Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Geliefert, gesteinigt, gewählt

von Sabine Brandes  05.03.2013 10:13 Uhr

Schönheitskönigin Aynaw Foto: Flash 90

Geliefert, gesteinigt, gewählt

von Sabine Brandes  05.03.2013 10:13 Uhr

geliefert
Trotz des Chaos im Nachbarland nimmt Israel den Apfelexport wieder auf. Traditionell liefern die drusischen Bewohner des Heiligen Landes ihr Obst jedes Jahr über die Grenze im Norden. 18.000 Tonnen werden dieses Mal erwartet – die größte Menge seit Ausfuhrbeginn. Am vergangenen Montag wurde der Auftakt gemacht, die Lieferungen sollen über einen Zeitraum von insgesamt drei Monaten abgewickelt werden. Obwohl der Anliefer- und Abholpunkt lediglich 300 Meter voneinander entfernt liegen, ist das Prozedere, das durch das Rote Kreuz geleitet wird, äußerst komplex. Das Obst muss in spezielle Lieferwagen verladen werden, die von Fahrern gesteuert werden, die extra aus Kenia eingeflogen wurden. Doch angeblich profitieren alle Seiten vom Handel: Nicht nur die Syrer, auch die Israelis, denn die Exporte halten das Angebot niedrig und die Preise hoch. Mit der Einfuhrerlaubnis wolle die syrische Regierung ihr Funktionieren unter Beweis stellen, meinen die Anbauer.

Gesteinigt
Hartgesottene Fans hätten sicher am liebsten zu radikalen Mitteln gegriffen, als sie erfuhren, dass es nichts als eine Zeitungsente an Purim war. Der groß angekündigte Besuch der Rolling Stones zum kommenden 65. Geburtstag Israels hatte die Herzen der Rockfans bereits höher schlagen lassen. Doch die Story von Jori Janover von der »Jewish Press« war alles andere als in Stein gemeißelt. Eigentlich hätte es nicht offensichtlicher sein können, denn der Autor vermerkte am Ende seines Artikels sogar, dass dies »ein Purim-Gag« sei. Dennoch machte die Geschichte im Internet Furore und wurde in zahlreichen Blogs und Online-Magazinen nachgedruckt. Vielleicht regt das die Stones ja nun zu einem Besuch im Heiligen Land an.

Gefunden
Die Raketen auf den israelischen Süden durch palästinensische Terroristen haben offenbar weitreichendere Folgen, als bislang erforscht. Eine neue Studie der Ben-Gurion-Universität in der Negevwüste kam zu dem Schluss, dass der Dauerbeschuss und vermehrte Fehlgeburten in den Jahren 2004 bis 2008 zusammenhängen. Von mehr als 1100 befragten Frauen, die zu dieser Zeit schwanger waren, hatten in den sechs Monaten vor und während der Schwangerschaft lediglich sieben nie eine Sirene gehört. Die Wissenschaftlerinnen Tamar Wainstock und Ilana Schoham-Vardi hatten eng mit verschiedenen Krankenhäusern zusammengearbeitet. Die Ergebnisse der Studie wurden im »Psychosomatic Medicine Journal of Biobehavioral Medicine« veröffentlicht.

Gewählt
Für europäische Zungen hat sie einen schwer auszusprechenden Namen: Yityish Titi Aynaw. Doch auch für europäische Augen ist klar zu erkennen, dass die junge Frau ausgesprochen attraktiv ist. Die 21-Jährige ist in der vergangenen Woche zur ersten israelischen Schönheitskönigin mit äthiopischen Wurzeln gekürt worden. Aynaw machte mit zwölf Jahren Alija mit ihrer Familie aus Äthiopien und lebt heute in Netanja. Obwohl eine Freundin ihre Bewerbung bei dem Wettbewerb eingereicht hatte und sie keinerlei Modelerfahrung hat, träumt Aynaw bereits von der großen Karriere: »Ich wäre gern die erste Tryra Banks von Israel«.

Gefasst
Die Kunden kamen aus dem gesamten Jisreel-Tal. Doch jetzt ist Schluss mit dem unsittlichen Gebaren in Afula. Eine Frau ist am Wochenende unter dem Vorwurf der Zuhälterei verhaftet worden. Ihr wird vorgeworfen, einen regelrechten Prostitutionsring in der nördlichen Kleinstadt aufgebaut zu haben. Die Frau, die unter dem Namen »Madame des Jisreel-Tals« bekannt war, hatte verschiedene Apartments angemietet, die sie als Bordelle umfunktionierte. Draußen vor der Tür stand ein Sicherheitsmann, der vor Polizeirazzien warnen sollte. Doch Nachbarn schlugen Alarm ob der vielen »Besucher«, die Vermieter hatten offenbar keine Ahnung von der Fremdnutzung ihrer Wohnungen. Madame wird jetzt der Prozess gemacht.

Gesprochen
Er wolle Vergeltung, sagte Baschar al-Assad in einem Interview mit der britischen »Sunday Times«. Wie er den vermeintlichen israelischen Anschlag auf einen Waffenkonvoi rächen will, ließ der syrische Noch-Präsident allerdings offen und gab sich geheimnisvoll: »Vergeltung muss nicht heißen: Rakete für Rakete oder Kugel für Kugel. Unsere Art wird nicht angekündigt«. Syrien habe immer zurückgeschlagen, und nur die Israelis wüssten, was das bedeute, so Assad weiter. Zur Frage, ob die Regierung die chemischen Waffen verlagere, um eine Übernahme der Rebellen zu vermeiden, schwieg er sich aus. Er stritt zudem ab, dass Russland, der Iran oder die Hisbollah Soldaten in das vom Bürgerkrieg zerrissene Land geschickt hätten.

Geklagt
Noch immer dauert das Verfahren um die Holyland-Affäre an. Und jetzt wird es wohl noch länger dauern, bis eine Entscheidung fällt. Am letzten Freitag starb der Zeuge der Anklage, in den Medien wegen einer Nachrichtensperre schlicht mit S.D. beschrieben. Seine Tochter klagte an, dass ihr Vater auch wegen des großen Stresses gestorben war, dem er vor Gericht ausgesetzt war. »Sie waren so beschäftigt damit, deinen guten Namen zu zerstören, sie tranken dein Blut und verkürzten dein Leben«, sagte sie bei der Beisetzung. Es war jedoch schon vorher bekannt, dass es mit der Gesundheit des 70-Jährigen nicht zum Besten stand. Auf der Anklagebank im größten Korruptionsskandal des Landes sitzt neben 15 anderen auch der einstige Premierminister des Landes, Ehud Olmert. Ihnen wird Bestechlichkeit bei dem Bauprojekt »Holyland« vorgeworfen.

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