Terror

Bericht: Nur noch die Hälfte der Geiseln ist am Leben

Kundgebung für die Freilassung der Geiseln am Samstagabend in Tel Aviv Foto: Copyright (c) Flash90 2024

Israel geht offenbar nach den jüngsten Einschätzungen des Geheimdienstes davon aus, dass die Hälfte der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch am Leben ist, berichtete die israelische Tageszeitung »Israel Hayom« am Sonntag.

Demnach sollen von den 101 Geiseln, die seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 immer noch gewaltsam in Gaza festgehalten werden, 51 noch am Leben sein. 37 seien offiziell für tot erklärt worden, heißt es in dem Bericht.

Es gebe noch keine schlüssigen Beweise für den Tod anderer Geiseln, die Sicherheitsbehörden verfügten jedoch über ausreichende Informationen, um davon ausgehen zu können, dass weitere von ihnen wahrscheinlich nicht mehr am Leben seien. Die Familien sollen darüber informiert worden sein.

Dem Bericht zufolge sagte Premier Benjamin Netanjahu im September vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Knesset, man gehe davon aus, dass nur noch die Hälfte der Geiseln lebe. Bereits im Juni hatte das »Wall Street Journal« US-Beamte mit der Aussage zitiert, dass lediglich 50 der 120 Geiseln, die damals gewaltsam in Gaza festgehalten wurden, noch am Leben seien.

Lesen Sie auch

Am Mittwoch hatte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant betont, dass die Rückkehr der 101 Geiseln zur »wichtigsten Mission« der israelischen Armee in Gaza geworden sei und die IDF weiterhin »so viel Druck wie möglich auf die Hamas ausüben werde, um die notwendigen Bedingungen zu schaffen, um die Rückkehr der Geiseln zu gewährleisten«.

Unterdessen gibt es Bemühungen, die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln wiederaufzunehmen. Ende Oktober wurde berichtet, dass israelische Unterhändler bei Gesprächen in Katars Hauptstadt Doha über ein Abkommen diskutierten, das die Freilassung einer begrenzten Anzahl von Verschleppten im Austausch für einen kurzfristigen Waffenstillstand vorsieht.

Auch am Samstag gingen wieder Tausende Israelis und Familienangehörige von Geiseln im ganzen Land auf die Straße und forderten die Regierung auf, sobald wie möglich eine Einigung mit der Hamas zu erzielen, um die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. ja

Nach Luftschlägen

Iran setzt Zusammenarbeit mit Atombehörde aus

Nach den Angriffen auf sein Atomprogramm will Irans Regierung die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde aussetzen. Was bedeutet dies in der Praxis?

 02.07.2025

Gazastreifen

Nach Berichten über Schüsse: Armee ändert Strategie an Verteilzentren

Zuvor hatte die Haaretz eine Recherche veröffentlicht, in der Soldaten schildern, dass sie auf Zivilisten geschossen haben, um die Menschenmassen vor den Zentren unter Kontrolle zu halten

von Nils Kottmann  02.07.2025

Geiseln

Der Hamas-Terrorist sagte: »Wählt, wer den Kopfschuss bekommt«

In der Knesset erzählte die ehemalige Geisel Ohad Ben Ami vom grausamen Psychoterror, den er und andere Mitgeiseln in den Terror-Tunneln durchleiden mussten

von Sabine Brandes  02.07.2025

Terror

Israel fängt Huthi-Rakete ab

Das Ziel des Raketenangriffs war der Flughafen Ben Gurion

 02.07.2025

Zwölf-Tage-Krieg

Israel: 86 Prozent der Raketen aus dem Iran abgefangen

Israel meldet trotz massiver Zerstörungen eine hohe Abfangquote iranischer Raketen. Neue Waffen kamen in dem zwölftägigen Krieg erstmals zum Einsatz – viele davon wurden über Jahrzehnte entwickelt

 02.07.2025

Kommentar

Alle haben Frieden verdient

Aber es braucht die richtigen Partner dazu

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Verhandlungen

Trump: Israel stimmt Waffenruhe im Gazastreifen zu

Der US-Präsident forderte die Terroristen der Hamas auf, dem Vorschlag ebenfalls zuzustimmen, denn so Trump: »Es wird nicht besser werden - es wird nur schlimmer werden«

 02.07.2025

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

von Ralf Balke  01.07.2025