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Avocados, Opposition, Drohne

Auch in Israel Superfood: Avocado Foto: Flash 90

Avocados
Gute Nachrichten für Israels Avocado-Branche: Die Erntesaison bringt wieder große Exportmengen bei voraussichtlich anhaltend hohen Preisen. Dies steht im Gegensatz zum Mango-Handel, der nach der Verhängung von Zöllen auf Importe aus Brasilien durch US-Präsident Donald Trump zusammengebrochen ist. Brasiliens Erzeuger hatten ihre Ware nach Europa umgeleitet, was zu einem Überangebot führte und dem israelischen Export schadete. Avocados entgingen diesen Zöllen, da der Großteil der Lieferungen in die USA aus Mexiko stammt. Der Hauptgrund für den anhaltenden Erfolg trotz Boykottkampagnen ist die ungebrochene globale Nachfrage nach dem »Superfood«.

Opposition
Oppositionsführer Yair Lapid hat sich am Sonntagabend mit der ehemaligen Nummer zwei der nationalen Einheits-Partei Blau-Weiß, Gadi Eizenkot, getroffen. Dabei wurde vereinbart, eine Sitzung des sogenannten Blocks des Wandels einzuberufen, um die Kooperation der Oppositionsparteien zu vertiefen und Leitlinien für die nächste Regierung auszuarbeiten. Mit dabei sind laut Lapids Büro: der Vorsitzende von Israel Beiteinu, Avigdor Lieberman, Naftali Bennett von Bennett 26, der Kachol-Lavan-Vorsitzende Benny Gantz sowie der Vorsitzende der Demokraten Yair Golan. Eizenkot hat sich bereits mehrfach mit Bennett getroffen, berichtet die Tageszeitung »Maariv«. Auch Lieberman bemühe sich, einen breiten Block als Alternative zur derzeitigen Likud-geführten Koalition zu schaffen. Ziel sei es, eine »nationale zionistische Einheitsregierung« zu bilden, so Bennett.

Whisky
Wenn sich Whisky-Liebhaber an diesem Donnerstag in der Expo Tel Aviv zur Messe »Whisky Live« treffen, können sie auch einen Whisky aus Weizen probieren, der im Kibbuz Be’eri angebaut wird. Der Kibbuz war mit am schwersten betroffen von den Massakern der Hamas am 7. Oktober 2023. Der Whisky heißt »Single Be’eri« und ist ein Single-Malt-Projekt unter der Leitung des Be’eri-Bewohners und ehemaligen Knessetmitglieds Haim Jelin. Destilliert wird er bei Milk & Honey in Tel Aviv. Ein Teil des Erlöses wird für den Wiederaufbau von Gemeinden im westlichen Negev gespendet. »Nach dem 7. Oktober überlegen wir alle, wie wir helfen können«, sagt Chefdestillateur Tomer Goren, »dies ist eine Möglichkeit.«

Drohne
Eine von der jemenitischen Terrormiliz Huthi abgefeuerte Drohne hat am Sonntag den etwa 20 Autominuten von Eilat entfernten Flughafen Ramon getroffen. Wie israelische Medien berichten, wurde ein Mann leicht verletzt. Der Luftraum wurde nach wenigen Stunden wieder geöffnet und der Flugverkehr wiederaufgenommen. Insgesamt seien drei Drohnen auf Israel gefeuert worden, von denen zwei außerhalb der Landesgrenzen abgefangen werden konnten. Der Ramon International Airport wird vor allem für Inlandsflüge genutzt. Außerdem seien über ihn bereits Tausende Palästinenser zur medizinischen Versorgung ins Ausland geflogen worden, darunter Schwerkranke, Verwundete und deren Familien.

Soldaten
Bei einem Angriff der Hamas auf einen israelischen Militärposten am Rande von Gaza-Stadt sind am Montag vier Soldaten getötet worden. Laut Armeeangaben handelt es sich um Leutnant Matan Abramovitz (21) aus Ganei Tikva, Stabsunteroffizier Uri Lamed (20) aus Tel Mond, Unteroffizier Gadi Cotal (20) aus dem Kibbuz Afikim und Unteroffizier Amit Arye Regev (19) aus Modi’in. Sie alle dienten im 52. Bataillon der 401. Panzerbrigade. Ein Soldat der Nahal-Brigade wurde bei dem Angriff ebenfalls verletzt. Nach ersten Ermittlungen eröffneten die Terroristen das Feuer und warfen dann Sprengsätze in einen Panzer. Derzeit wird untersucht, ob sie durch einen Tunnel in die Basis gelangen konnten.

Befreiung
Elizabeth Tsurkov ist frei. Das gaben US-Präsident Donald Trump und der irakische Premierminister Mohammed Schia’ as-Sudani am Dienstagabend in den sozialen Medien bekannt. Tsurkov, die sowohl die israelische als auch die russische Staatsangehörigkeit hat und als Doktorandin der US-Universität Princeton im Irak recherchiert hatte, sei aus der Gewalt der schiitischen Terrormiliz Kata’ib Hisbollah freigekommen und befinde sich im Gewahrsam amerikanischer Diplomaten im Irak, schrieb Trump auf Truth Social. Sie sei »viele Monate lang gefoltert« worden, fügte er hinzu. Tsurkov war mehr als 900 Tage in der Gewalt der pro-iranischen Miliz. Die genauen Umstände ihrer Befreiung wurden zunächst nicht bekannt.

Geiseldrama

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