Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Erste Bankchefin: Karnit Flug Foto: Flash 90

Erschüttert
Innerhalb von wenigen Tagen hat die Erde in Israel viermal gebebt. Zwar wurden keine Verletzten oder Schäden registriert, doch die Bewohner der Stadt Tiberias berichteten, dass sie den letzten Erdstoß mit einer Stärke von 3,6 auf der Richterskala sehr wohl gespürt hätten. Die Epizentren hatten sich zweimal in der Nähe des Kibbuz Ginosar am See Genezareth befunden. Zuvor war ein stärkeres Erdbeben (6,4 auf der Richterskala) in der Nähe der griechischen Insel Kreta aufgezeichnet und in Israel wahrgenommen worden. Der Seismologe Dow Lakowski vom Geologischen Institut gab jedoch Entwarnung und meinte, es gebe keinen Grund zur Unruhe. »Solche kleinen Erdstöße passieren ständig.«

Erwartet
Von ihren Familienangehörigen werden sie bereits sehnsüchtig erwartet. Jetzt gab die Regierung in Jerusalem grünes Licht für die Einwanderung von 899 Bnei Menasche. Diese Gemeinschaft in Indien glaubt, von einem der verlorenen Stämme abzustammen. Obwohl viele Experten in Israel ihre Theorie für recht unglaubwürdig halten und ihre Rituale als »kaum jüdisch« bezeichnen, dürfen sie nun einreisen. Weitere 5000 sollen noch in Indien auf ihre Ausreise warten. Im Gegensatz zu den Falaschmura aus Äthiopien wird die Alija der Bnei Menasche nicht von der Regierung, sondern komplett mit Spendengeldern der Organisation »Shavei Israel« finanziert. Die war es auch, die bereits zuvor Menschen aus Indien nach Israel geholt, sie nach orthodoxem Ritus zum Judentum konvertiert und in verschiedenen Gegenden, vor allem im Westjordanland, angesiedelt hatte.

Ersetzt
Schluss mit den Lockangeboten, die man nicht bezahlen kann! Ob im Laden oder auf dem Gemüsemarkt: Viele Preise haben eine 95 oder 99 hinter dem Komma. Doch da die Eine-Agora- ebenso wie die Fünf-Agorot-Münzen schon lange aus dem Verkehr gezogen sind, befand jetzt das Wirtschaftsministerium, dass dies eine »kriminelle Praxis« sei. Die Produkte sollen auf diese Weise billiger erscheinen, als sie es in Wirklichkeit sind, argumentierte das Ministerium. Die kleinste Münze ist das Zehn-Agorot-Stück, umgerechnet etwa zwei Cent. Und so soll nun auch bezahlt werden. Außer an der Tankstelle, für Telefon-, Wasser- und Stromkosten darf es keine Ein-Agora-Beträge mehr geben.

Ernannt
Nach monatelangem Hin und Her scheint die Bank of Israel endlich einen neuen Chef zu haben. Ende Juni war der Gouverneur Stanley Fischer aus dem Amt geschieden und hatte offenbar eine zu große Lücke hinterlassen. Mehrere Wirtschaftsexperten hatten wegen mehr oder minder großer Skandale ihre Kandidatur zurückgezogen. Doch nun soll mit Karnit Flug, der einstigen Vizechefin, endlich Ruhe einkehren. Am Sonntag brachten Premierminister Benjamin Netanjahu und Wirtschaftsminister Yair Lapid den Namen der 58-Jährigen ins Spiel. Bestätigt das Kabinett diese Entscheidung, steht ihrer Benennung nichts mehr im Wege. Fischer hatte Flug von Anfang an als »Idealbesetzung« bezeichnet.

Errungen
Auf dem Wasser fühlen sich viele Israelis zu Hause. Wie Schachar Zubari. Der junge Mann gewann am Samstag beim RS:X-Turnier im chinesischen Qingdao die Goldmedaille im Windsurfen. Die 18 Punkte Vorsprung ermöglichten ihm ein lockeres Einsegeln in die Ziellinie. Seine Landsmännin Maayan Davidovich holte in der Frauenstaffel Bronze. »Es war keine leichte Woche«, sagte Zubari anschließend, »doch natürlich bin ich glücklich, dass ich am Ende den Titel geholt habe.« 2008 hatte es der Israeli bei den Olympischen Spielen in Peking auf den dritten Platz geschafft.

Erwünscht
Israel umwirbt die internationale Blogger-Szene. Auf Einladung des Tourismusministeriums dokumentieren derzeit die internationalen Stars der Blogs, von YouTube und Instagram ihre Erlebnisse im Heiligen Land. Minister Uzi Landau erklärte, dass die Welt mehr und mehr technologisch geprägt sei und man sich daher an diejenigen wenden müsse, die Millionen erreichen. »Sie zeigen ihren Abonnenten, dass Israel ein Top-Touristenziel ist, eine sichere und stabile Gegend mit wunderschönen Landschaften, attraktiven Sehenswürdigkeiten und warmherzigen Menschen.« Mit dabei sind beispielsweise zehn der bekanntesten Instagram-Fotografen aus den USA, von denen jeder mehr als drei Millionen Abonnenten hat.

Krieg

Bericht: Hamas nutzte sexualisierte Gewalt als »taktische Kriegswaffe«

Eine Untersuchung des israelischen Dinah-Projekts enthält verstörende Details über sexualisierte Gewalt am und nach dem 7. Oktober 2023. Die Initiative fordert die Strafverfolgung der Täter

von Robert Messer  08.07.2025

Nahost

Netanjahu: Wir werden alle Kriegsziele erreichen

Es seien Schritte erforderlich, von denen einige für Israel und einige für die Hamas sehr schmerzhaft würden, betont Israels Premier

 08.07.2025

Nahost

Trump und Netanjahu hoffen auf Deal mit Syrien

Während die Vorgespräche über eine Waffenruhe mit der Hamas weitergehen, arbeiten die beiden Regierungschefs an normaleren Beziehungen zu Israels Nachbarland

 08.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 08.07.2025

Geiseln

Fast blind, verwundet, gefoltert, unterernährt, psychisch krank

Im Zuge der Verhandlungen über einen Deal wurde Näheres zum Gesundheitszustand der verschleppten Männer bekannt

von Sabine Brandes  08.07.2025

Antizionismus

Blumen für iranischen Minister - Israel verbietet Rabbi Einreise

Yisroel Dovid Weiss ist das wohl bekannteste Gesicht von Neturei Karta, einer israelfeindlichen Organisation Ultraorthodoxer

 08.07.2025

Luftfahrt

Lufthansa plant Wiederaufnahme der Israel-Flüge ab August

Mit der Eskalation des Nahost-Konflikts stellte die Lufthansa-Gruppe ihre Flüge nach Tel Aviv ein. Inzwischen werden die Risiken geringer bewertet

 08.07.2025

Berlin

»Alle in Deutschland sollten die Namen der deutschen Geiseln kennen«

Bei einem Solidaritätskonzert für die Geiseln berichteten Angehörige über das Schicksal der sieben von der Hamas entführten Deutschen

von Ayala Goldmann  08.07.2025

Josias Terschüren

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  08.07.2025