Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Madonna-Konzert in Tel Aviv Foto: Flash 90

Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Klima, Glamour, Schweigen

von Sabine Brandes  22.12.2015 12:05 Uhr

Rücktritt
Silvan Shalom ist zurückgetreten. Nachdem ihn sieben Frauen beschuldigten, sie sexuell belästigt zu haben, hat der Innenminister und Vizepremier seinen Hut genommen. Zudem legt er sein Knessetmandat nieder. Shaloms Sitz in der Knesset übernimmt nun Amir Ohana, der Vorsitzende der Schwulen-und-Lesben-Fraktion innerhalb der Likud-Partei. Für den Posten des Innenministers stehen mehrere Ministerkollegen Schlange, darunter Kulturministerin Miri Regev, Tourismusminister Yariv Levin sowie der Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas, Aryeh Deri von der Schas-Partei. Der Likud-Politiker Shalom sieht sich als Opfer einer Hasskampagne und keinesfalls als Täter. Er habe genug von der negativen Aufmerksamkeit, die durch den Skandal aufgekommen sei, und wolle nun sich und seine Familie schützen. Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein wies die Polizei an, die Vorwürfe gegen Shalom zu untersuchen.

Klima
Schlechte Nachrichten für die israelische Wirtschaft: Klimaforscher glauben, innerhalb einiger Jahrzehnte könnte der heimische Markt zusammenbrechen. Und zwar wegen der steigenden Temperaturen, heißt es in der Veröffentlichung einer Studie in der Zeitschrift »Nature«. Demnach könne das Wirtschaftswachstum schon bis 2055 ausgebremst sein und im Jahr 2100 sogar zum völligen Stillstand kommen. Denn die Hitze würde Produktivität und Effektivität stark einschränken, so die Autoren der Studie.

Glamour
Wer wohnt schon in Hollywood? Tel Aviv gilt als neuer Treffpunkt der Reichen und Schönen. Wie das Magazin »Hollywood Reporter« jetzt berichtete, tummeln sich die Stars gern in der Metropole am Mittelmeer, und nannte sie die »glamouröse Milliardenstadt der Sünde«. Die fabelhaften Strände, die Cafés und das Nachtleben, gepaart mit dem einzigartigen Mix des Nahen Ostens, machten Tel Aviv zu einem Magneten. Der Schauspieler Gerard Butler soll regelmäßig kommen, um mit Freunden zu chillen, Madonna hat sich gerade ein 20-Millionen-Dollar-Apartment zugelegt, und Rihanna liebt Ausflüge in die Schlammbäder am Toten Meer.

Verdächtige
Es herrscht noch immer Nachrichtensperre. Doch langsam sickern einige Angaben an die Öffentlichkeit. In den Ermittlungen um den Brandanschlag von Douma, bei dem die palästinensische Familie Dawabsche getötet wurde – darunter der anderthalb Jahre alte Ali –, soll es Fortschritte geben. Mehrere Verdächtige (die genaue Zahl ist nicht bekannt) sind seit 30 Tagen in Untersuchungshaft, dazu sollen auch Minderjährige gehören. In den nächsten Tagen soll die Anklage feststehen. Der Anwalt eines der Verdächtigen erklärte jetzt allerdings, er gehe davon aus, dass die Verdächtigen bei den Verhören gefoltert wurden, unter anderem durch Schlafentzug. Anschließend demonstrierten mehrere Hundert rechtsgerichtete Israelis vor dem Haus des Leiters des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und verlangten Antworten.

Schweigen
Die Organisation »Breaking the Silence« spaltet die Nation. Nachdem Bildungsminister Naftali Bennett den »Soldaten gegen die Besatzung« verboten hat, in Schulen Vorträge zu halten, und auch Verteidigungsminister Mosche Yaalon sie in der Armee nicht mehr sehen will, wird hitzig debattiert. Einer, der mitredet, ist der ehemalige Sicherheitschef des Inlandsgeheimdienstes, Yuval Diskin. Er schrieb auf seiner Facebook-Seite: »Die Attacken auf Breaking the Silence sind übertrieben, populistisch und völlig unnötig.« Zwar sei er gegen Tätigkeiten von Nichtregierungsorganisationen und Journalisten, »die ihr Land nicht lieben« – Breaking the Silence und andere Menschenrechtsorganisationen betrachtet er aber als wichtig für jedes demokratische Land und als Teil von dessen Stärke.

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025