Nach einem Treffen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi hat die israelische Regierung einem amerikanischen Rabbiner ein Einreiseverbot erteilt. »Ich werde niemandem erlauben, den Staat Israel zu betreten, der dagegen vorgeht und sich mit dessen Feinden identifiziert«, sagte Israels Innenminister Mosche Arbel am Montagabend laut örtlichen Medienberichten.
Bei dem Rabbi handle es sich um den in New York lebenden Yisroel Dovid Weiss, einen Anführer der antizionistischen ultraorthodoxen Neturei Karta. Die Gruppe (deutsch: Wächter der Stadt) lehnt den Staat Israel ab, da ihrer Ansicht nach die Juden erst nach der Ankunft des Messias einen jüdischen Staat gründen dürften. Solange Israel bestehe, könne dementsprechend der Erlöser nicht kommen. Mitglieder von Neturei Karta nehmen etwa regelmäßig an israelfeindlichen und antisemitischen Demonstrationen teil und unterstützten auch offen die Terroristen der Hamas und die vom Iran kontrollierte libanesische Terror-Miliz Hisbollah.
Weiss traf demnach am Rand der Brics-Konferenz in Brasilien mit Araghchi zusammen. Bilder in sozialen Medien zeigen ihn, wie er dem iranischen Minister, dessen Regime den jüdischen Staat vernichten will, einen Blumenstrauß überreicht. Nach Angaben des Außenministeriums habe er dabei die Angriffe Israels auf den Iran verurteilt und seine Unterstützung für das Mullah-Regime bekräftigt. Bereits in der Vergangenheit hatte Weiss die Nähe zu Teheran gesucht und war 2006 etwa Gast bei einer Holocaust-Konferenz in der iranischen Hauptstadt, bei der der Völkermord an den Juden geleugnet und das Existenzrecht Israels abgestritten wurde. kna/ja