hinterbliebenen nach jahrzehntelangem Streit kurz vor dem Jahrestag auf eine Entschädigungsleistung in Höhe von 28 Millionen Euro geeinigt. Damit war ein Eklat bei der Gedenkveranstaltung vermieden worden - zuvor war längere Zeit unklar, ob die Hinterbliebenen und Herzog daran teilnehmen.

Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen in München die israelische Mannschaft überfallen. Elf Mitglieder des Teams und ein Polizist wurden getötet, die meisten von ihnen bei der misslungenen Befreiungsaktion der Polizei am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Die Sicherheitsvorkehrungen galten als mangelhaft.

Von Steinmeier wird erwartet, dass er sich in seiner Rede bei der Gedenkveranstaltung zur deutschen Verantwortung für die Ereignisse bekennen und die Hinterbliebenen um Entschuldigung bitten wird. Am Dienstag (9.00 Uhr) ist eine Rede Herzogs vor den Abgeordneten im Bundestag geplant.

Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025

New York/Teheran

Iran-Sanktionen wieder in Kraft

DIG und iranische Oppositionelle im Exil begrüßen die Entscheidung

 28.09.2025