Gaza

Bericht: Israel erlaubt Hilfslieferungen auf dem Seeweg

Eine Mutter und Kinder bei einer Essensausgabe in Rafah Foto: picture alliance / REUTERS

Israel will einem Medienbericht zufolge die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Seeweg erlauben. Die Regierung habe eine entsprechende Vereinbarung mit nicht näher benannten internationalen Institutionen getroffen, berichtete die Zeitung »Haaretz« am Mittwoch. Pläne für Hilfstransporte per Schiff bestätigte am Mittwoch auch ein Sprecher der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.

Konkret geht es dem Bericht der »Haaretz« zufolge um Güter, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert werden. Diese sollen demnach ab Sonntag über das Mittelmeer in das Küstengebiet gebracht werden. Die Schiffe würden dazu in Zypern beladen und von israelischen Behörden kontrolliert. Die Organisation World Central Kitchen (WCK) solle die Hilfsgüter dann vor Ort mit Hilfe von Luftkissenfahrzeugen zu einem von der israelischen Armee kontrollierten Dock bringen.

Zypern leitet Initiative

Von der Leyen wird nach Angaben ihres Sprechers am Donnerstagabend und Freitag auf Zypern sein und dort auch den Hafen von Larnaka besuchen. Von diesem aus sollen die Hilfsgüter per Schiff in den Gazastreifen gebracht werden. Zu Details wollte sich der Sprecher nicht äußern. Die Initiative werde von Zypern geleitet, sagte er. Man hoffe darauf, dass der humanitäre Korridor sehr bald eröffnet werden könne.

Zuvor steuerte im Januar ein mit Hilfsgütern beladenes Schiff aus Zypern Ägypten an. Von dort aus wurden die Hilfen dann über den Grenzübergang Rafah in den Küstenstreifen gebracht. Der UN zufolge ist dort in vielen Gebieten durch den Krieg inzwischen jede Ordnung zusammengebrochen. LKW mit Hilfsgütern werden immer wieder geplündert. Regelmäßig kommt es im Kampf um die Hilfslieferungen zudem zu heftigen Rangeleien unter verzweifelten Bewohnern.

Mehrere Länder haben angesichts der von der palästinensischen Terrororganisation Hamas verursachten großen Not in dem Küstengebiet bereits Lebensmittel aus der Luft abgeworfen. Die Vereinten Nationen drängen derweil darauf, auch die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten und den Transport der Güter auch über Grenzübergänge zum besonders betroffenen Norden des Gebiets zuzulassen. dpa

Geiseln

Hersh, Ori, Alex und Almog schützten Eden und Carmel

Armee veröffentlicht Details über grausame Lebensbedingungen der von der Hamas ermordeten sechs Israelis

von Sabine Brandes  09.09.2024

Israel

Netanjahu an Minister: Kein Tempelbergbesuch ohne Genehmigung

In der Vergangenheit haben Besuche von Ministern die ohnehin schwierige Situation angeheizt

 09.09.2024

Gazakrieg

EU-Chefdiplomat Borrell besucht Ägypten und den Libanon

Der Spanier will sich für eine Waffenruhe einsetzen

 08.09.2024

Westjordanland

Drei Israelis bei Terroranschlag an Grenze zu Jordanien getötet

Wiederbelebungsversuche der drei Opfer waren vergeblich

 08.09.2024

Nachrichten

Gold, Terror, Golan

Kurzmeldungen aus Israel

von Ralf Balke  08.09.2024

Gazakrieg

Hunderttausende demonstrieren in Israel für einen Geisel-Deal

»Ihre Zeit läuft ab«, sagte die Verwandte einer Geisel in Tel Aviv

 07.09.2024

Nahost

CIA-Chef Burns: Gaza-Verhandlungen sollen weitergehen

Die Gespräche kommen seit Monaten nicht voran

 07.09.2024

Einspruch

Wer mordet, will keinen Deal

Philipp Peyman Engel erinnert daran, dass nicht die israelische Regierung, sondern die Hamas sechs israelische Geiseln umgebracht hat

von Philipp Peyman Engel  06.09.2024 Aktualisiert

Gazakrieg

Hamas veröffentlicht Propaganda-Video von getöteter Geisel

Die Aufzeichnung zeigt den 23-jährigen Hersh Goldberg-Polin vor seiner Ermordung

 06.09.2024