Reisen

Auf die besondere Tour

Kleine Frühstückspause: Ioana Isac (r.) und ihr Partner Mihai Georgescu (l.) wurden vom israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu durch die Davidszitadelle geführt. Foto: Flash 90

Sie kam mit dem Billigflieger und wurde verwöhnt wie ein Superstar. Ioana Isac ist die dreimillionste Touristin in Israel in diesem Jahr. Tourismusminister Yariv Levin erwartete die völlig überraschte Besucherin am Ben-Gurion-Flughafen.

»Dies ist ein besonderer Tag, ein echter Meilenstein und historischer Rekord, den es seit der Gründung unseres Staates noch nicht gegeben hat.« Die 31-jährige Rumänin hatte nichts geahnt. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich bin ja zum ersten Mal überhaupt in Israel«, sagte sie überwältigt und strahlte.

Isac war gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Mihai Georgescu im Wizz-Air-Flieger Nummer 3257 aus Bukarest angekommen. Als die beiden ihre Koffer durch die Ankunftshalle zogen, wurden sie mit Blumen, Ballons und einem roten Teppich begrüßt. An dessen Ende stand der Minister mit seinem Generaldirektor Amir Halevi, der den rumänischen Gästen ein Zertifikat zum feierlichen Anlass überreichte und sie dann prompt in einer Limousine in Richtung Jerusalem entführte. Dort wurden sie in einer Luxus-Suite des David Citadel Hotel untergebracht.

Altstadt
Doch bevor sie sich auf dem Zimmer ausruhen konnten, wurden die beiden zunächst zu einer privaten Tour in der Davidszitadelle am Rand der Jerusalemer Altstadt chauffiert. Dort aber bat der Minister zunächst wiederholt um Verzeihung, weil der Reiseführer partout nicht auftauchte.

Ersatz war allerdings schnell gefunden – Ministerpräsident Benjamin Netanjahu höchstpersönlich. Nach einigen Selfies mit dem Regierungschef bekam das Paar von Netanjahu eine Tour durch das Museum der antiken Festung, deren Grundmauern bis ins erste Jahrhundert vor der Zeitrechnung zurückreichen.

Isac entschuldigte sich, so leger in Jeans und Jacke gekleidet zu sein, doch natürlich habe sie keinen Premier erwartet. »Und ich habe ja auch noch nie einen getroffen«, erzählte die Make-up-Künstlerin in einem späteren Fernsehinterview mit Kanal 12 über die besondere Begegnung.

Doch die Überraschungs-Führung war nicht alles, was Isac und Georgescu vom israelischen Tourismusministerium geboten wurde, um Reisen ins Heilige Land anzupreisen: Die beiden genossen einen kurzen Besuch am Toten Meer inklusive Schlammpackungen, einen Flug im Helikopter über das Land, den Sonnenuntergang an der Tel Aviver Promenade, und sie wurden zu einem eigens für sie kredenzten Abendessen vom israelischen Starkoch Nir Zuk in dessen Haus eingeladen.

Ryanair
Der Tourismus in Israel befindet sich derzeit auf einem absoluten Höhenflug. Einer der Gründe sind die zahlreichen Billigfluglinien wie Ryanair, Wizz Air und UP sowie die verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten, die das Reisen günstiger machen. Doch auch die Kampagnen des Ministeriums sind erfolgreich. Das Video »Two Cities. One Break« mit Model Shir Elmaliach läuft derzeit in neun Sprachen und hat bereits mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Die Fortsetzung ist in Planung.

Investition »Es ist eine riesige Investition, die wir in der ganzen Welt getätigt haben, und jetzt trägt sie die ersten Früchte. Wir haben rund 17 Milliarden Schekel mehr Einnahmen und dadurch Tausende Jobs in der Branche geschaffen«, fasste Levin zusammen. Jeder neue Tourist sei auch ein Botschafter für Israel in der Welt. »Und das ist ein Beitrag, der die Waage zu-gunsten unseres öffentlichen Ansehens verschiebt.«

Gleichzeitig haben es Tel Aviv und Jerusalem wieder auf die Liste der 100 bestbesuchten Orte geschafft. Jerusalem erreichte bei der Studie von dem Marktforschungsinstitut »Euromonitor International« Rang 67, die Weiße Stadt am Mittelmeer kam auf Platz 78.

Frankreich Im Vergleich zur dreimillionsten Besucherin, die in Gestalt von Isac Anfang November am Ben-Gurion-Flughafen landete, waren es zur gleichen Zeit im Jahr zuvor lediglich 2,65 Millionen Besucher. Die meisten ausländischen Gäste kommen aus den USA, Russland, Frankreich, Deutschland und Großbritannien.

Auf die Frage, warum das Paar gerade Israel zum Ferienziel erkoren habe, antwortete Isac: »In unserer Heimat ist es gerade sehr kalt, wir suchten einen warmen und sonnigen Ort, an dem wir den Geburtstag von Mihai feiern können.«

Außerdem hätten sie einige Freunde in Israel. Georgescu, ein Zahnarzt, hatte eigentlich vor, einige ehemalige Kommilitonen wiederzutreffen, die heute in Israel leben. »Und hier sind wir also«, so die glücklichen Gewinner, »und leben gerade einen absoluten israelischen Urlaubstraum«.

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025