Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Hund mit Frauchen am Strand von Tel Aviv Foto: Flash 90

Alarm
Allein in diesem Sommer sind in Israel vier Kleinkinder gestorben, weil sie von ihren Eltern im Auto vergessen wurden oder sich selbst eingeschlossen hatten. In den heißen Sommermonaten steigen die Temperaturen in geschlossenen Fahrzeugen schnell auf 80 Grad und können zum Erstickungstod führen. Die Navigations-App Waze hat nun eine neue Alarmfunktion entwickelt, die dieses schreckliche Phänomen verhindern soll. Die Eltern werden damit an ihre Kinder auf dem Rücksitz erinnert, bevor die Fahrt beendet ist. In Israel benutzen fast alle Autofahrer Waze. Auch Pango, die erfolgreiche Park-App, hat sich zur Aufgabe gemacht, Eltern an ihre Kinder und auch an Haustiere zu erinnern, die vielleicht auf dem Rücksitz eingeschlafen sind und sich selbst nicht melden können. Damit, hoffen die Macher von Waze und Pango, können diese Unfälle zukünftig vermieden werden.

Rettung
Eine Facebook-Freundschaft als Rettung: Ein Baby aus Afghanistan hat in Israel eine lebensrettende Herzoperation erhalten, weil ein Verwandter in den sozialen Netzwerken mit einer Israelin befreundet ist. Der kleine afghanische Junge Yehia wurde mit multiplen Herzfehlern geboren. Seine Eltern wären nicht in der Lage gewesen, die teure Operation zu bezahlen. Doch dank des Kontakts wurden die Ärzte der israelischen Hilfsorganisation »Save a Child’s Heart« auf Yehia aufmerksam. Sie luden ihn und seine Eltern ins Wolfson-Krankenhaus in Holon ein, wo sie ihn acht Stunden lang operierten und damit sein Leben retteten. Der kleine Junge ist der erste afghanische Patient, den »Save a Child’s Heart« nach Israel brachte. Die Organisation, die hauptsächlich von jüdischen Spendern finanziert wird, hat bisher mehr als 4000 Kindern aus 50 Ländern das Leben gerettet. Dazu gehören viele Staaten, die Israel feindlich gegenüberstehen.

Grabung
In der Ausgrabungsstätte Tel Rekhesh in Galiläa haben Archäologen in der vergangenen Woche die Überreste einer Synagoge aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt. Das Bauwerk aus dem 1. Jahrhundert n.d.Z. fand sich nur zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche. Der Innenraum ist neun Meter tief und acht Meter breit, an den Wänden sind Sitzbänke aus Kalkstein angebracht. Einer der beiden Stützpfeiler, die das Dach der Synagoge trugen, wurde ebenfalls ausgegraben. »Dies ist die erste Synagoge dieser Art, die wir in einem früheren galiläischen Dorf gefunden haben«, erklärte Grabungsleiter Motti Aviam der Website Ynet-News. »In Migdal gibt es zwar eine Synagoge, aber das war eine große Stadt. Hier geht es um ein großes landwirtschaftliches Anwesen, dessen Gebäude mit Stuck und Fresken verziert waren. Hier lebten jüdische Familien, aber die nächste Synagoge war vier Kilometer entfernt – zu weit, um am Schabbat zu Fuß zu gehen. Der Besitzer des Anwesens hat deswegen eine eigene Synagoge für sich und seine zahlreichen Arbeiter gebaut.«

Hunde
Sie behauptet von sich, die Stadt mit den meisten Hunden in der Welt zu sein. Jetzt treibt Tel Aviv die Liebe zu den Vierbeinern auf die Spitze. Beim Festival »Klaviv« – ein Wortspiel aus dem hebräischen Wort für Hund (Kelev) und Tel Aviv – dreht sich am 26. August alles um den besten Freund des Menschen. Untr anderem mit Vorträgen zu Gesundheit, Gefühlen oder Hightech für den Hund. In einer Adoptionsstation können Menschen, die noch keinen Hund haben, auch gleich einen neuen Mitbewohner aussuchen. Nach Angaben der Stadtverwaltung kommt bei rund 25.000 Hunden in der Stadt einer auf etwa 17 Einwohner. In den vergangenen Jahren wurden in Tel Aviv 70 Hundeparks eingerichtet, die mit speziellem Spielzeug und Trinkstationen ausgestattet sind. Neu ist ein Stück Strand, an dem Hund und Mensch gemeinsam tollen dürfen.

China
Die Chinesen kommen. Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Touristen aus China um 43 Prozent auf 50.000 Gäste. Das Tourismusministerium schätzt, dass sich diese Zahl bis 2018 noch verdoppelt, wie Haaretz berichtet. Ein Grund: Die chinesische Fluggesellschaft Hainan Airlines bietet ab dem nächsten Monat Direktflüge von Peking nach Tel Aviv an, das bedeutet etwa 35.000 zusätzliche potenzielle Israelreisende pro Jahr. Das Kunstmuseum in Tel Aviv bereitet schon einen Museumsführer auf Chinesisch vor. Außerdem gibt es ein neues Visa-Abkommen zwischen beiden Ländern, das die Einreise erleichtern soll und die bisher auf drei Monate befristete Aufenthaltsdauer verlängert.

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