Sukkot

Blutmond und Billigdeko

Sukkabau in Kfar Etzion Foto: Flash 90

Schon eine Stunde nach dem Fastenbrechen an Jom Kippur hört man sie werkeln. Es wird gehämmert, gesägt und dekoriert. Jeder will die schönste Laubhütte in seinem Garten oder auf dem Balkon stehen haben. Sukkot steht vor der Tür. Vom 27. September bis 4. Oktober feiern die Israelis sieben Tage lang das Pilgerfest.

Auf dem Dach werden die Buden mit abgeschnittenen Palmzweigen (S’chach) bedeckt, durch die man die Sterne leuchten sieht, wie unsere Vorfahren, als sie durch die Wüste zogen. Wer keine Palme im Garten hat, kann sich in jeder lokalen Stadtverwaltung einige Zweige abholen. Meist werden sie umsonst oder für einen symbolischen Betrag ausgegeben.

cofix Billig ist in diesem Jahr auch die Dekoration für die Laubhütten zu haben. Die Cafékette Cofix verkauft eine Tüte mit sieben verschiedenen Dekoartikeln für fünf Schekel, etwas mehr als einen Euro. Renner für die Aufhübschung sind aber immer noch die selbst gebastelten Ketten und Lampions der eigenen Kinder. Die werkeln schon seit Wochen fleißig in Schulen und Kindergärten an ihrem Sukkaschmuck.

Von Jom Kippur bis zum Ende von Sukkot sind Ferien in Israel. Traditionell reisen die Familien in dieser Zeit durch das ganze Land, gehen wandern, besuchen Naturparks und Museen. Die Stadt- und Gemeindeverwaltungen bieten viele Aktivitäten, allen voran Jerusalem. Dort findet der alljährliche Jerusalem-Marsch statt, bei dem Zehntausende von Israelis und ausländischen Besuchern gemeinsam durch die Stadt wandern, um ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat zu bekunden. Viele tragen Kostüme oder ihre Landesflaggen.

kotel Ein anderes Event ist der priesterliche Segen an der Kotel, zu dem jedes Jahr Massen von Menschen pilgern. Auf dem zentralen Safra-Platz wird die größte Sukka des Landes aufgebaut. Auch der Präsident lädt in den Garten seiner Residenz, wo er Besucher in seiner Sukka willkommen heißt.

Dieses Jahr können die Israelis durch die Palmzweige nicht nur die Sterne sehen, sondern auch den Mond. Der allerdings verkündet, zumindest wenn man Endzeitpredigern glaubt, nichts Gutes. Für die meisten aber ist der sogenannte Blutmond am 28. September lediglich das astronomische Phänomen einer totalen Mondfinsternis, die den Trabanten in ein rotes Licht taucht – was die Sukka noch einmal so schön aussehen lässt.

Gaza-Krieg

Das sind die Geiseln, die freikommen sollen

Unter den 33 Namen sind auch die der vierköpfigen Bibas-Familie

 17.01.2025

Nahost

Milliarden für Wiederaufbau des Gesundheitssektors benötigt

Aufgrund des von der Hamas begonnenen Krieges ist offenbar jedes Krankenhaus in Gaza zerstört oder beschädigt worden. Ein Wiederaufbau wird laut der WHO teurer

 17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Gaza-Krieg

Israel: Einigung über Geisel-Deal steht

Jetzt müssen noch das Sicherheitskabinett und die Regierung des Landes zustimmen

 17.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  16.01.2025

Nahost

US-Quelle: Letzte Details des Geisel-Deals geklärt

Das Kabinett von Benjamin Netanjahu soll am Freitagmorgen zusammen kommen, um über das Abkommen abzustimmen

 16.01.2025

Jerusalem

Übersteht die Koalition den Deal?

Finanzminister Bezalel Smotrich des rechtsextremen Religiösen Zionismus droht mit Ausstieg aus der Regierung

von Sabine Brandes  16.01.2025

Nahost

Israel: »harte Verhandlungen« in Katar über wichtiges Detail

Israels Präsident erwartet dennoch, dass der Streitpunkt bald geklärt sein wird

 16.01.2025

Meinung

Ein Waffenstillstand ohne Sieger

Nicole Dreyfus wägt Chancen und Risiken des sich abzeichnenden Abkommens zwischen Israel und der Hamas ab

von Nicole Dreyfus  16.01.2025