Israel

Bericht listet verstörende Sexualverbrechen des 7. Oktober auf

Eine zurückgelassene Puppe im Kibbuz Be’eri, wo am 7. Oktober 132 Bewohner von Terroristen ermordet und 32 entführt wurden. Foto: picture alliance/dpa

Achtung: Dieser Artikel enthält Beschreibungen verstörender sexueller Gewaltakte, die am 7. Oktober 2023 von palästinensischen Terroristen begangen wurden.

Das Dinah Project wird Medienberichten zufolge zeitnah einen Bericht vorlegen, der belegt: Die Hamas vergewaltigte am 7. Oktober 2023 systematisch israelische Frauen. Die Tatsache, dass die Terroristen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe einsetzten, war bekannt, die Erkenntnisse über das Ausmaß dieser Verbrechen sind hingegen neu.

Dem Bericht zufolge kam es laut der britischen »Times« sowohl auf dem Nova-Festival, als auch auf Landstraßen im Süden Israels und in Kibbuzim zu Vergewaltigungen, die mit beispielloser Brutalität begangen wurden.

Nach den Massakern der Hamas und palästinensischer Zivilisten in Israel, bei denen 1200 Israelis und ausländische Besucher ermordet wurden, entstand das Dinah Project. Ziel der von Ruth Halperin-Kadari geleiteten feministischen Organisation, zu deren Beirat auch die Schauspielerin Gal Gadot gehört, ist die Aufklärung der sexuellen Vergehen gegen israelische Frauen am 7. Oktober 2023 und später in den Terrortunneln der Hamas.

Alarmierend und verstörend

Die Forscherinnen des Projekts befragten 15 ehemalige Geiseln der Palästinenser sowie Augenzeugen, die den Terror vom 7. Oktober miterlebten, Rettungskräfte und Therapeuten. Die Ergebnisse sind bestürzend und verstörend.

Schreckliche Fälle tauchen in dem Bericht auf, darunter der einer Besucherin des Nova-Festivals, die von der Taille abwärts nackt war und von Terroristen an den Haaren über den Boden gezogen wurde. Dann wurde sie vergewaltigt. Eine Festivalbesucherin beobachtete das Geschehen von einem Versteck aus.

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Nach der ersten Vergewaltigung wurde das Opfer zum nächsten Täter weitergereicht. Später wurden ihr die Brüste abgeschnitten. Unfassbar ist auch die Tatsache, dass dieses Verbrechen kein Einzelfall war.

Verstümmelt und ermordet

Dem Bericht zufolge fesselten die Terroristen junge Festivalbesucherinnen halbnackt an Bäume. Sie wurden ebenfalls vergewaltigt, aber auch verstümmelt und ermordet. Einige Frauen hatten gar Schusswunden im Intimbereich. Auch tote Opfer sollen sexuell missbraucht worden sein. Es kam zu Gruppenvergewaltigungen.

Aus dem Bericht des Dinah Project geht außerdem hervor, dass die Terroristen auch in Kibbuzim schlimmste Sexualvergehen begingen, ebenso wie in einer von der Hamas überfallenen Kaserne der israelischen Streitkräfte (IDF) und auf Landstraßen, die fliehende Festivalbesucher nutzten.

Von erdrückenden Beweisen ist in dem Bericht die Rede und von vergleichbaren Sexualverbrechen in Gaza, deren Opfer die Geiseln waren. Von sexuellen Übergriffen hatten freigelassene Frauen bereits im November 2023 berichtet. In dem Bericht heißt es, weibliche Geiseln seien gezwungen worden, vor ihren Entführern nackt zu sein oder sich vor ihnen zu waschen.

»Moralisches Versagen«

Die Mitarbeiter des Dinah-Projekts in Israel kritisiert Organisationen, die lange davon abgesehen hätten, die Taten zu verurteilen, darunter »UN Women«, die für Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung aller Frauen und Mädchen zuständige Abteilung der Vereinten Nationen.

Von einem »tiefgreifenden moralischen Versagen« spricht in diesem Zusammenhang Projekt-Chefin Halperin-Kadari. Sie fordert eine Untersuchung der Sexualverbrechen der Hamas vom 7. Oktober 2023 durch die UNO. im

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