Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

beschäftigt
Die Arbeitslosenquote ist im April auf die Marke von 5,8 Prozent gesunken. Nach Angaben der Zentralen Statistik-Behörde ist es der tiefste Wert aller Zeiten, er liegt sogar noch unter dem Rekord von 5,9 Prozent im Sommer 2008. Die Behörde zählt 3,187 Millionen Beschäftigte, 57,4 Prozent aller Israelis über 15 Jahren haben einen Job – 62 Prozent aller Männer und 53 Prozent aller Frauen.

geruht
Bislang rollten die Räder, bevor drei Sterne am Himmel zu sehen waren. Ab 1. Juli jedoch sollen Busse im ganzen Land erst wieder fahren dürfen, wenn der Schabbat tatsächlich vorbei ist. Die neue Transportreform betrifft den Samstag, an dem einige Linien – vor allem im Zentrum des Landes – bereits einige Stunden vor Mozaei Schabbat ihren Betrieb aufnahmen. Knessetmitglied Ran Cohen von Meretz ist entsetzt: »Die Menschen sind wirklich auf diesen Service angewiesen: Soldaten, die eher aus dem Wochenende zurück in ihre Kasernen müssen, junge Leute, die zur Arbeit fahren, Ältere, die ihre Familien besuchen. Sie fahren nicht, weil sie jemanden provozieren wollen.«

konsumiert
Neues in Sachen »Boy-Cottage«: Die Firma, die am meisten vom Konsumentenstreik gegen den Hüttenkäse geschädigt wurde, heißt Tnuva. Wie das Wirtschaftsmagazin Globes jetzt meldet, ist der Cottage-Umsatz um 25 Prozent zurückgegangen, und bereitet den Tnuva-Managern immer mehr Kopfzerbrechen. Für die Kunden gibt es gute Nachrichten: Ein Abkommen zwischen den Molkereien, Supermarktketten und dem Handelsministerium könnte den Preis des beliebten Frischkäses auf lange Sicht um 1,50 Schekel (etwa 30 Cent senken). Währenddessen verärgert ein anderes Produkt die Israelis. Der Preis des allseits gern getrunkenen Pulverkaffees der Firma Strauss ist in den vergangenen zwei Jahren um 17 Prozent gestiegen. Die Produktionskosten seien in die Höhe geschnellt, gibt das Unternehmen an. Ein genauerer Blick auf die Produktpalette jedoch zeigt, dass Strauss’ Kaffee, der von anderen Konkurrenz bekommt, billiger geworden ist.

Reagiert
Eine Application auf dem iPhone von Apple brachte den Minster für Diasporafragen zum Schäumen. Yuli Edelstein war geschockt, die Anwendung mit Namen »Third Palestinian Intifada« zu sehen und schickte prompt einen Brief an den Chef des Unternehmens, Steve Jobs, in dem er um Entfernung bat. Das App war kostenlos erhältlich, lieferte Anti-Israel-Nachrichten und Daten für Proteste gegen den jüdischen Staat. Edelstein argumentierte, es sei antisemitisch und rufe zu Gewalt gegen Israel auf. Ähnlich hatte die israelische Regierung bereits auf eine Facebook-Seite mit demselben Titel reagiert. Facebook hatte prompt gehandelt und die Seite gesperrt. Nun antwortete auch Apple: »Dieses App wird entfernt, da es gegen unsere Richtlinien verstößt, indem es eine Gruppe von Menschen beleidigt.«

Studiert
Auch Gefängnisinsassen haben in Israel das Recht zu studieren. Die Offene Universität bietet Gefangenen die Möglichkeit, einen akademischen Grad zu erlangen. Von den 270 derzeitigen arabischen Studenten sind 210 in Sicherheitsverwahrung, haben also ei-nen terroristischen Hintergrund. Lediglich 60 seien »reguläre Kriminelle«, wie die israelische Gefängnisverwaltung angibt. Während Inhaftierte bereits seit fast 35 Jahren die Bü-
cher wälzen dürfen, ist es den Sicherheitsgefangenen erst seit 1994 erlaubt. Zu den beliebtesten Fächern gehören: Einführung in die Geschichte des Nahen Ostens, Konzepte internationaler Beziehungen und Einführung in die Geschichte des Islam. Aus Gründen der Sicherheit sowie aus Mangel an Laboren ist es den Gefangenen allerdings nicht möglich, Bio-, Natur- oder Computerwissenschaften zu studieren.

Gerügt
Das israelische Branchenbuch »Goldene Seiten« ist in die Kritik von Bürgerrechtlern geraten. Nach Angaben der Organisation Schutafut-Scharakah wird Firmen erlaubt, »ausschließlich jüdische Arbeit« zu inserieren. Auch wenn sie es nicht klar sagen, diskriminierten sie damit Araber, so die Gruppe. Einige dieser Unternehmen erklärten, sie gäben ihren Kunden die Möglichkeit zu wählen, ob sie arabische Arbeiter wollten oder nicht, etwa bei Umzügen oder handwerklichen Aufträgen. Das Management der Goldenen Seiten antwortete auf die Vorwürfe. »Sollte es Firmen geben, die keine Minderheiten, sondern ausschließlich Juden anstellen, ist dies Rassismus, und wir distanzieren uns davon.«

gezählt
Manche werden immer reicher: In Israel wurden im vergangenen Jahr 10.153 Millionäre gezählt. Nach Angaben des 2011 »World Wealth Report«, des Weltvermögensberichtes von Merrill Lynch and Capgemini, sind das 20,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Unter den reichsten Israelis befinden sich sogar 12 Milliardäre. Zu den Superreichen zählen: die Familie des kürzlich verstorbenen Sammy Ofer, Minenbesitzer Beny Steinmetz, Bankerin Shari Arison, Filmproduzent Arnon Milchen sowie die Unternehmer Stef Wertheimer und sein Sohn Eitan.

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