Tourismus

Boykott für Privatunterkünfte

Im Dezember verkündete Airbnb, dass es nach einer Überprüfung seiner Geschäftspolitik das Westjordanland betreffende Wohnungsangebot nicht länger anbieten wolle. Foto: Getty Images / istock

Viele Touristen in Israel lieben Airbnb – ob in Jerusalem, Tel Aviv, Haifa oder in ländlichen Gegenden. Der Online-Vermietdienst von privaten Unterkünften boomt im Heiligen Land, weil sich damit oft teurere Hotels umgehen lassen. Tausende dieser Angebote sind auf der Website für Israel aufgelistet. Doch jetzt hat Airbnb angekündigt, alle Angebote für Unterkünfte in israelischen Siedlungen im Westjordanland von seiner Seite zu entfernen.

Der israelische Tourismusminister Yariv Levin nennt die Aktion »schändlich und erbärmlich«. Er rief den Internet-Giganten dazu auf, seine neue »diskriminierende Politik« zurückzunehmen. Es sieht allerdings nicht so aus, als wollte es sich Airbnb noch einmal überlegen. Am Montag verkündete das Unternehmen mit Sitz in den USA: »Wir sind zu dem Entschluss gekommen, die Angebote in israelischen Siedlungen im besetzten palästinensischen Westjordanland zu entfernen, weil sie ein Kernpunkt des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern sind.«

KAPITULATION Das Löschen von rund 200 Unterkünften von der Webseite sei nach ausführlichen Gesprächen mit Experten in Sachen Konflikt realisiert worden. »Als eines der führenden Unternehmen in dieser Branche müssen wir unseren Einfluss beachten und verantwortungsbewusst handeln«, hieß es weiter von Airbnb. Schon in den kommenden Tagen soll die neue Politik umgesetzt werden. Es ist noch unklar, ob dazu auch Angebote im Ostteil von Jerusalem gehören. Der Golan, den Israel 1981 annektiert hatte, fällt offenbar nicht darunter.

Rund 200 Anzeigen für Unterkünfte wurden gelöscht.

Der Bürgermeister der großen Siedlung Efrat in der Nähe von Jerusalem, Oded Revivi, nannte es eine »Kapitulation im Angesicht von Extremisten, die den Frieden weiter hinauszögern wird und die den Israelis in diesen Siedlungen gegenüber unfair ist«.

Während die israelische Regierung den Schritt scharf kritisiert und als Einknicken vor der Boykottbewegung BDS bezeichnet, lobt ihn die palästinensische Führung. Saeb Erekat, Berater in der Palästinensischen Autonomiebehörde, nannte die Aktion einen »positiven Schritt«, kritisierte aber zugleich, dass Airbnb es versäumt habe, die Siedlungen als illegal und als Kriegsverbrechen zu bezeichnen. Levin kündigte an, sofort ein spezielles Programm ins Leben zu rufen, »das den Tourismus in den Ferienunterkünften in Judäa und Samaria ankurbelt«.

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025