Nachrichten

Biss, Barriere, Bündnis

Bis zu einem Meter lang: die Palästinaviper Foto: imago stock&people

Biss
Zwei Personen sind am Freitag mit Schlangenbissen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ein zehnjähriges Mädchen wurde halb bewusstlos in das Soroka Medical Center in Beer Sheva gebracht, ein 79-Jähriger wurde kurz darauf in kritischem Zustand in ein Hospital in Safed eingeliefert. Schlangensichtungen sind in den Sommermonaten in Israel üblich. Die lokale Viper, Vipera palaestinae, ist die am häufigsten vorkommende Giftschlange. Sie wird bis zu einem Meter lang und ist hauptsächlich nachtaktiv. Ihr Gift enthält ein Hämotoxin, das die Durchblutung und das Lymphsystem schädigt. Die Reptilien ernähren sich im Allgemeinen von kleinen Nagetieren, Kröten und Vögeln.

Mauer
Israel hat in der vergangenen Woche mit dem Bau einer 45 Kilometer langen Barriere im Westjordanland begonnen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die mehr als neun Meter hohe Mauer wird »zudem mit Technologien ausgestattet sein, um Infiltrationen zu verhindern«. Sie ersetzt einen vor 20 Jahren gebauten Zaun, beginnt im nördlichen Westjordanland und endet bei Bat Chefer in der Sharon-Ebene. »Wir setzen unsere Verteidigungsbemühungen im Norden fort, indem wir Lösungen für die israelische Heimatfront bereitstellen«, sagte Verteidigungsminister Benny Gantz. »Diese Bemühungen sind integraler Bestandteil unserer operativen Tätigkeit. Gleichzeitig werden wir weiterhin gegen alle Bedrohungen vorgehen, denen wir ausgesetzt sind, um die Sicherheit der israelischen Zivilbevölkerung zu gewährleisten.«

Bündnis
Jordaniens König Abdullah hat die Möglichkeit angesprochen, im Nahen Osten ein NATO-ähnliches Militärbündnis zu bilden. Allerdings bezeichnete er den israelisch-palästinensischen Konflikt als mögliches Hindernis. In einem Interview mit CNBC sagte der Monarch, er sei »einer der ersten Menschen, die eine Nahost-Version der Nordatlantikpakt-Organisation befürworten würden«, und wies auf die wachsende Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit angesichts der Herausforderungen hin. Diese seien besonders durch den Krieg in der Ukraine offensichtlich geworden. Zwar sei Zusammenarbeit »sehr ungewöhnlich für die Region«, doch möglich: »Wir alle kommen dabei zusammen und fragen: ›Wie können wir uns gegenseitig helfen?‹«

Atmosphäre
Das US-Forschungsunternehmen »Start-up-Genome« hat Tel Aviv in einer Umfrage der weltweit besten Ökosysteme für Start-ups auf den siebten Platz gesetzt. »Israel hat mehr Start-ups pro Kopf als jede andere Nation der Welt, dank seiner engmaschigen Unternehmergemeinschaft, beeindruckenden Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten, gebildeten Bevölkerung und starken staatlichen Unterstützung.« Der Wert von Tel Avivs Start-ups wird auf 120 Milliarden US-Dollar geschätzt. Darüber hinaus gab es in der Stadt 30 sogenannte Einhörner, bei denen es sich um Unternehmen im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar handelt.

Kosten
Massive Verkehrsbehinderungen erwarteten die Israelis am Wochenbeginn, als Hunderte von Busfahrern im Rahmen eines anhaltenden Protests für bessere Arbeitsbedingungen in Streik traten. »Das Land wird mit dem größten Fahrerstreik brennen, den es je erlebt hat«, warnte ihre Gewerkschaft in einer Erklärung. Fahrer von Unternehmen wie Afikim, Extra, Tnufah, Dan Beersheba und Beit Shemesh Express streikten von sechs bis neun Uhr während der Hauptverkehrszeit zu Beginn der Arbeitswoche. Die Organisation der israelischen Busfahrer sagte, es fehlten rund 5000 Fahrer, und die Angestellten müssten in Doppelschichten arbeiten, um ausreichend zu verdienen. Es hieß auch, dass viele Fahrer Angriffe und Misshandlungen von Fahrgästen erleiden, ein Problem, das nicht angegangen werde. Nach begrenzteren Streiks ist die landesweite Arbeitsniederlegung eine Eskalation des Protests.

Feuer
Experten warnen schon seit Langem vor der Gefahr im Industriegebiet bei Haifa. Jetzt brach in einem Komplex, in dem angeblich gefährliche Materialien gelagert worden waren, ein Feuer aus. Anschließend seien Explosionen zu hören gewesen, berichteten Anwohner. Feuerwehrleute kämpften Stunden darum, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Noch ist nicht bekannt, was in den Gebäuden gelagert wurde. Bei dem Brand mussten drei Personen aus nahe gelegenen Häusern gerettet werden. Haifa ist ein wichtiger Industriestandort mit Anlagen der Öl- und Chemieindustrie.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025