Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Künftig kein Einkauf mehr am Schabbat? Foto: Flash 90

Schlepp
Eine gemischte jüdisch-muslimische Familie aus Syrien konnte vor Kurzem mit Unterstützung der Jewish Agency und des israelischen Einwanderungsministeriums nach Israel fliehen. Geholfen dabei hat der israelisch-amerikanische Geschäftsmann Moti Kahana, der sich während des andauernden syrischen Bürgerkriegs um humanitäre Hilfe bemüht. Kahana nutzte seine guten Kontakte zur syrischen Opposition, um der Familie die Flucht zu ermöglichen. Dabei arbeitete der Menschenrechtsaktivist eng mit der israelischen Regierung sowie mit der NGO Israel Flying Aid zusammen. Die Familienmitglieder waren bereits vor mehreren Wochen von Damaskus aufgebrochen. Es gelang ihnen, unbemerkt zwischen den Frontlinien und von der Regierung kontrollierten Straßensperren hindurchzukommen, bis sie schließlich die Grenze erreichten. Die Familie kam zunächst in einer Flüchtlingseinrichtung in der Nähe von Tel Aviv unter. In Syrien leben derzeit nur noch etwa 20 Juden – alle von ihnen in Damaskus. Die jüdische Gemeinde zählte einst Tausende von Mitgliedern.

Schabbes
Supermarktbetreibern in Tel Aviv flatterte in der vergangenen Woche ein amtliches Schreiben ins Haus. Sie müssten von nun an am Schabbat ihre Läden geschlossen halten, andernfalls drohten empfindliche Geldstrafen, teilte die Stadtverwaltung den Geschäftsleuten mit. Neben den großen Ketten wie AM:PM, Tiv Taam und Super Yuda erhielten auch Hunderte kleinerer Läden, Kioske oder Minimärkte das Schreiben. Das Ansinnen der Stadtverwaltung von Tel Aviv, den Ladenbetrieb auf kommunaler Ebene explizit zu erlauben, scheiterte am Widerstand von Innenminister Gideon Saar. »Die Straßen sollen am Schabbat nicht so aussehen wie unter der Woche«, sagte Saar in der Knesset. Nun bleibt der Stadt nichts anderes übrig, als das Verbot durchzusetzen. Die großen Platzhirsche AM:PM und Tiv Taam hatten umgehend angekündigt, sich nicht an den Beschluss zu halten und auch am Feiertag die Pforten zu öffnen. Im Gegensatz zu kleineren Läden können sie sich das Bußgeld leisten. Am vergangenen Freitagabend kam es dann zur Kraftprobe. Zahlreiche Läden blieben offen, Angestellte von Tiv Taam trugen T-Shirts mit der Aufschrift »Tel Aviv hält keinen Schabbat«. Wie angekündigt, verteilten Mitarbeiter der Stadtverwaltung Bußgeldbescheide.

Schmaltz
Nach einer 60-jährigen Bühnenkarriere kommt der amerikanische Jazzsänger Tony Bennett im Herbst zum ersten Mal nach Israel. Am 14. September wird der 17-fache Grammy-Gewinner im Charles-Bronfman-Auditorium in Tel Aviv sein einziges Konzert im Heiligen Land geben, auf dem er seine größten Hits wie »Steppin’ Out with My Baby«, »I Left My Heart in San Francisco« oder »Because of You« zum Besten geben wird. Die billigsten Tickets sind für 209 Schekel zu haben. In den vergangenen Jahren war der 88-jährige Entertainer durch Duette mit Popgrößen wie Amy Winehouse, Christina Aguilera, George Michael oder den Dixie Chicks einer neuen Generation von Musikfans bekannt geworden.

Schmonzette
Noch eine amerikanische Premiere in Israel: Derzeit finden die Dreharbeiten zu The Dig statt, der ersten US-Fernsehserie, die komplett in Israel gefilmt wird. Die Reihe ist eine Kooperation zwischen der israelischen Produktionsgesellschaft Keshet TV, deren Autor Gideon Raff für die erfolgreiche Serie Hatufim und deren amerikanische Adaption Homeland verantwortlich zeichnet, und dem TV-Produzenten Tim Kring, der Shows wie Chicago Hope, Heroes oder Touch auf die Bildschirme brachte. The Dig (»Die Grabung«) ist nach Auskunft der Macher ein »archäologischer Thriller«, der in Jerusalem spielt. Darin versucht ein FBI-Agent, den mysteriösen Tod eines Archäologen aufzuklären, und stößt dabei auf eine gewaltige Verschwörung, die »unseren Blick auf die Geschichte ändern könnte«. Die Hauptrollen spielen Anne Heche (Psycho) und Jason Isaacs (Harry Potter).

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Glosse

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka. Andrea Kiewel hingegen freut sich

von Andrea Kiewel  10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025

Pressefreiheit

Ausländische Journalisten dürfen weiterhin nicht allein nach Gaza

Der Auslandspresseverband wirft Israels höchstem Gericht vor, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu verzögern

 09.12.2025