Amona

Blockaden und brennende Reifen

Mit brennenden Reifen: Proteste gegen die geplante Räumung der Siedlung Amona bei Ramallah am Mittwochmorgen Foto: Flash 90

In der jüdischen Siedlung in Amona im Westjordanland haben sich am Mittwochmorgen Hunderte von Jugendlichen verschanzt, um gegen die bevorstehende Räumung durch die israelische Armee zu protestieren. Laut israelischen Medienberichten zündeten sie Autoreifen an und errichteten Barrikaden.

In der Siedlung in der Nähe von Ramallah leben etwa 40 Familien. Am Dienstagmorgen hatte die Armee die Bewohner aufgefordert, Amona innerhalb der nächsten 48 Stunden zu räumen.

»Verschlossener Garten« Am Mittwochmorgen waren Landwirtschaftsminister Uri Ariel und andere Abgeordnete der Partei »Jüdisches Haus« vor Ort. Die Behörden haben der Räumungsaktion den Namen »Gan Naul« (»Verschlossener Garten«) gegeben. Einer der Organisatoren des Protests sagte der »Times of Israel«, man wolle die Evakuierung »energisch« und »so rau wie möglich« gestalten.

»Das ist nicht Gusch Katif«, betonte er in Anspielung auf die Räumung israelischer Siedlungen 2005 im Gazastreifen. »Wir werden die Soldaten nicht umarmen und ihnen keine Lieder singen.« Die Bewohner selbst riefen die Jugendlichen zu gewaltfreiem Protest auf, sprachen sich aber laut Times of Israel dafür aus, die Räumung so langwierig und schwierig wie möglich für die Armee zu gestalten. Das Oberste Gericht Israels hatte die Räumung der Siedlung bereits 2014 angeordnet, weil sie auf Privatland von Palästinensern errichtet worden war.

lieberman Unterdessen hat Israel den Bau von Tausenden neuen Häusern in Siedlungen im Westjordanland gebilligt. Das teilte Verteidigungsminister Avigdor Lieberman am Dienstagabend mit. In der Mitteilung, die von der israelischen Armee herausgegeben wurde, hieß es, Lieberman und Premierminister Benjamin Netanjahu hätten sich auf den Bau von insgesamt 3000 Wohneinheiten in den Siedlungen geeinigt. Davon sollten über 2000 sofort gebaut werden und die restlichen zu späteren Zeitpunkten.

»Wir sind in einer neuen Periode, in der das Leben in Judäa und Samaria wieder auf seinen Pfad zurückkehrt, sagte Lieberman. In der Mitteilung sind laut Haaretz konkret die Siedlungen Alfei Menashe, Oranit, Nofim , Beit Arje, Efrat, Nokdim, Givat Zeev, Schavei Schomron, Karnei Schomron, Schilo, Metzudot Jehuda, Kfar Eldad und Beitar Illit erwähnt. ja

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025