Nahost

Benjamin Netanjahu: Offensive in Rafah wird kommen

Benjamin Netanjahu am 17. Februar in Jerusalem Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will sich trotz internationaler Warnungen nicht von einer Ausweitung der militärischen Offensive auf Rafah im südlichen Gazastreifen abbringen lassen. Man werde sich in der Frage internationalem Druck nicht beugen, betonte er am Samstag in Jerusalem. »Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich ›Verliert den Krieg‹.« Das werde er nicht zulassen. Vor dem Beginn einer Offensive werde die israelische Seite es den Zivilisten in den Kampfgebieten aber ermöglichen, sich in sichere Gegenden zu begeben.

Israel bereitet eine Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt Rafah vor, um auch dort gegen die islamistische Hamas vorzugehen. In dem Ort im Süden des Gazastreifens haben Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Die Pläne für eine Ausweitung der israelischen Einsätze in der überfüllten Stadt stoßen international auf große Kritik. Auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels warnen davor. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verlangt mit Blick auf Rafah die Einrichtung langfristig sicherer Orte für die Menschen dort. 

Auslöser des israelischen Einsatzes im Gazastreifen ist das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Todesopfern, über 100 Geiseln und unzähligen traumatisierten Menschen, das die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober in Israel verübt hatten. 

Netanjahu: Werden mit Hamas-Führung abrechnen

Netanjahu bekräftigte, man werde mit der Hamas-Führung »die Rechnung begleichen«. Dies sei nur eine Frage der Zeit. Man werde sich auch in der Frage einer künftigen Friedensregelung mit den Palästinensern keine Vorschriften aus dem Ausland machen lassen. »Eine Regelung kann nur durch direkte Verhandlungen zwischen beiden Seiten ohne Vorbedingungen erzielt werden«, betonte Netanjahu. 

Der Regierungschef reagierte auch auf Medienberichte, denen zufolge die USA und andere Partner einen palästinensischen Staat selbst ohne israelische Zustimmung anerkennen könnten. Unter seiner Führung werde sich Israel vehement gegen eine »einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates wehren«, sagte Netanjahu. Denn nach dem 7. Oktober gäbe es aus seiner Sicht »keinen größeren Preis für diesen beispiellosen Terror«. 

Raketenalarm in israelischer Küstenstadt

In der israelische Küstenstadt Aschkelon gab es am Samstag erneut Raketenalarm. Die israelische Armee teilte mit, das Geschoss sei von der Raketenabwehr abgefangen worden. »Israelische Truppen identifizierten den Terroristen, der für den Angriff verantwortlich war«, teilte das Militär weiter mit. Er sei daraufhin durch einen Luftangriff im Norden des Gazastreifens gezielt getötet worden. 

Seit dem 7. Oktober haben palästinensische Terroristen nach israelischen Angaben mehr als 14.500 Raketen auf Israel gefeuert. 

Tausende Israelis demonstrieren gegen Regierungspolitik

Tausende Israelis protestierten am Samstag in verschiedenen Städten gegen die Politik der rechtsreligiösen Regierung Netanjahus. Bei einer – laut Polizei – nicht genehmigten Großkundgebung in Tel Aviv blockierten Demonstranten eine Straße in beide Richtungen und entzündeten Fackeln. Auch nahe der Villa Netanjahus in Caesarea kam es zu Protesten. Viele der Demonstranten forderten Neuwahlen. Andere sprachen sich für eine Waffenruhe und für einen raschen Deal mit der Hamas zur Freilassung weiterer Geiseln aus. 

Gaza-Krieg im Fokus der Münchner Sicherheitskonferenz

Der Krieg wird auch bei der 60. Sicherheitskonferenz in München ein zentrales Thema sein. Zum Abschluss der Konferenz wird der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje am Sonntag gemeinsam mit der ehemaligen israelischen Außenministerin Zipi Livni sowie dem jordanischem Außenminister Aiman al-Safadi an einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der israelisch-palästinensischen Beziehungen teilnehmen. dpa

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025

Israel

Tausende bei Begräbnis von Hadar Goldin

Nach mehr als elf Jahren konnte die Familie Hadar Goldin endlich Abschied nehmen

 11.11.2025

Israel

Angela Merkel erhält Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts

Die Altbundeskanzlerin wird wegen ihrer Solidarität mit dem Land und weiterer Verdienste geehrt. Wegen ihrer Israel-Reise wird sie nicht bei der Feier zum 70. Geburtstag von Kanzler Merz dabei sein

von Sara Lemel  11.11.2025

Gazastreifen

200 Hamas-Terroristen in Tunneln eingeschlossen

Die Terroristen weigern sich, zu kapitulieren, können sich aber ohne Duldung Israels nicht zurückziehen. Die USA suchen nach einer diplomatischen Lösung

 11.11.2025