USA/Israel

Biden telefoniert erstmals seit Amtsantritt mit Netanjahu

Joe Biden, damals noch Vize-Präsident der USA, bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Netanjahu (März 2016) Foto: Government Press Office

Fast einen Monat nach seinem Amtsantritt hat US-Präsident Joe Biden mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert. Biden habe Netanjahu gesagt, dass er beabsichtige, die Partnerschaft zwischen den USA und Israel in jeder Hinsicht zu stärken, erklärte das Weiße Haus.

Biden habe die Unterstützung der USA für die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Ländern betont, die unter seinem Vorgänger Donald Trump begonnen hatte. Biden selbst sagte im Weißen Haus, es sei ein »gutes Gespräch« gewesen.

DAUER Das Büro von Netanjahu hatte zuerst eine Mitteilung zu dem Telefonat herausgegeben. Es sei »sehr herzlich und freundlich« gewesen und habe etwa eine Stunde gedauert. Netanjahu und Biden hätten vereinbart, zusammenzuarbeiten, »um die unerschütterliche Allianz zwischen Israel und den USA weiter zu stärken«.

Es sei um die Fortentwicklung von Friedensabkommen, die Bedrohung durch den Iran und andere regionale Herausforderungen sowie um die Corona-Pandemie gegangen, hieß es.

Das Telefonat zwischen Biden und Netanjahu erfolgte vergleichsweise spät und erst nachdem der neue Präsident auch mit seinen Amtskollegen in Russland und China, Wladimir Putin und Xi Jinping, gesprochen hatte.

NAHOST-KONFLIKT Ex-Präsident Barack Obama hatte sich 2009 an seinem ersten vollen Arbeitstag in den Nahost-Konflikt eingeschaltet und mit dem damaligen Premier Ehud Olmert gesprochen. Trump sprach zwei Tage nach seiner Vereidigung mit Netanjahu, der als einer seiner engsten Verbündeten galt und ihn bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt im Weißen Haus besuchte.

Biden ist als Kritiker der israelischen Siedlungspolitik bekannt, die Trumps Regierung unterstützt hatte. Außerdem hat Israel die Sorge, Biden könnte anders als sein Vorgänger gegenüber dem Iran eine Art Beschwichtigungspolitik führen. dpa

Kritik

Ron Prosor: »Wir brauchen keine Zeigefinger von außen«

Deutsche Medien zeigten nicht ausreichend, wie stark die demokratischen Strukturen in Israel sind

 29.09.2023

Shvil Israel

Episches Erfahren

Der Nationalpfad beginnt jetzt auf dem Berg Hermon und lädt zu Sukkot zum Wandern ein

von Sabine Brandes  29.09.2023

Krise

Alle gegen Bibi?

Kritiker sagen, ein neues Amtsenthebungsgesetz sei auf ihn zugeschnitten

von Christina Storz  28.09.2023

Diplomatie

Ohne Visum in die USA

Bislang mussten Israelis oft Monate vor der Reise einen Antrag stellen. Das ändert sich jetzt

von Sabine Brandes  28.09.2023

Israel

Oberstes Gericht berät erneut über Amtsenthebungsgesetz

Eine Amtsenthebung wäre demnach nur aus psychischen oder ähnlichen Gründen möglich

 28.09.2023

Analyse

Strategische Aufgabe

Premier Netanjahu und Präsident Biden trafen sich – doch wie geht es weiter?

von Sabine Brandes  28.09.2023

Israel

Grab als frühester Beleg für Feuerbestattung

Von einem »seltenen Zeugnis der hellenistischen Periode« ist die Rede

 27.09.2023

Israel

Aus dem Labor

Erstes kultiviertes Hühnerfleisch ist koscher

von Sabine Brandes  27.09.2023

Gesellschaft

Showdown auf dem Dizengoffplatz?

Minister Itamar Ben Gvir will eine Geschlechtertrennung im öffentlichen Raum erzwingen

von Sabine Brandes  27.09.2023