Israel/Libanon

»Bereit für jedes Szenario«

Israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon nahe Kiriat Schmona Foto: Flash 90

Die Lage an der nördlichen Grenze Israels hat sich am Montagmorgen beruhigt. Die Armee hob die Einschränkungen für die Zivilisten auf israelischer Seite wieder auf. Offenbar wollen weder Jerusalem noch die Hisbollah auf libanesischer Seite derzeit eine weitere Eskalation der Situation.

Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Süden des Libanons (UNIFIL) erklärten am Montagmorgen, dass die »generelle Ruhe« wiederhergestellt sei. Es war die größte militärische Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern seit dem Krieg im Sommer 2006.

resolution Generalmajor Stefano Del Col von UNIFIL erklärte: »Dies war ein ernst zu nehmender Zwischenfall in Verletzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates. Doch die Beteiligten haben mir versichert, dass sie sich an die Beendigung der Feinseligkeiten halten werden.«

Experten bezeichnen die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah oft als »Stellvertreterkrieg«. Denn die Schiitenmiliz von Anführer Hassan Nasrallah ist enger Verbündeter des Irans, die von Teheran finanziell unterstützt und militärisch ausgebildet wird.

Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA zitierte einen hohen Sicherheitsbeauftragten des dortigen Regimes jetzt mit den Worten: »Hisbollah ist bei der libanesischen Bevölkerung sehr beliebt. Die Bestrafung des zionistischen Regimes durch Hisbollah war eine Gegenmaßnahme, um die Standhaftigkeit der Widerstandsfront zu betonen.« Der Iran bezeichnet Länder, die sich gegen Israel und die USA stellen, als »Widerstandsfront«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

eskalation Die USA sagten Israel derweil ihre Unterstützung zu und beschuldigten den Iran, für die Eskalation verantwortlich zu sein. Der Spezialbeauftragte für den Nahen Osten, Jason Greenblatt, schrieb auf Twitter: »Raketen wurden aus dem Libanon nach Israel geschickt. Der Iran hat Stellvertreter im Libanon und in Gaza, die Israel schädigen sowie die Chancen unterminieren, Frieden zu schaffen und eine bessere Zukunft für die Palästinenser zu sichern. Die USA stehen an der Seite Israels und unterstützen vollumfänglich Israels Recht auf Selbstverteidigung.«

Nach einer ersten Verwirrung, ob israelische Soldaten verletzt wurden und sogar ein Rettungshubschrauber des Militärs in das Grenzgebiet geschickt wurde, gab es die Bestätigung seitens Politik und Armee, dass es definitiv keine Opfer gegeben habe. »Kein Israeli kam zu Schaden«, machte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagabend klar, »es gab nicht einmal einen Kratzer.« Er unterstrich, dass die Armee »bereit für jedes Szenario« sei. Man werde nun beraten, wie man weiter vorgehen werde.

Klar ist, dass Israel den Süden des Libanons weiter im Visier haben wird. Denn die Lieferungen von hochentwickelten Waffen aus dem Iran sowie der Bau von Produktionsanlagen für ebensolche Waffen sind für Jerusalem eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Das hat die israelische Regierung immer wieder betont.

Nahost

Durch die Vordertür nach Saudi-Arabien

Haim Katz leitet als erster israelischer Minister eine offizielle Delegation im Königreich am Golf

von Sabine Brandes  27.09.2023

Fußball

Debüt: Israeli Daniel Peretz erstmals im Bayern-Tor 

Gegen Preußen Münster im DFB-Pokal wird der 23-Jährige im Fokus stehen

von Christian Kunz  26.09.2023

Laubhüttenfest

Die weltgrößte Sukka steht in Jerusalem

Auf 800 Quadratmetern ist Platz für 650 Menschen / Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei

von Sabine Brandes  26.09.2023

Israel

Isaac Herzog sieht Gefahr von innen

»Diejenigen, die Öl in die Flammen gießen, sind eine Bedrohung«, so der Präsident

 26.09.2023

Jom Kippur

Fasten und Fahrradfahren

Der höchste jüdische Feiertag beginnt Sonntagabend / Zehntausende bitten an der Kotel um Vergebung

von Sabine Brandes  24.09.2023

Israel

100.000 Menschen demonstrieren in Tel Aviv gegen Regierung

Auch in anderen Städten gingen Menschen wieder auf die Straße

 24.09.2023

Nachrichten

Raucher, Botschafter, Pilger

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  23.09.2023

Jom-Kippur-Krieg

Israels Einheit bleibt entscheidend

Vor genau 50 Jahren überfielen Ägypten und Syrien den jüdischen Staat

von Rafael Seligmann  23.09.2023

Geschichte

Jom-Kippur-Krieg: Israels Trauma

Nach fünf Jahrzehnten öffnet das Staatsarchiv die geheimen Akten

von Sabine Brandes  23.09.2023