Israel

Aufregung um TV-Serie »Our Boys«

Kerzenzünden für die drei ermordeten Jeschiwaschüler an dem Ort, von dem aus sie am 12. Juni 2014 entführt wurden Foto: Flash 90

Die amerikanisch-israelische TV-Serie »Our Boys« hat in Israel scharfe Kritik ausgelöst. Die Koproduktion ist inspiriert von den gewaltsamen Ereignissen, die als Auslöser des Gaza-Kriegs im Sommer 2014 gelten.

Nachgezeichnet werden darin die Entführung und Ermordung von drei jüdischen Teenagern durch Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation Hamas und der anschließende Mord an dem 16-jährigen Palästinenser Mohammed Abu Chedair durch israelische Extremisten.

LÜGEN Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf dem US-Sender HBO und dem israelischen Keschet-Sender vor, sie hätten eine antisemitische Serie geschaffen, die auf der Welt verbreitet werde und Israel auf lügnerische Weise in ein schlechtes Licht rücke.

Dem Mord an den israelischen Teenagern würden in der Serie »nur wenige Minuten kalter Archivberichte« gewidmet, kritisierte der Regierungschef auf seiner Facebook-Seite. Stattdessen konzentriere sie sich auf den Mord an dem jungen Palästinenser, »ein erschütternder, aber in seiner Art seltener Fall«. Netanjahu rief daher zu einem Boykott des Senders auf.

Die israelische Behörde für Kabel- und Satelliten-TV teilte aber am Dienstag mit, sie werde sich nicht in die Sendungen einmischen. »Die Inhalte verstoßen nicht gegen israelisches Gesetz«, hieß es nach Medienberichten in der Entscheidung.

KOMPLEX In sozialen Netzwerken gab es zudem zahlreiche Hassaufrufe gegen die israelischen Regisseure Joseph Cedar (»Norman«) und Hagai Levy (»The Affair«) und den palästinensischen Regisseur Tawfik Abu-Wael.

Hagai Levy sagte dem israelischen Fernsehen, er könne verstehen, dass die Serie für viele schwer verdaulich sei. Sie spiegele die komplexe Realität in der Region wider. »Wir sind keine Zyniker. Wir wollten hier eine Geschichte erzählen, die uns auf der Seele brannte.«  dpa/ja

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  18.07.2025

Medien

»Besonders perfide«

Israels Botschafter wirft ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann Aktivismus vor. Die Hintergründe

 18.07.2025

Nahost

Berichte: Israel gibt syrischen Streitkräften 48 Stunden

Jerusalem misstraut der neuen Regierung in Damaskus wegen ihrer islamistischen Wurzeln. Im Süden Syriens will es deren Militär nicht sehen. Was passiert nun in Suwaida?

 18.07.2025

Geiseln

Steffen Seibert fordert »Freiheit für unsere deutschen Brüder«

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert hat sich mit einem Video an die Öffentlichkeit gewandt

von Sabine Brandes  18.07.2025

Israel

Wer sind eigentlich die Drusen?

Immer wieder ist in Nachrichten aus Israel von den Drusen die Rede. Doch viele wissen nicht, wer und was sich hinter dieser Minderheit verbirgt. Die wichtigsten Fragen und Antworten

von Ralf Balke  18.07.2025 Aktualisiert

Medizin

Forscher entwickeln digitalen Zwilling zur Früherkennung von Krankheiten

»Was wir hier in Israel entwickeln, könnte weltweit Maßstäbe setzen«, sagt Projektleiter Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rehovot

 18.07.2025

Nahost

Kirche in Gaza wird getroffen: Israel bedauert Vorfall

Drei Menschen kommen ums Leben, als eine Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Angriff getroffen wird. US-Präsident Trump ruft wegen des Vorfalls den israelischen Regierungschef Netanjahu an

 18.07.2025

Syrien

Wie die Gewalt nach Suweida kam

Seit Tagen toben im Süden des Landes Kämpfe zwischen Drusen, Beduinen und der syrischen Armee – auch ein Waffenstillstand hielt nicht lange. Die Hintergründe

von Lisa Schneider  18.07.2025

Jerusalem

Was der Austritt der Schas für Premier Netanjahu bedeutet

Die Minister der ultraorthodoxen Partei verlassen die Regierung, die auch ihre Mehrheit in der Knesset verliert

von Sabine Brandes  18.07.2025