Kurznachrichten

Auf die Schnelle

Ayelet Zurer Foto: imago

Sand
Ein Stück Sand sorgt in Jerusalem für Unmut. In der Ausgehmeile »First Station«, die auch am Schabbat ihre Pforten öffnet, ist die neueste Attraktion ein Beachball-Feld. Doch nicht alle wollen hier Bälle werfen. Die ultraorthodoxe Zeitung »Yated Neeman« veröffentlichte jetzt einen Artikel, der den künstlichen Strand so beschrieb: »Skandal: Die Jerusalemer Stadtverwaltung wird am nächsten Schabbat einen riesigen Park für Schabbatbrecher und andere schreckliche Taten eröffnen.« Weiter steht geschrieben, dass der Komplex eine lange Reihe von »Verfolgung und Belästigung heiliger Angelegenheiten« durch den Bürgermeister Nir Barkat sei. Die Verwaltung droht nun mit einer Strafanzeige wegen Verleumdung, denn First Station werde schließlich von privaten Eigentümern betrieben. Besonders brisant ist, dass Vertreter der Ultraorthodoxen einen großen Anteil in Barkats Stadtrat ausmachen.

Dach

Die Knesset soll grüner werden. Jüngster Schritt des Planes, das israelische Aushängeschild umweltfreundlicher zu gestalten, sind Solarzellen auf dem Dach. Die rund 500 Quadratmeter große Anlage wird von der Firma Solargreen gebaut, die die öffentliche Ausschreibung gewonnen hat. Das Unternehmen gibt an, dass die Zellen jährlich rund 40.000 Euro an Stromkosten einsparen werden. Solarenergie ist Teil der ökologischen Ausrichtung, die unter anderem Wasserverwertung, Papier- und Plastikvermeidung beinhalten soll. Schon jetzt sind bei Sitzungen auf den meisten Tischen Glaskannen statt Plastikflaschen zu sehen. Insgesamt sind rund 1,5 Millionen Euro für die ökologische Ausrichtung des Parlamentsgebäudes veranschlagt, das dann als »gutes Beispiel« für andere Institutionen in Israel dienen soll.

Preis
Israelische Serien räumen bei immer mehr Film- und Fernsehfestivals ab. Nun holte Hostages (Geiseln) die Trophäe als beste internationale Dramaserie beim Monte Carlo TV Festival. Hauptdarstellerin Ayelet Zurer wurde zudem als beste Darstellerin ausgezeichnet. Die zehn Episoden lange Serie erzählt die Geschichte der israelischen Familie Danon, die gekidnappt und dann zum Mittelpunkt einer politischen Verschwörung wird. Zurer, die die Mutter in Hostages spielt, soll auf der Leinwand als Ärztin den Ministerpräsidenten umbringen, um ihre Familie zu retten. Die israelische Darstellerin stach in Monaco die US-Schauspielerin Robin Wright (House of Cards) aus. Nachdem US-Produzenten die Serie gekauft haben, griffen nun auch Engländer und Franzosen zu.

Job
Obwohl Regierungschef Benjamin Netanjahu ihn inständig bat, nicht zu gehen, will David Blatt seinen amerikanischen Traum verfolgen. Der Erfolgstrainer, der der Basketballmannschaft Maccabi Tel Aviv kürzlich zur Europameisterschaft verholfen hat, geht in die NBA. Der gebürtige Amerikaner erklärte, er habe Angebote, wolle jedoch noch nicht sagen, von wem. Experten munkeln, dass es sich bei den interessierten Teams um die Cleveland Cavaliers, die Minnesota Timberwolves und die Golden State Warriors handeln könnte.

Schule
Evolution wird im kommenden Jahr auf dem Lehrplan in den Schulen stehen. Zum ersten Mal überhaupt wird damit in der israelischen Mittelstufe die Theorie Darwins unterrichtet. Bislang wurde lediglich Schülern der Oberstufe mit Schwerpunkt Biologie ein anderer Entstehungsansatz vermittelt als der aus der Tora. Allerdings werden Mädchen und Jungs auch weiterhin nicht über die genetische Abstammung des Menschen vom Primaten lernen, sondern lediglich über Finken, Tauben, Schildkröten und ähnliches Getier. Aus Sorge um die Reaktionen aus dem orthodoxen und ultraorthodoxen Bereich entschied das Bildungsministerium, die Stunden der wissenschaftlichen Theorie der Entstehung auf die Tierwelt zu beschränken.

Natur
Israel bekommt sein erstes Naturschutzgebiet unter Wasser. Das Komitee für den Schutz der Küstengebiete stimmte zu, die Meereswelt in der Nähe von Rosch Hanikra im Norden des Landes unter Schutz zu stellen. Die Gegend besteht aus einem besonderen Unterwasser-Gebirge mit lebhafter Flora und Fauna. Das Meer reicht hier bis in eine Tiefe von 1000 Metern und lockt seltene Meeresbewohner an. Obwohl noch verschiedene Schritte durchlaufen werden müssen, damit das Gebiet tatsächlich gänzlich vor Verschmutzung und Zerstörung bewahrt werden kann, freuen sich Naturverbände im Land bereits jetzt über die Aussicht auf den verstärkten Umweltschutz.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert