Wirtschaft

Aus für Schmuck-Geschäft

Leider geschlossen: Negrin-Boutique in Polen Foto: imago/ZUMA Press

Sie hätten sich eine andere Neujahrsbotschaft gewünscht. Doch kurz vor Rosch Haschana teilte die Schmuckdesignerin Michal Negrin ihren Mitarbeitern mit, dass sie schließen muss. Nach mehr als drei Jahrzehnten im Geschäft.

Der Sprecher für die Firma, Rani Rahab, kündigte an, dass die Geschäfte wegen finanziellen Schwierigkeiten eingestellt werden müssen. Damit gehöre sie zu den anderen in der Branche, die sich derzeit in einer Krise befinden. Experten sehen voraus, dass rund ein Drittel der Mode- und Schmuckbranche Israels in den kommenden Jahren zusammenbrechen wird.

ABVERKAUF Negrin, die für ihre floralen, verspielten Designs weltweit bekannt ist, beschäftigte rund 120 Angestellte in einer Fabrik in Bat Yam südlich von Tel Aviv und den 13 Boutiquen in Israel, darunter im Ben-Gurion-Flughafen. 22 weitere Schmuckläden mit ihrem Logo gibt es weltweit. Während die Fabrik ihre Produktion bereits eingestellt hat, werden die Läden noch weiter betrieben, um den Schmuck und die ebenfalls von Negrin designte Kleidung abzuverkaufen.

Rund 120 Angestellte werden entlassen.

»Alle wissen, dass etwas geschieht«, sagte sie vor ihren Angestellten. »Wir haben uns erst auf ein Gebäude reduzieren müssen, wir haben Leute entlassen. All das private Geld, das wir im Laufe der Jahre angesammelt hatten, Dutzende von Millionen Dollar, haben wir in unser Geschäft gesteckt, um es weiterlaufen zu lassen. Mit Glauben und Hoffnung, dass wir unsere Arbeit in unserem Land fortführen können. Wir dachten, es wird uns besser gehen. Doch wir sind am Ende der Firma angelangt.«

ROMANTIKSTIL Die Designerin, die 1988 auf dem Künstlermarkt Nachalat Binjamin in Tel Aviv mit einem kleinen Stand begonnen hatte, war bis zuletzt ihrem opulenten Romantikstil treu geblieben. Einige meinen, sie sei nicht mit der Zeit gegangen, und dass ihre Designs altmodisch geworden waren. In Bezug auf die Schwierigkeiten in der Modebranche sagte Negrin: »Leider ist allen unsere schwierige Lage egal. Doch wir haben nichts mehr übrig.«

Dann schloss sie ihre Botschaft an die Angestellten: »Ich schätze Sie sehr und wünsche Ihnen von ganzem Herzen Erfolg in Ihrem Leben. Es tut mir so leid, dass Ihr neues Jahr so beginnen muss. Mein Herz blutet, und meine Seele findet keine Ruhe.«

Iranischer Raketenterror

Israels Heimatschutz: Menschen können Bunker verlassen

Die Menschen in Israel können nach dem iranischen Gegenangriff die Bunker wieder verlassen. Eine Entwarnung bedeutet das allerdings nicht

 13.06.2025

Nahost

Iran feuert dritte Welle von Raketen auf Israel ab

Irans Gegenangriff auf Israel läuft. Innerhalb kurzer Zeit starten die Revolutionsgarden mehrere Wellen Raketen. Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv

 13.06.2025

Gerhard Conrad

»Regime Change im Iran wäre noch wichtiger als die Zerstörung der Atomanlagen«

Der Ex-BND-Geiselunterhändler und Nahostexperte zum israelischen Militärschlag gegen den Iran und die Konsequenzen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  13.06.2025

Meinung

Die Menschen im Iran sind Israel dankbar

Der jüdische Staat hat durch seine Luftangriffe den Iranern die Chance gegeben, die islamistische Diktatur in Teheran endlich loszuwerden. Das ist eine historische Gelegenheit

von Saba Farzan  13.06.2025

Stimmung

Israel in besorgter Anspannung

Schulen und Universitäten sind geschlossen, Veranstaltungen werden abgesagt, während sich die Israelis mit Grundnahrungsmitteln versorgen

von Sabine Brandes  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025

Meinung

Präventivschlag gegen eine existenzielle Bedrohung

Irans Atomprogramm verfolgt keine friedlichen Ziele. Nach dem Scheitern der diplomatischen Bemühungen ist Israels Angriff gerechtfertigt

von Ulrike Becker  13.06.2025

Krieg

»Diesmal fühlt es sich anders an«

Die meisten Israelis sind damit beschäftigt, die kommenden Tage zu planen, um in der Nähe guter Schutzräume zu sein

von Tobias Kühn  13.06.2025

Reisen

Lufthansa streicht Flüge in den Nahen Osten

Nach Israel fliegt die größte deutsche Fluggesellschaft seit Anfang Mai nicht mehr. Weil die Lage in der Region sich verschärft hat, kommen weitere Einschränkungen hinzu

 13.06.2025