Krieg

Israel wirft Hilfsgüter über Gaza ab

Dienstag an der Küste Gazas: Bewohner Gazas warten auf den Abwurf von Hilfsgütern. Foto: picture alliance / Anadolu

Immer mehr Staaten werfen Hilfe für die Bewohner Gazas aus der Luft ab. Denn aufgrund des vom palästinensischen Terror begonnenen Krieges hat sich die Versorgungslage seit Oktober weiter zusehends verschlechtert. In Ottawa kündigte die kanadische Regierung an, sie werde nächste Woche mit Abwürfen beginnen.

Nun denken auch die Vereinigten Staaten von Amerika darüber nach, sich an der Versorgung der Bewohner Gazas aus der Luft zu beteiligen. Ägypten, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Frankreich tun dies bereits. Auch israelische Hilfsgüter werden laut »Jerusalem Post« über Gaza abgeworfen, während die IDF den Terror bekämpfen.

Die amerikanische Nachrichtenseite Axios berichtet, zwar gehe die Regierung davon aus, dass große Mengen Hilfsgüter nur auf dem Landweg zu den Bedürftigen gelangen könnten. Die Publikation zitierte aber einen Beamten, der erklärte, die Situation in Gaza sei so schlimm, dass Abwürfe dennoch eine Option darstellten.

Verzögerung und Plünderung

Das Problem: Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Medizin und anderen Gütern gelangen oft nicht an ihre Ziele - aus verschiedenen Gründen. Manchmal sind es Kampfhandlungen, die eine Lieferung an bestimmten Orten innerhalb Gazas zeitweise unmöglich machen. Auch kommt es zu Plünderungen von Hilfsgütern.

Die israelische Organisation COGAT, die sich auch um Hilfe in den palästinensischen Gebieten kümmert, erklärte, eine weitere Schwierigkeit bestehe darin, dass Hunderte bereits abgefertigte Lastwagen am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und Gaza nicht abgeholt würden. Dafür machte COGAT Organisationen der Vereinten Nationen verantwortlich.

Eine Sprecherin der Weltorganisation erklärte, die Hilfe, die auf großen Lastwagen eintreffe, müsse in Gaza auf kleinere Lieferwagen umgeladen werden. Es gebe aber nicht genügend Fahrzeuge. Zugleich verhinderten Sicherheitsprobleme die Auslieferungen.

Hilfe für den Norden

Kanadas Entwicklungshilfeminister Ahmed Hussen schien derweil Ägypten und Israel für Verzögerungen verantwortlich zu machen. Er sagte nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten, der Prozess der Abfertigung dauere zu lang.

Israelische Regierungsbeamte erklärten unterdessen, erstmals seit Wochen seien Hilfslieferungen in einem isolierten Gebiet im Norden Gazas eingetroffen. Ein Konvoi mit 31 Lastwagen erreichte laut COGAT am Mittwoch die Region. Am Montag und Dienstag waren bereits 20 LKW dort eingetroffen. Woher diese große Lieferung kam, ist nicht bekannt.

Vorwürfe, denen zufolge Israel Hilfslieferungen nach Gaza begrenzt, wurden von COGAT als falsch zurückgewiesen.

Fallschirme aus England

Großbritannien will derweil Fallschirme liefern, um mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen aus der Luft zu ermöglichen. Die Fallschirme würden auf Ersuchen von Jordanien und Bahrain zur Verfügung gestellt, teilte das Außenministerium in London am Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit.

»Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern werden wir weiterhin humanitäre Hilfe für die bereitstellen, die es am meisten benötigen«, schrieb das Ministerium. Dazu postete es Bilder, die zeigten, wie Pakete in ein Flugzeug geladen werden. im

Gesellschaft

Israelis in flagranti unterm Wasserfall

Touristen werden in Thailand nach Sex in der Öffentlichkeit festgenommen und müssen Strafe zahlen

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Nachrichten

Charedim, Ehrendoktor, Razzia

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes, Sophie Albers Ben Chamo  06.11.2025

Geisel-Freilassung

Bundespräsident hofft, dass Itay Chens Angehörige Trost finden

Die Terroristen der Hamas hatten den Leichnam des Deutsch-Israelis am Dienstag übergeben

 06.11.2025

Israel

Hamas übergibt Leichnam von Joshua Luito Mollel

Die Terroristen der Hamas hatten die sterblichen Überreste am Mittwochabend an das Rote Kreuz übergeben

 06.11.2025