Flaschen
Mit diesem Fund haben die Archäologen nicht gerechnet. Bei Ausgrabungen in der Nähe der Stadt Ramla stießen sie auf Werkzeuge aus Feuerstein, die rund 250.000 Jahre alt sind – und jede Menge Flaschen. Die haben lange nicht so viele Jahre auf dem Buckel, sondern nur etwa 100. Dennoch sind die Forscher begeistert über diese »herausragende Erinnerung an den Ersten Weltkrieg«. Hunderte von Glasflaschen waren im Boden vergraben, die meisten von ihnen Likör- und Whiskeybehältnisse. Während des Krieges hatte sich hier eine Garnison britischer Soldaten befunden. Der Ausgrabungsleiter Ron Toueg von der Antikenbehörde erläutert: »Normalerweise gibt es über die britische Armee in Israel nur trockene Fakten, wie viele Soldaten, welche Verluste, welche Kämpfe ... Doch hier können wir einen Blick auf den Alltag der Soldaten werfen, der nicht aufgeschrieben wurde. Das ist faszinierend.«
Turm
Er soll die drei Städte im Zentrum, Tel Aviv, Givataim und Ramat Gan, verbinden. Der höchste Turm in Israel, der zwischen den Städten errichtet werden soll, wird ein Bauwerk der Superlative: Mit 400 Metern und 100 Stockwerken wird er das höchste Gebäude im ganzen Land, wahrscheinlich sogar in ganz Nahost. Derzeit steht der Mosche-Turm in Ramat Gan noch an erster Stelle. Im Inneren des neuen Bauwerks sollen ein Hotel, viele Geschäftsräume sowie öffentliche Flächen entstehen. Auch werden die schnellsten Fahrstühle Israels eingebaut. Wohnungen soll es nach ersten Planungen in dem Turm nicht geben. Die Baukomitees der drei Stadtverwaltungen haben dem Vorhaben vor wenigen Tagen zugestimmt. Derzeit befindet sich auf der Fläche ein Parkplatz.
Renovierung
Darauf haben die Gläubigen lange gewartet. Rechtzeitig vor Ostern ist die Grabeskirche wiedereröffnet worden. Ein griechisches Restaurationsteam hatte die historischen Arbeiten an der Ädikula, dem Schrein des Jesusgrabes, übernommen, der vom Einsturz bedroht war. Der unschöne Metallkäfig, der die antike Stätte seit 1947 umgeben hatte, ist verschwunden, weg sind auch die schwarzen Verfärbungen von Jahrhunderten dicker Rußschwaden. Die Struktur aus Kalkstein und Marmor im Zentrum dieser Kirche aus dem 12. Jahrhundert erstrahlt nun wieder in neuem Glanz. Zum letzten Mal war sie vor 200 Jahren renoviert worden. Jährlich pilgern Millionen von Besuchern aus aller Welt in dieses Gotteshaus in der Jerusalemer Altstadt. Die Arbeiten hatten im Juni 2016 begonnen, nachdem die Antikenbehörde die Stätte im Jahr zuvor als »unsicher« eingestuft hatte.
Baby
Mittlerweile Alltag in Israel: Singles, die Kinder bekommen. Doch in der Knesset ist Merav Ben Ari ein Präzedenzfall. Die Abgeordnete der Partei Kulanu hat vor einigen Tagen ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht – und ist weder verheiratet, noch hat sie derzeit einen Lebensgefährten. Dennoch kein Grund für die 41-Jährige, mit den Umständen hinterm Berg zu halten. Im vergangenen Oktober gab sie ihre Schwangerschaft offiziell bekannt, mit der Angabe, dass der Vater des Babys ein Freund sei, der homosexuell ist. »Ich will nicht, dass die Gerüchteküche brodelt«, meinte sie in einem Interview und plauderte dann aus: »Ich sagte zu Ofir, meinem guten Freund, der weise ist und schwul: ›Lass uns ein Kind machen und es aufziehen.‹ Ofir stimmte zu.« Der Rest ist Geschichte. Ben Ari erhielt Glückwünsche aus verschiedenen Fraktionen.
Band
Ritterschlag für die israelische Band Dudu Tassa & the Kuwaitis. Sie dürfen als Aufwärmakt für Radiohead bei deren Tour in den USA und England rocken. Leadsänger Dudu Tassa ist enthusiastisch. »Ich hatte dem Gitarristen Johny Greenwood eines von unseren Alben gegeben und einige Zeit später gesehen, dass ein Song auf der Website von Radiohead gepostet war. Aber dabei habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, dass die Band uns einladen würde, vor ihnen zu spielen.« Doch jetzt werden sie es tun. Sogar auf dem legendären Coachella-Festival sind sie dabei. Ein anderer israelischer Musiker, Shye Ben Tzur, wurde von Radiohead für die Konzerte in Tel Aviv und Florenz gebucht.
Einreise
Jetzt sind sie da und können ihr erstes Pessachfest im Heiligen Land feiern. Die neun Konvertiten aus Venezuela durften nach langem Hin und Her endlich Alija machen. Am vergangenen Donnerstag landeten sie auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Zwar dürfen nach dem Rückkehrgesetz alle Juden – auch solche, die zum Judentum übergetreten sind – nach Israel immigrieren. Die Venezolaner jedoch hatten bei den Behörden den Verdacht erweckt, ihre Beweggründe seien finanzieller und nicht religiöser Natur. Die südamerikanische Nation befindet sich in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise, die zusehends eskaliert. Doch letztendlich gab es eine Vereinbarung zwischen dem israelischen Innenministerium, einem ultraorthodoxen Minister und der liberalen Bewegung, der die Familien angehören. Danach werden alle Mitglieder einige Monate lang zu einer »etablierten religiösen Gemeinde« gehören müssen, bevor sie den israelischen Pass überreicht bekommen.